Hanna Strack » Jesus führt an die Natur heran

Jesus führt an die Natur heran

 

Jesus – mein Landwirt und Gärtner


 

Jesus führt mich ganz nah an die Natur heran, an ihren Rhythmus, ihre inneren Gesetze und ihre Kräfte. So führt er mich auch nah an Gottes Wirken heran, denn er öffnet mir die Augen für das Elementare.

Jesus lebte in einer einfachen Agrargesellschaft. Die Menschen ernährten sich von dem, was sie selbst gesät und geerntet hatten. Sie wussten, dass sie der Erde ihre Lebensmittel zu verdanken hatten. Sie freuten sich über die Schönheit der Natur. Jesus hielt sich in Gärten auf: Im Garten Gethsemane feierte er das letzte Mahl, dort betete darum, dass der Kelch in ihm vorüber gehen möge, und dort wurde er gefangen genommen. Im Garten des Josef von Arimatäa wurde er beerdigt und dort erschien er Maria Magdalena am Ostermorgen als Gärtner.

Samen in einen guten Boden einsäen, warten, bis die Erde es wachsen lässt, an Blüten sich erfreuen und Früchte ernten – diese Erfahrungen mit der Natur waren auch Jesu Erfahrungen.

Gottes Wirken, so spricht Jesus heute zu mir, ist wie diese Dynamik in der Natur. Der Same muss erst in die dunkle Erde, ich sehe nichts mehr von ihm, er muss gleichsam absterben, um neue Halme für das Getreide und viele Körner für das Mehl hervorzubringen. Wenn das Weizenkorn, das in die Erde fällt, nicht stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, trägt es viel Frucht. Joh 12,24


Aus dem kleinsten Samen wächst einer der größten Stauden mit einem weit ausladenden Geäst, in dem Vögel nisten können. Ein Senfkorn, wenn es auf die Erde gesät wird, ist kleiner als alle anderen Samen der Erde. Und wenn es gesät ist, geht es auf und wird größer als alle anderen essbaren Pflanzen und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels wohnen können. Mk 4,30-32

Aber das Wachsen hat seinen eigenen Rhythmus, ich kann es nicht zwingen, die Erde selbst macht das. Dann erst kann ich die Ernte einfahren. Eine Person streut Samen auf die Erde, schläft nachts und steht tagsüber auf, und der Same geht auf und wächst – die Person weiß nicht wie. Von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst einen grünen Halm, dann eine Ähre, dann eine Ähre voller Korn. Sobald die Frucht ausgereift ist, legt, wer gesät hat, die Sichel an, denn die Ernte ist reif. Mk 4,26-29

Die Blumen sind von leuchtender Schönheit, obwohl sie selbst nichts dazu getan haben. Betrachtet die Blumen auf den Feldern, wie sie sich im Wachsen entfalten: Sie mühen sich nicht ab und spinnen kein Kleid. Nicht einmal Salomo in all seinem Glanz war schöner gekleidet als eine dieser Feldblumen. Mt 6,28-30

Eine Pflanze braucht guten Boden und einen guten Standort, sonst verkümmert sie. Bauersleute gingen hinaus, um zu säen. Beim Säen fiel nun einiges auf den Weg. Da kamen die Vögel und pickten es auf. Anderes fiel auf dünnen felsigen Boden, wo es nicht viel Erde fand. Sofort ging es auf, weil es keine tiefe Erdenschicht vorfand. Als die Sonne aufging, verbrannte es. Und weil es keine tiefen Wurzeln gefasst hatte, vertrocknete es gänzlich. Anderes fiel zwischen die dornigen Pflanzen. Die Dornenbüsche wuchsen und erdrückten es, und es trug keine Frucht. Wieder andere Samenkörner fielen in gute Erde. Indem sie aufgingen und heranwuchsen, trugen sie Frucht – einige trugen dreißigfach, andere sechzigfach, manche hundertfach. Mk 4,3-8

Diese elementaren Erfahrungen hat Jesus selbst auch mit Gott gemacht, so hat er seinen Glauben gelebt.

Dies alles leuchtet mir unmittelbar ein. Gottes Kraft erlebe ich wie diese Naturgesetze. Es ist ein lebendiges, dynamisches Reich Gottes mit den Erfahrungen von Hoffnung in ernsten Zeiten, von Mut zum Warten, von Einsicht in die Grundbedürfnisse, von Weisheit über den Alltag hinaus. Das tut meiner Seele gut, denn auch sie lebt elementar, ohne Abstraktion und Künsteleien.

Ich lasse die Gleichnisse Jesu in mir wirken bis hinein in meinen Körper. So ist Jesus mein Landwirt und Gärtner wie er auch mein Heiland, Gesalbter und Gottessohn ist.

 

Bibelstellen aus: „Bibel in gerechter Sprache“, Gütersloh 2006

 

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