Hanna Strack » Segenstexte

Segen und Segnen

Segen strömt aus der Mitte

Texte von Hanna Strack und Mandalas von Sigrid Kaußler-Spaeter

 

Hinführung

Die Nachfrage nach Segen ist sehr groß. Groß ist das Bedürfnis nach einer Zuwendung, die nicht mehr hinterfragt werden kann, nach einem unbedingten Ja, auch zu Wut, Verzweiflung und Ungewissheit.
Wir leben in einer brüchigen Zeit. Deshalb bedürfen wir der heilenden Erfahrungen, sei es durch Texte, die wir lesen, Worte, die uns gesagt werden, Berührungen unsere Haut, Gebärden allein oder zu mehreren.
Es fehlt uns in dieser Zeit ein geschlossenes Weltbild, aus dem heraus wir unser eigenes kleines Leben verstehen können. Es fehlt uns der große Zusammenhang, der unserem Leben in unserem Land und unseren sozialen Strukturen eine klare Aufgabe und eine wärmende Heimat gibt. 
Die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen können wir heute nicht aus dem Vertrauen in ein Sinngefüge hinnehmen. Alles ist unklar, offen, unsicher. Wir fühlen uns den großen multinationalen Konzernen ausgeliefert. Wir spüren ihre Macht, die bis in unseren Alltag reicht. Aber auch keinem Herrscherhaus, keiner Partei können wir uneingeschränkt vertrauen.
Auf diesem Hintergrund ist der persönliche Lebensplan nicht voraussehbar, er ist nicht geradlinig, nicht zuverlässig. Junge und alte Menschen wissen nur eins: daß sie nicht wissen, wie ihr Lebensweg verlaufen wird.
Wie bekomme ich in dieser Zeit Zugang zu den tragenden Kräften des Lebens? Das ist die Frage, auf die die Segenstexte eine klare Antwort geben. Sie sprechen uns die Geborgenheit und die wohltuende Ordnung zu, die aus der umfassenden Kraft der Gottheit kommt.
Gleichzeitig öffnen sie in uns eine Quelle der Kraft. Beide Kräfte müssen zusammenkommen, denn wir wollen nicht „abgesegnet werden“. Wir wollen selbständig leben und demokratisch auch für unsere eigene Spiritualität verantwortlich sein. Wir wollen nicht eine neue Macht-über-uns.

Die Segenstexte verwenden deshalb viele Bildworte oder Metaphern, wie z.B. das Wasser für das, was unsere Energien zum Fließen bringt oder der Baum, mit dem der Mensch verglichen werden kann. Die inneren Bilder werden aktiviert und stärken uns dadurch.
Segen soll nicht mehr ausschließlich von einer ordinierten oder geweihten Person gespendet werden können. 
Segen öffnet in jedem Menschen die Tore der Kraft, die in ihm selbst liegt. Denn, so schreibt Paulus: „Wißt ihr nicht, daß euer Körper der Tempel des Heiligen Geistes ist?“ Und im Johannesevangelium sagt Jesus: „Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“
So hat nun der Segen wieder den gottesdienstlichen Raum verlassen und sich in den Alltag begeben. Dabei geben wir auch die Verengung auf, die besonders im Luthertum eine Beschränkung auf den aaronitischen Segen bedeutet. „Der Herr segne und behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden.“ Das Alte Testament, die Hebräische Bibel, birgt in sich eine Fülle anderer Segenstexte, unabhängig vom Gottesdienst. So z.B. Segen, der das Erbe weitergibt, Segen, der eine große Nachkommenschaft verheißt, Segen, der Glück wünscht. Diese Segenswrote der Bibel sprechen von existiellen Bedürfnissen und sprechen ihnen Gottes Ja zu.

Das große Verlangen nach Segen ist besonders in der kirchlichen und außerkirchlichen Frauenbewegung zu spüren. Tagungen zum Thema Segen, Arbeitsmappen, Gottesdienste, Segensfeiern zu Anlässen wie die Wechseljahre, Reise, neue Wohnung, werden mit dem Segen begleitet. Segnung lesbischer Paare gehört dazu. Frauen und Männer wollen Lebenserfahrungen vor Gott stellen, damit er sie annimmt. Hatte nicht Hagar, als sie in der Wüste umherirrte und ein Engel ihr den Brunnen zeigte, aufgrund ihrer eigenen Erfahrung Gott einen Namen gegeben: „Gott, du der du mich siehst“ oder „die sehende Gottheit“? 
Verbunden mit den Texten ist die körperlich-sinnliche Erfahrung: Wohlriechendes Öl, Berührung von Hand und Haut, Tanzen im Kreis um die Mitte ( Beispiele in: Segen ist nicht nur ein Wort). Viele Tanzanleiterinnen verwenden die Segenstexte, wie diejenigen aus meinem ersten Buch (Segen – Herberge in unwirtlicher Zeit) im Zusammenhang mit meditativen Tänzen, so z.B. der Segen der vier Himmelsrichtungen. Segenstänze öffnen alle Sinne und lassen den Segen fließen.

Segen ist ein Grundbedürfnis aller Menschen. So finden wir Segen im Hinduismus – die rote Farbe auf der Türschwelle und die Harfe als Musikinstrument des Segens -, im Islam und natürlich besonders viele Texte und Segensgebete im Judentum. Indianer singen das Segenslied.
In der Jüdischen Tradition und auch in der katholischen Kirche finden wir den Ausdruck: Gesegnet bist du Gott! Damit danken die Gläubigen für Gottes Zuwendung und sie wünschen, daß Gottes Segenskraft noch stärker werde. Allgemein verstehen wir den Segen als eine Macht, die von Gott durch die segnende Person hindurch wirkt. Deshalb können wir auch sagen: Ich segne dich, wir segnen einander. Schließlich wird oft auch das Passiv verwendet: Gesegnet bist du! Damit wird der Name Gottes geschützt vor Inflation. Die Passivform kann auch Personen, die nicht an Gott glauben, in das Segnen miteinbeziehen.
Was kann Segen in dieser brüchigen Zeit tun?
Der Segen sagt:
Ja, auch in der Unsicherheit bist du gehalten.
Ja, auch das Unvollkommene ist in Ordnung.
Ja, auch das Scheitern ist ein Teil des Ganzen.
Ja, auch die sprühende Lebensfreude ist gewollt.
Ja, auch die Kraft des Kreativen ist eine ordnende Kraft.
Ja, auch das Sterben gehört zum Leben.
So gehört der Segen in den Bereich dessen, was das Leben gründet, ihm Sinn und Tragfähigkeit verleiht. Segen gibt uns Zugang zum Grund unseres Seins. Oder wie das Volkslied singt: „In einem kühlen Grunde steht meiner Heimat Haus, da zog ich manche Stunde zum Tal hinaus“. In diesem Landschaftsbild erfahren wir, was „Grund des Seins“ meint: Heimat, Quelle und Rückzugsmöglichkeit zugleich.
Der Segen kommt zu uns als Wort, das wir hören, dessen Klänge uns vertraut sind.
Segen kommt räumlich zu uns, wenn die Pastorin oder der Pastor die Hände erheben und eine Verbindung im Raum entsteht. Segen schwingt dann wie eine Saite der Geige im Resonanzboden.
Und Segen spüren wir auf unserem Leib. Handauflegen bei der Konfirmation, bei der Trauung oder wenn eine Freundin uns ein Zeichen auf Stirn oder Hände gibt, dann geht Segen unter die Haut.
Segen bekräftigt uns an unserem Ort, gibt uns Würde und läßt uns die Gegenwart der guten Mächte erfahren. So kann eine Situation zur Begegnung mit dem Heiligen werden.

Die Mandalas bringen diese ordnende Kraft bildlich zum Ausdruck. Sigrid Kaußler-Spaeterbeschreibt die Geschichte und Aussagekraft der Mandalas und berichtet von den Erfahrungen, die sie mit ihnen macht.
Wir laden Sie alle ein, diese Zeichnungen, die um die Mitte kreisen, nach Ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen mit Farben auszumalen. Sofern Sie es nicht zu kommerziellen Zwecken verwenden, geben wir Ihnen das Recht zum Kopieren.

Sigrid Kaußler-Spaeter:

Mandalas – Bilder der Seele

 

„Ich bin aus dem Gleichgewicht geraten“ – „Ich möchte mal wieder zu mir selber kommen“ – „Ich möchte mal wieder für mich sein können“. Diese Sätze höre ich sehr oft. In ihnen spiegelt sich das Gefühl wieder, verloren zu gehen in einer Zeit, in der viele Eindrücke, Bilder, Informationen auf uns einströmen. Wir erleben hohe Erwartungen an uns, wollen gut sein, alles richtig machen ohne manchmal zu wissen, was richtig und was falsch ist. Planungen, rationale Überlegungen spielen nicht nur im Beruf, sondern auch im privaten Miteinander eine wichtige Rolle. Die Seele kommt dann oft spürbar zu kurz. Und das Bedürfnis und die Sehnsucht nach dem „Anderen“ bleiben.

Segen spricht unsere Seele an. Die Segenstexte lassen in uns etwas von der Geborgenheit, von der wohltuenden Ordnung, von der heilenden Kraft des Göttlichen in uns erklingen. Auch die Mandalas sind Bilder der Seele. Für viele Menschen ist in ihnen ein Stück Sehnsucht, Bedürfnis nach Heil- und Ganzwerden aufgehoben.

 

Mandalas sprechen an, tun gut. Für mich ist es immer wieder verblüffend, wie sich Menschen jeden Alters von diesen Kreisbildern angezogen fühlen, sich plötzlich Zeit nehmen, um sie anzuschauen, ruhig und still dabei zu werden.

 

Wie kommt das?

Mandala – dieses Wort kommt aus der altindischen Literatursprache Sanskrit und bedeutet „Kreis“. Ein Mandala ist ein kreisförmiges Bild, in dem Figuren, Kreise, Dreiecke um eine Mitte herum angeordnet sind. Manchmal kommt noch das Quadrat dazu, das die Konzentration auf die Mitte noch betont.

Mandala heißt Kreis. Und ein Kreis ist eine Linie, die ohne Ecken und Kanten in sich selbst zurückführt, in sich selbst geschlossen ist. Der Kreis umfängt, umschließt. Er birgt und schützt. So wird die Kreisform als etwas sehr Positives, Angenehmes empfunden.

Zu den Grunderfahrungen mit der Gastalt des Runden gehören Gebärden wie das Umarmen, Umfangen: als Urkontakt zwischen Mutter und Kind, als liebevolle Geste zwischen zwei Menschen, die sich gern haben. Mit dem Runden verbinden wir meist so etwas wie: es ist gut, es ist schön, ich bin zufrieden, ich fühle mich wohl. Wir spüren das bei den drehenden, kreisenden Bewegungen im Tanz und nicht umsonst werden die Segenstänze im Kreis getanzt.

Wir bezeichnen in unserem Alltag Dinge als rund, wenn wir mit ihnen zufrieden sind. Wir bringen den Kreis, das Runde auch in Verbindung mit etwas Größerem, Höheren: So empfinden wir den Horizont um uns als etwas vollkommen Rundes, wir sprechen vom Erd-Kreis, erleben den Himmel, das Universum als rund. So ist es auch nicht verwunderlich, daß der Kreis als „rundes Ganzes“, als „das Vollständige“ zum Gottessymbol wird. Außerdem bringen wir den Kreis mit allem in Verbindung, was ohne Ende ist. So ist er auch ein Symbol der Zeit, der Ewigkeit, der Unendlichkeit. Wir drücken dies aus, wenn wir vom Jahreskreis, vom Lebenskreis oder auch vom Lebensrad sprechen.

Etwas kommt noch hinzu: Jeder Kreis bildet ein Zentrum, eine klare Mitte, auf die wir uns konzentrieren, die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Einen Kreis, ein Kreisbild zu betrachten, bewirkt in uns unbewußt, daß wir uns selbst zentrieren, unsere eigene Mitte wahrnehmen. Es stillt in uns das Bedürfnis, wieder ins Gleichgewicht zu kommen, wieder zu uns selbst zu finden.

So gehört der Kreis zu den ältesten Bildern der Meditation.

Im Mandala sind alle Figuren und Formen um diese Mitte angeordnet. So zeigen uns die Mandalas, daß es immer eine Mitte gibt. Sie zeigen uns, daß wir uns nicht verlieren und verirren können, sondern immer wieder zu dieser Mitte, diesem Zentrum kommen können.

Wenn wir Mandalas anschauen oder ausmalen, können wir erfahren, daß wir nicht aus einzelnen Stücken bestehen, die lose nebeneinander stehen, die einander widerstreben und uns auseinanderreißen. Sondern wir erfahren und spüren unbewußt, daß diese einzelnen Stücke zusammengehören, geordnet sind und eine Einheit bilden mit einer Mitte. Diese klaren Strukturen, diese innere Ordnung helfen uns unbewußt dabei, uns selber innerlich zu strukturieren und zu ordnen und so zu einem Ganzen zu werden. Dabei werden auch oft Teile von uns integriert, in diese Ordnung eingefügt, die für uns mit unangenehmen Gefühlen verbunden sind, die Wut auslösen oder Angst machen.

Oft genug habe ich beim Mandala-Zeichnen oder Ausmalen erlebt, daß ich an einer Stelle plötzlich ärgerlich geworden bin oder nicht mehr weiter machen wollte, weil plötzlich in mir Angst hochgekrochen kam.  Dies wahrzunehmen und eine Form und eine Farbe für diese Gefühle zu finden, haben mir gut getan. Und als das Mandala fertig war, konnte ich sehen, wie diese einzelnen Teile eingebettet waren in das gesamte runde Bild mit seiner Mitte. Hanna Strack sagt am Anfang dieses Buches vom Segen: „Ja, auch in der Unsicherheit bist du gehalten. Ja, auch das Unvollkommene ist in Ordnung. Ja, auch das Scheitern ist ein Teil des Ganzen … Ja, auch die Kraft des Kreativen ist eine ordnende Kraft.“ Der Segen sagt Ja und Mandalas zeigen uns dieses Ja, wenn wir sie anschauen. Sie lassen es uns erfahren, wenn wir sie ausmalen oder zeichnen.

 

Dafür ist es gut, Zeit zu haben – Zeit, um ein Mandala anzuschauen, uns hineinzuschauen in das Bild, seine Muster und Formen, von der Mitte ausgehend immer weiter nach außen, oder von außen hinein zur Mitte – Zeit, um ein Mandala auszumalen, mit Farbstiften oder Wasserfarbe und Pinsel unser eigenes Mandala zu gestalten, Schritt für Schritt.

Beim Ausmalen kann ich immer wieder spüren, daß so etwas wie Zwiesprache entsteht zwischen mir und dem Mandala – oder auch. Zwiesprache zwischen mir und etwas ganz Anderem, etwas Tieferem in mir. Farben ergeben sich oft ganz von selbst., das Bild sagt oder zeigt mir, mit welcher Farbe ich die nächste Form gestalten kann, Gefühle tauchen auf – wohlige, ärgerliche, liebevolle, ängstliche, zufriedene … und fließen in das Bild ein und verbinden sich zu einem guten Ganzen. Und meistens spüre ich, wenn das Bild fertig ist, wie ich Innen zur Ruhe gekommen bin, ausgeglichener, vielleicht ein wenig mehr in „meine Mitte“ gekommen bin.

 

Mandalas anschauen und Mandalas malen ist wie Segnen und Gesegnetwerden etwas sehr Persönliches, Intimes. Da geht es um mich, wie ich bin, und darum, auch so angenommen zu sein. Wir sehnen uns danach und tun uns auch gleichzeitig schwer damit. In unserem Alltag, in unserer Gesellschaft sind wir es gewohnt, einzuteilen und eingeteilt zu werden in Gut und Schlecht, in Richtig und Falsch. Wenn wir uns mit Mandalas beschäftigen, gilt das nicht mehr. Ich kann sagen: Dieses Bild gefällt mir, und das andere im Moment nicht. Damit zeige ich etwas von mir, das weder gut noch schlecht, weder richtig noch falsch ist. Sondern: Ich zeige mich. Wenn ich ein Mandala ausmale, so wie es für mich stimmt, so wie „es“ sich ergeben hat, dann ist dieses Bild weder schön noch häßlich, weder gut noch schlecht. Sondern: Es gefällt mir – es ist meines. Es zeigt ein wenig von mir. Ich zeige mich, so wie ich bin und das ist gut. Damit respektiere ich mich und ich respektiere die andere und den anderen. Damit habe ich die Chance, Menschen neu kennenzulernen und wertzuschätzen – nämlich als Menschen, so wie sie sind. Und: ich habe die Chance, mich selber neu kennen- und schätzen zu lernen – so wie ich bin. Diese Haltung ist – wie schon gesagt – schwer. In Gruppen, in denen ich Mandalas vorgestellt habe und wir Mandalas gemalt haben, kamen oft Sätze wie „meins ist nicht so schön wie deins“ oder erstmal unausgesprochene Gedanken wie „das Bild von der oder dem ist nicht gut“. Im Gespräch kamen wir dann darauf, wie schwierig es ist, andere neugierig und respektvoll zu erfahren, sie kennenzulernen, wie sie sind. Viel Unsicherheit und Furcht schwang dabei mit – Unsicherheit und Furcht, sich selber zu zeigen und so auch angenommen zu werden.

 

Ich bin so wie ich bin. Und ich bin angenommen. Das zeigen uns Mandalas. Und das sagt uns der Segen.

Wenn Mandalas Zeichen, Symbole sind für: „Ganz-Sein“, „in der Mitte Sein“, „in Ordnung Sein“, dann wundert es nicht, daß sie in allen Kulturen und Religionen der Welt vorkommen. Als uralte Meditationszeichen, deren ursprüngliche Herkunft unbekannt ist, sind sie in den Sandbildern der nordamerikanischen Navajo-Indianer genauso zu finden wie in irisch-keltischen Radkreuzen oder in islamischen Moscheen. Eine besonders große Bedeutung haben Mandalas in der buddhistischen und hinduistischen Tradition in Indien, Nepal und Tibet.

Aber auch in der christlichen Tradition kommen Mandalas vor. Wir kennen sie von den Fensterrosen vieler gotischer Kathedralen. Aber auch die Mandalas in den Büchern Hildegards von Bingen, z.B. im Buch Scivias „Die wahre Dreiheit in der wahren Einheit“, „Das Weltall“ oder „Die Chöre der Engel“ sind inzwischen wieder mehr bekannt.

Mandalas sprechen an – Mandalas tun gut – Segen spricht an – Segen tut gut – in dieser brüchigen Zeit.

 

Wenn Sie Lust haben, Ihnen das eine oder andere Mandala gut gefällt, dann kopieren Sie es sich ein wenig größer und nehmen sich Zeit dafür – zum Anschauen, zum Ausmalen – Zeit für sich selber.

 

 

Segen für Europa

 

Gott,

dein Segen spannt sich wie ein Dach

über unser Haus Europa.

Die Luft ist erfüllt

vom Duft der Wiesen und Wälder,

erfrischend und herb,

bitter und belebend.

 

Kommt,

tanzt mit uns den Lebenstanz!

Kommt,

singt mit uns das Lebenslied!

 

Dein Segen, o Gott,

spannt sich wie ein Dach

über unser Haus Europa.

Wir wollen hier wohnen in Frieden,

wir wollen hier arbeiten in Gerechtigkeit,

wir wollen hier leben in Gesundheit,

wir wollen hier sterben in Ruhe.

 

 

Reise-Segen

 

Auf eurem Weg nachhause

begleite euch Gottes Segen!

Daß ihr euren Fuß nicht an einen Stein stoßet,

daß euer Auto nicht zu schaden komme,

daß ihr im Zug zur Ruhe kommen möget,

daß kein Mensch euch Gewalt antue,

daß euch am Ziel ein warmes Zuhause empfange.

 

So seid gesegnet auf eurer Reise!

 

 

 

Segen zur Jahreswende

 

Gesegnet sind wir,

die wir reisen im Zug der Zeit.

 

Gesegnet sind wir,

denn Frau Achtsamkeit begleitet uns.

Staunend zeigt sie

auf die Wälder und Wiesen,

auf Menschen und Tiere,

die vor dem Fenster vorbeifliegen.

Gesegnet sind wir,

die wir reisen im Zug der Zeit.

 

Gesegnet sind wir,

denn die Clownin begleitet uns.

Sie schaut mit großen Augen

gütig auf unser Antlitz.

Ihr Lachen erfüllt den Zug

mit Heiterkeit.

Gesegnet sind wir,

die wir reisen im Zug der Zeit.

 

Gesegnet sind wir,

denn Christus begleitet uns.

Er teilt mit uns das Brot und den Wein,

er verwandelt den Schmerz in Freude.

Gesegnet sind wir,

die wir reisen im Zug der Zeit.

 

Unaufhaltsam gleitet der Zug

in ein großes, ein strahlendes Licht.

 

 

 

Zum neuen Jahr

 

Gott-

wie eine Hebamme

hast du uns ans Licht geholt,

wie eine Hebamme

hast du uns an die Mutterbrust gelegt,

wie eine Hebamme

hast du uns ins Leben begleitet.

 

So leite uns ins Neue Jahr,

hol uns wieder ans Licht,

laß uns wieder trinken

von der Nahrung fürs Leben!

 

Gott-

bleibe du unsere fürsorgende Hebamme

bei Tag und bei Nacht.

 

 

Segen im Laufe des Lebens

 

Segen für dich, die du ohne den Segen der Mutter lebst.

 

Deine Mutter schenkte dir das Leben,

doch sie versperrte dir die Quelle der Kraft.

Deine Mutter stahl dir die Freude am Leben,

kaum spürtest du sie.

Deine Mutter zog dir den Boden unter den Füßen weg,

kaum wagtest du den ersten Schritt.

Deine Mutter legte dir Steine auf deinen Lebensweg,

du solltest ebenso unglücklich sein wie sie.

 

Doch, bleib, die du in Mühen geworden bist:

du bist schön!

Künde deine eigene erkämpfte Wahrheit:

du bist klug!

Ströme aus von deinem Frieden:

du bist gut!

 

Segen fließe dir zu,

Segen fließe von dir weiter –

denn Gottes Tochter bist du!

 

 

 

Segen für ein Hochzeitspaar

 

Gottes Segen lebt im Spiel der Formen

Gottes Segen erfüllt barocke Lebenslust –

 

Laßt den Segen leben in Eurer Leidenschaft,

Laßt den Segen warm werden in Güte und Erbarmen füreinander.

 

Gottes Segen wächst in den Blüten und Ran­ken,

Gottes Segen ergießt sich in die Körper von Mann und Frau.

 

Laßt den Segen Gestalt werden im offen Sichtbaren,

Laßt den Segen wirken im geschützten Ver­borgenen.

 

So seid gesegnet in Eurem Ehebund

mit dem Segen des von Leben sprühenden Gottes.

 

 

Segen für ein junges Paar

 

Der Krug ist mit Segen gefüllt!

Im Krug ist das Wasser des Lebens,

das mehr schenkt,

als der Körper braucht.

 

Trinket daraus,

wenn Ihr Euch sehnt nach dem Mehr!

Es muß im Leben doch mehr als alles geben.

 

Der Krug ist mit Segen gefüllt.

Im Krug sind die Tränen gesammelt,

die Ihr vergießt,

wenn Bitterkeit Euer Leben vergällt.

 

Schüttet ihn aus,

laßt die Tränen fließen!

Gott verwandelt sie in Tanz.

 

Der Krug ist mit Segen gefüllt.

Im Krug ist der Wein für die Gäste,

den Ihr denen reicht,

die Eurer Nähe bedürfen.

 

Schenket aus,

öffnet Eure Türen und Herzen!

Die Menschen sehnen sich nach Liebe.

 

So sei im Krug gesegnet

die Fülle der Zeit,

die Fülle des Lebens,

die Fülle der Gnade!

 

 

Segen für zwei Menschen

 

Ihr könnt einander ein Segen sein!

 

Eure Beziehung hat euch reich gemacht.

Euer Leben war bisher erfüllt

In Liebe und in Spannung.

 

Könnt ihr einander ein Segen sein?

 

Ihr habt euren Schatten nicht gelebt.

Ihr habt vieles unter den Teppich gekehrt

Und nanntet es Liebe und Rücksicht.

 

Könnt ihr einander ein Segen sein?

 

Schaut sie euch an, die unerledigten Dinge!

Sie haben Junge gekriegt,

die kriechen aus dem Teppich hervor.

 

Ihr könnt einander ein Segen sein!

 

Wartet nicht, bis der Tod euch scheidet!

Streitet hier und jetzt!

Seht genau hin!

Hört einander zu!

Habt keine Angst!

 

Ihr könnt einander ein Segen sein!

(aus einer Schreibwerkstatt zu Sacharja 8,13)

 

 

Gesegnet ist unsere Liebe

 

Gesegnet sei der Boden, auf dem unsere Liebe gedeiht.

Gesegnet seien die weitgeknüpften Maschen,

die uns in Freiheit verbinden.

Gesegnet sei die Ruhe in unseren Händen,

wenn sie ineinanderliegen.

Gesegnet sei der Zauber,

der uns in die Träume entführt.

Gesegnet seien die dunklen Stunden,

in denen wir zusammen trauern.

Gesegnet unsere Worte und unser Schweigen.

Gesegnet die Jahre, die unsere Zeiten sind.

 

 

Segen zu Beginn einer Mütterkur

 

Gesegnet bist du von Gott!

 

Gesegnet sind deine Jahre

größter Belastun­gen!

Du hast sie aus Gottes Kraft heraus

bestan­den.

 

Gesegnet ist deine Zeit der Erholung!

Du kannst dich fallen lassen

und dich sel­bst wahrnehmen.

 

Gesegnet ist dein Frau-Sein,

voll Lebensfreude,

Charme und Mütterlich­keit.

 

Gesegnet sind die Jahre,

die vor dir lie­gen.

Das Tor steht offen,

denn Christus spricht:

Ich bin die Tür zum Leben.

 

Gesegnet sei dein Eingang und Ausgang

von nun an bis in Ewigkeit!

 

 

Segen für eine Arbeitslose

 

Gott –

Vor der Wende galt bei uns

eine Frau ohne Beruf als faul.

Gott –

nach der Wende wurde ich entlassen.

Ich fühlte mich allen Wertes beraubt.

Gott-

jetzt bin ich am Ende aller Maßnahmen,

da ist kein Arbeitsplatz in Sicht.

Gott –

ich bin noch jung,

ich will arbeiten!

 

Sende deinen Segen in mein Herz,

daß es nicht verzagt.

Sende deinen Segen in meine Augen,

daß sie weiter nach Arbeit Ausschau halten.

Sende deinen Segen in meine Füße,

daß sie weiter den Lebensweg gehen.

Segne mich!

 

 

Segen für eine neue Zeit

 

Laß die Arbeitszeit hinter dir,

setze dich zur Ruhe!

Laß einen anderen Rhythmus in dein Haus,

öffne dem frei strömenden Segen

Türen und Fenster!

 

Tanze und springe!

Pfeife und lache!

Phantasiere und träume!

 

Laß den frei schwebenden Segen

die Räume füllen,

laß ihn in den Keller, unters Dach!

 

Jetzt ist die Zeit

für die Weite des Herzens,

für die Flügel der Sehnsucht.

 

Öffne dem frei fließenden Segen

dein Herz!

 

 

Segen für eine, die zu früh starb

 

In den kurzen Jahres deines Lebens

hast du dein Feld bestellt.

Was du gesät hast,

bringt gute Früchte hervor,

sie reiften in der Sonne deiner Liebe.

Dazwischen leuchten

farbenfrohe Blumen

und künden uns von der Fülle deines Lebens.

 

Gesegnet sei dein Feld,

gesegnet seine Früchte,

gesegnet seine Blüten!

 

Im Zenit deiner Schaffenskraft

wirst du gerufen,

den Weg an die Quelle des Ursprungs zu gehen.

 

Noch eine geraume Zeit stehen wir einsam

und schauen auf dein Feld.

Dann folgen wir nach.

 

Denn aus der Quelle des Ursprungs

entspringt das Zeitmaß

für die Fülle der Gaben

und für die Rückkehr zur Quelle.

 

Gesegnet sei die Zeit zum Leben,

gesegnet sei die Zeit zum Sterben.

 

 

 

Segen für innere Zeiten

 

Das Lied des Segens

 

Du singst es mir,

wenn ich es brauche,

das Lied vom frohen Herzen,

von den starken Wurzeln,

von der strahlenden Sonne.

 

Du singst es mir,

wenn ich dich darum bit­te,

das Lied vom Glanz meiner Tage,

von der Ruhe der Nacht,

von der Freude am Morgen.

 

Du singst es mir,

wenn ich sterbe,

das Lied vom Vertrauen,

vom Loslassen,

vom großen Dank.

 

Der Segen kommt durch den Klang,

schwingt in deiner Stimme,

berührt mein Ohr und Herz.

Dafür danke ich dir.

 

So kann ich selbst einmal

das Zeitliche segnen.

 

 

Segen für die Befreiung

 

Segen, mit deiner starken Hand

nimm den Druck von mir

wie einen Schleier

und lüfte das Geheimnis

meines Wesens!

 

Segen, mit deinem kräftigen Hauch

wehe den Druck von mir

wie eine Wolke

und laß die Poren meiner Haut

frei atmen!

 

Segen, mit deinen warmen Strahlen

löse die Angst von mir,

die mir die Kehle zuschnürt,

und laß mich lachen,

singen und tanzen.

 

 

Segen für eine Leidende

 

Du wohnst inmitten von Blüten und Blumen

Du spürst nur Kälte und Dunkelheit

 

Dich umhüllen Bänder der Freundschaft

Du siehst nur Risse und Spalten

 

Dein Haus hat Türen zur Zukunft

Du rüttelst nicht –

Du sagst: sie sind verschlossen

 

Wie eine leise Melodie

soll Gottes Segen schwingen

durch deine gebrochene Welt!

 

Wie ein leichter Lufthauch

soll Gottes Segen verbinden

Deine zerrissene Welt!

 

Wie ein lautloses Türschloß

soll Gottes Segen öffnen

Dein Herz für Sonne und Blumen!

 

Dein Glaube an Dich selbst

wird in Dir sich regen!

Du fängst wieder ein den Schleier

des Mu­tes, der verloren ging!

 

 

Segen gegen die Angst

 

Die Angst sitzt

wie eine Krake in meinem Innern.

 

Ich habe Angst,

wenn ich ihr von meiner Lebenslust

nichts zu fressen gebe.

 

 

Ich habe Angst,

daß sie mich mit ihren Fangarmen

innerlich aushöhlt.

 

Gott, banne mit deinem Segen das Tier.

Gott, stärke mit deinem Segen

die Kräfte des Mutes und der Liebe in mir.

 

Gott, du bist groß!

 

 

Der Segen der kosmischen Weisheit

 

Ich sehe die Sterne –

sie glitzern

und rufen mir zu: groß bist du!

 

Ich sehe den Sonnenball –

er wärmt

und singt mir zu: wunderbar bist du!

 

Ich sehe die Mondsichel –

sie leuchtet

und flüstert mir zu: zärtlich bist du!

 

Der Segen der Sterne,

der Sonne, des Mondes

hüllt mich ein

und gibt mich zugleich frei:

 

Weisheit, du göttliche Kraft,

ich danke dir für deinen Segen.

 

 

Segen der Kreativität

 

Lebenskraft und Lebenslust

explodieren.

Der Körper bebt.

Ideen sprudeln hervor.

Gesegnet seid ihr, Kräfte von innen.

 

Musik und Sprache

wollen Gestalt werden.

Der Damm kann brechen.

Gesegnet seid ihr, Kräfte des Werdens.

 

Einsamkeit suchen,

Zeiträumen standhalten,

der Wahrheit folgen.

Gesegnet seid ihr, Kräfte des Schaffens.

 

Gesegnet die Kühnheit,

die den Rahmen sprengt!

Gesegnet das Chaos,

das Schönheit gebiert!

 

 

Gesegnet sind wir!

 

Die Sonne ruht auf uns mit ihrem Leuchten,

der Mond begleitet uns

mit seinem steten Wandel.

Der Weg voller Steine, doch er trägt uns.

Der Wind erfrischt uns am Morgen,

die Dämmerung umhüllt uns am Abend.

Vom Wasser des Lebens

trinken wir bis zur Neige.

Was wir gesät, wollen wir ernten,

auch das, was Sturm war.

 

Gesegnet sind wir

und alle, die wir lieben.

 

 

Segen im Einklang

 

 

Gottes Segen ist wie die Luft,

die mein Haus erfüllt,

wie die Luft, die ich atme.

 

Gottes Segen ist wie die Energie,

die ich in mir spüre,

wie die Energie,

die nach Taten drängt.

 

Gottes Segen ist wie der Einklang,

der das Außen und Innen verbindet,

wie der Einklang,

der die Balance trägt.

 

So ist Gottes Segen

ein Schwingen und Klin­gen,

ein Fließen und Stärken,

ein Leben und Lieben.

 

 

Gott – du umfängst das All!

 

 

Segen tritt ein

 

Die Klarheit der Nacht umgibt mich

mit der Klarheit der glitzernden Sterne,

der Klarheit der kühlen Luft

und der Klarheit des weißen Mondlichtes.

 

In diese klare Sphäre tritt dein Segen ein, o Gott.

 

Die Klarheit des Wassers erfrischt mich

mit der Klarheit der Reinheit bis zum Gr­und,

der Klarheit des kühlenden Wassers

am Brun­nen und der Klarheit der Luft

am frischen Mor­gen.

 

In diese klare Welt tritt dein Segen ein, o Gott.

 

Die Klarheit eines Wortes bestärkt mich

mit der Klarheit der erbetenen Hilfe,

der Klarheit der Erkenntnis

und der Klarheit des Blickes dabei.

 

In diese klaren Gedanken tritt dein Segen ein,

o Gott.

 

Segen zu biblischen Texten

 

 

Christus spricht. Ihr seid das Salz der Erde Mt 5,13

 

Gottes Segen durchströme uns,

daß wir zum Salz der Erde werden!

Abgebaut in den Tiefen der Erde,

gewonnen aus dem Reichtum des Wassers

wird Salz zum Lebensmittel für alle.

 

Gottes Segen durchströme uns,

daß wir heilsam wirken wie Salz:

Nahrung für Tiere und Menschen,

Stärkung für den geschwächten Körper

ist Salz unverzichtbar für alle.

 

Gottes Segen durchströme uns,

daß wir nützlich sind wie das Salz:

Würze für Speisen im rechten Maß,

Befreiung vom Schmerz im Fluß der Tränen

vereint Salz die Spannung in uns allen.

 

Gottes Segen durchströme uns,

daß der Ruf Jesu Christi sich erfülle:

Ihr seid das Salz der Erde,

wichtig und nützlich seid ihr,

unverzichtbar als Mittel zum Leben für alle!

 

 

 

Da zog Hagar hin und irrte in der Wüste umher. Als das Wasser in dem Schlauch ausgegangen war, warf sie den Knaben unter einen Strauch… Da rief der Engel Gottes: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht! …und tat ihr die Augen auf, daß sie einen Wasserbrunnen sah… 1.Mose 21,14-19

 

 

Der Engel Gottes segne euch,

wenn ihr durch die Wüste irrt,

einsam und verzweifelt.

 

Der Engel Gottes segne euch,

wenn die Sorgen um eure Nächsten

euch ruhelos umtreiben.

 

Der Engel Gottes segne euch!

Er zeige euch das Wasser des Lebens,

das euch aus der Wüste begleitet

in das fruchtbare Land.

 

Fürchtet euch nicht!

 

 

Gott, hilf mir, denn das Wasser geht mir bis an die Kehle! Ps 69,2

Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam zu Jesus. Als er aber den starken Wind sah, erschrak es und begann zu sinken und schrie: Herr, hilf mir! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn… Mt 14, 29-31

 

 

Seid gesegnet!

Eure Klage nimmt Gott wahr.

Seid gesegnet!

Eure Wut nimmt Gott ernst.

Seid gesegnet!

Christus reicht euch die Hand.

Seid gesegnet!

Die Wasser verschlingen euch nicht.

Seid gesegnet!

Ihr seid getragen von Gottes Liebe.

Seid gesegnet!

Ihr könnt einander ein Christus sein.

 

 

Gesegnet ist der Mann, der sich auf Gott verläßt und dessen Zuversicht Gott ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser ge­pflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hinstreckt. Denn ob­gleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, son­dern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte. Jer 17,8+9

 

Gesegnet seid ihr, die ihr euch auf Gott verlaßt

und eure Zuversicht auf Gott setzt.

Ihr seid wie ein Baum, am Wasser gepflanzt,

der seine Wurzeln zum Bach streckt.

Wenn Hitze kommt, fürchtet ihr euch nicht,

eure Blätter bleiben grün.

Ihr sorgt euch nicht, wenn ein dürres Jahr kommt,

ohne Aufzuhören bringt ihr Früchte.

Gesegnet seid ihr!

 

Gehet hin in Frieden!

 

 

Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Mt 13,44

 

So segne euch Gott

mit dem Schatz, den er in eure Herzen legt.

 

So segne euch Christus

mit dem Schatz, den er in euch entdeckt.

 

So segne euch der Heilige Geist

mit dem Schatz, von dem ein Strahlen die Welt erwärmt.

 

 

Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Laßt die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Got­tes. Mk 10,13+14

 

Gott segne alle Kinder,

daß ihr Weg in die Zukunft offen sei!

 

Jesus segne alle Kinder,

daß sie viele Herbergen seiner Liebe finden!

 

Der Heilige Geist segne alle Kinder,

daß sie ihre Schritte mutig

und im Einklang mit der Natur gehen!

 

 

 

Jerusalem! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt! Mt 23,37

 

Der Segen der Weisheit ruhe auf euch,

daß ihr nach ihr sucht

und sie sich von euch finden läßt!

 

Der Segen der Weisheit ruhe auf euch,

daß ihr nach ihr sucht

und sie euch sammelt wie eine Henne

ihre Küchlein unter ihre Flügel!

 

Der Segen der Weisheit ruhe auf euch,

daß ihr sie findet und lebt!

 

 

Jesus sagt: Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Joh 7,38

 

Wir trinken vom Wasser des Lebens,

so strömt Gottes Segen in uns hinein.

Wir spenden vom Wasser des Lebens,

so wirkt Jesu Segen durch uns.

Wir tauchen in das Wasser des Lebens ein,

so strömt der Segen der göttlichen Weisheit um unseren Leib.

 

 

Jesus Christus spricht: Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden. Joh 10,9

 

Gott segne uns,

daß unser Fuß mutig über die Schwelle tritt.

 

Christus segne uns,

daß er uns in die neuen Räume begleitet.

 

Der Heilige Geist segne uns,

daß wir seinen Wind im Rücken spüren.

 

Die Weisheit begleite uns,

daß wir ohne Angst eintreten und Leben finden.

 

 

,..und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, daß sie in die Wüste flöge an einen Ort, wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange.  Apk 12,14

 

Gott, fahre zu uns herab mit deinem Segen

dorthin, wo wir dem Drachen, dem Bösen begegnen.

 

Gott, sei schöpferisch mit deinem Segen

und schenke uns Flügel, die uns beschwin­gen.

 

Gott, umsorge uns mit deinem Segen

und zeige uns einen Ort der Ruhe.

 

Gott, kräftige uns mit deinem Segen,

so können wir die Welt mit neuen Augen sehen.

 

 

 

 

 

 

Wenn ich sterbe

Wenn ich sterbe

 

Wenn ich sterbe,

dann stehst du auf der Wiese vor dem Wald,

du breitest deine Arme aus

und heißt mich willkommen.

 

Du – eine schöne alte Dame –

meine Todesgöttin.

 

Angst habe ich nicht vor dir,

aber ich wünsche mir,

dass jemand mich begleitet bis zu dir.

 

Hanna Strack

Teppich des Lebens

Teppich des Lebens

 

Das Weben des Lebens

beginnt im Mutterleib.

 

Das Weben des Lebens

endet, wenn der Faden

abgeschnitten wird.

 

Ein Faden wandert

durch die Kette,

ein Muster wird zum Bild.

 

Die Weberin webt

Ihren Segen hinein

mit glutrot glitzerndem Faden.

Gebete mit neuen Gottesbildern

 

Du grünes Zelt, du meine Gottfrau!

In dir finde ich Heimat und Geborgenheit

wie im Wald, dem grünen Zelt.

In dir gewinne ich Klarheit über mich selbst.

Wer bin ich, wer bin ich nicht?

Bei Dir kann ich die Wahrheit erkennen,

unter deinem Zelt sind alle versammelt,

die guten und die morschen Bäume, die Tiere und die Pilze.

du bist der Raum meiner Freiheit.

Dafür danke ich Dir!

Bleib bestehen für uns alle,

die wir unseren Weg suchen und in Dir finden wollen!

Wir wollen auch in Dir bleiben, mit

allem, was in Dir webt und lebt! Amen

 

Zum Glas Rotwein heute Abend bist du, meine Gottfreundin, zu mir gekommen. Dafür danke ich dir.

Der Tag war wieder voll übler Nachrichten: Skandale um Missbrauch, Kardinäle schützen Täter. Banken beteiligen sich an Geldwäsche. Männer wollen Krieg führen statt der Diplomatie trauen, kleine Scharmützel, die aber Leben vernichten.

Lass uns darüber sprechen. Wie siehst du das alles? Auch die Flüchtlinge, die nicht weiterkommen? Warum fliehen sie? Warum finden sie kein menschenwürdiges Zuhause?

Du schüttelst den Kopf und trinkst noch einen Schluck aus dem Glas: „Ich verstehe die Menschen nicht, sie haben doch Verstand und Fantasie, um Lösungen zu finden!

Ich will sie hinlenken zur Weisheit im Umgang miteinander. Ich will ihnen die Augen öffnen, damit sie genau hinsehen, ich will ihnen den Mut geben, dass sie anprangern, was kriminell ist.“ Du machst eine Pause? „Ja, ich weiß doch, dass die Menschen es selbst einsehen müssen. Deshalb sende ich ihnen den kritischen Geist und die menschliche Güte. Das ist alles, was ich kann.“ Amen

 

Gott, du tröstlicher Baum!

Ich lehne mich mit meinem Rücken an dich,

ich umkreise dich,

ich schaue in deinen Wipfel,

ich setze mich zu deinen Füßen,

ich setze mich zu deinen Wurzeln.

Ich rieche deine Rinde und deine Blätter,

im Frühjahr duften deine Blüten in meine Nase.

Gott, du tröstlicher Baum!

Ich schaue hinunter zu den Käfern und Ameisen

Und schaue hinauf in den Himmel über dir.

Ich gehöre zu allem, was dich umgibt

So verbindest Du mich mit Himmel und Erde.

Gott, du tröstlicher Baum!

Bleib mir immer treu,

gib mir von deiner Kraft,

lass sie in mich fließen.

Gerne möchte ich unter deinen Ästen sterben

und begraben werden. Amen

 

 

Du, meine Freundin Gott,

lass uns Hand in Hand durch diese Menschenwelt gehen.

Lass uns den Menschen begegnen, die kreativ sind und anderen, die gütig sind.

Und lass uns die stillen Dulderinnen und Diener begrüßen und ehren.

Du, meine Freundin Gott,

halte mich fest an deiner Hand, wenn wir die Grausamkeiten antreffen

und so erschrocken sind über das Furchtbare,

was Menschen sich gegenseitig antun.

Mich macht es sprachlos und ich spüre, dass auch du entsetzt bist und leidest.

Du, meine Freundin Gott,

lass uns dann noch die Mütter mit den Neugeborenen begrüßen.

Sie werden die Zukunft gestalten, soweit es ihnen noch möglich ist. Gib ihnen deine ganze Segenskraft, damit sie stark sind und keine unnötigen Belastungen haben.

In ihnen begegnen wir Frauen mit ihrer Schöpfungskraft.

Du, meine Freundin Gott,

bei den Sterbenden und Trauernden lass uns sitzen bleiben, damit sie nicht allein sind. Sie mögen erfahren, dass unser Menschenleben nur eine kurze Zeitspanne in der großen Menschheitsgeschichte ist. Sie können darauf vertrauen, dass bei dir Licht und Wärme ist.  Amen

 

 

Ich muss mit dir sprechen, meine Gottfrau!

Du warst die Hebamme, die mir beigestanden hat, als ich es endlich hinaus geschafft hatte aus meiner Mutter Leib. Und du hast meiner Mutter so viel Milch gegeben, dass sie noch Ammer eines anderen Kindes sein konnte!

Diese deine Hilfe zum Leben – ich brauche sie heute wieder ganz dringend!

Ich stecke in einer Krise, die mich zu ersticken droht. Hilf mir, due meine Hebamme, dass ich es schaffe, da lebend heraus zu kommen. Dann steh mir bei, dass ich wieder einen Platz im Leben finde, an dem ich tief Luft holen und atmen kann.

Lass mich nicht allein in der Krise und in der mühevollen Geduldsarbeit, da wieder heraus zu finden. Amen

 

 

Du meine innere weise Frau!

Ich bin wieder den schwierigen Weg zu dir gegangen, um dich um Rat zu fragen. Ich bin recht durcheinander, denn etwas katapultiert mich aus der sicheren Geborgenheit meines Alltags hinaus.

Es macht mich so unsicher: Wer bin ich, wer bin ich nicht? Manche legen mich fest, auf das, was ich war. Aber ich habe mich so verändert. Bin ich nun die Neue oder die Alte oder beides?

Du meine innere weise Frau. Was schenkst du mir zum Abschied? Nein, nicht einen Strauß bunter Blumen, das ist mir zu viel! Da plötzlich sehe ich, dass alle Blumen weiß werden. Nein – auch das will ich nicht, es erinnert mich an den Tod!

Nun zeigst du mir, dass in den weißen Blüten kleine grüne und rote Blättchen und Früchte wachsen. Du sagst mir damit, dass auf die Frage, wer ich nun bin, langsam Antworten heranwachsen. Sie werden auf mich zukommen!

Ich danke dir. Ich nehme den Strauß mit nachhause!

So hast du Rat gesprochen. Amen – So sei es!

 

 

Ich wandere mit schwerem Rucksack durch die Tiefen und auf die Höhen meines Lebens.

Gott – du bist meine Herberge. Immer wenn ich Ruhe brauche und neue Kraft auftanken muss, kehre ich bei dir ein. Bei dir, Gott meine Herberge, ist es warm, einfach und gemütlich.

Dann wandere ich weiter und zu meiner Freude ist mein Rucksack leichter geworden. Es sind weniger Steinen drin, die ich von früher Jugend an beiseite räumen musste, um meinen eigenen Weg zu finden.

Ich vertraue darauf, dass du, Gott meine Herberge, immer wieder am Wegesrand stehst, auch wenn ich alt und müde werde. Danke! Amen

 

Du große Schöpferin!

Du bist bei uns in der vollkommenen Schönheit eines kleinen Kindes, eines eleganten Pferdes, einer Landschaft. Die Schönheit ist ein Geschenk von dir an uns!  Ich möchte Schönheit, wo immer sie mir begegnet, achten und ehren, ja dem Respekt erweisen, was du geschaffen hast! Amen

 

In dir, meine Mutter Gott,

ruhe ich wie im Schoß meiner Mutter!

Da bin ich geborgen, geschützt,

da bin ich ernährt und getragen.

Da war es warm und ich genoss das Schaukeln.

Da erlebte ich Angst und Trost,

wenn ich geweint habe.

So bist du, Gott, mein Mutterschoß.

Ich spüre, dass du bei mir bist. Amen

 

Warst du, Gott mein Schutzengel,

als ich um hundertstel Sekunden überfahren wäre,

als ich ein Schild übersah

und auf der Autobahn die Gruppe der Straßenarbeiter

getötet hätte?

„Nein, sagst du, ich bin kein Schutzengel.

Sonst wären alle Menschen gerettet worden.

Ich bin aber immer da, wo du bist!“

„Ach, deshalb, sage ich, bin ich so dankbar,

dass kein Unglück passiert!

Ich stelle mir doch einen Schutzengel vor!“

 

 

Am klaren Gebirgsbach fühle ich deine Gegenwart.

Du bist dieses sprudelnde Wasser, so lebendig und rein!

Ich schaue hinunter, wie das Wasser über die Steine springt,

wie die Fischlein sich tummeln, wie die Moose am Ufer grünen.

So erlebe ich dich auch, Gott, wie dieser klare Gebirgsbach! Amen

 

 

„Was hat mein Leben für einen Sinn?

Das frage ich dich, meine Göttin!

Ich bin alt, einsam, schmerzgeplagt.“

Ich höre deine Antwort:

„Dein Leben hat den einen Sinn, Güte zu verbreiten.

Gütig sein und zeigen, wie heilsam Güte ist.“

„Doch, so frage ich dich, warum sollte ich das können?

Wo ist die Quelle für meine Güte?“

„Du bist getragen von der Liebe,“ sagst du.

 

Wie Bäume auf festem Grund

so strecken wir unsere Wurzeln zu dir, Gott.

Du nährst uns,

du stärkst uns.

Die Frucht unseres Lebens wächst aus deiner Kraft.

Lob und Dank sei dir in Ewigkeit.

 

Gott, du bist die Stille!

Du umgibst mich von allen Seiten, du schützt mich vor dem Lärm der allzu geschäftigen Menschen, Autos und Maschinen.

Ich lausche in dich hinein, du meine Stille.

Der Ruf des Kuckucks unterbricht stört mich nicht.

Ich höre deine zarte Liebesworte.

Ich höre die Musik der Sterne.

Gott, du bist die Stille!

 

Gott, du schöpferische Kraft,

du trägst das Universum in deinem Schoß.

Wir blicken in den Sternenhimmel und schauen –

Wie klein, wie ohnmächtig sind wir!

Wir halten ein neugeborenes Kind in unseren Armen –

Wie stark, wie schöpferisch sind wir!

Klein und groß zugleich.

Du trägst das Universum in deinem Schoß,

du trägst auch uns.

Dir sei Ehre in Ewigkeit.

 

 

Gott, du Quelle des Lebens,

die mir zufließt und

du bist die Quelle, die in mir fließt.

Du lässt mich träumen von einer neuen Welt.

Dort wird das Wasser des Lebens fließen,

dort werden Bäume grüne Blätter tragen

und Völker werden Heilung finden.

Du gibst mir den Mut,

schon jetzt aus dir, der Quelle des Lebens, Kraft zu schöpfen.

Dafür danke ich dir! Amen

 

Du, meine Gottfrau, meine umfassende Liebe,

die du alles umfängst

und mir so eine Heimat schenkst,

die du den Faden meines Lebens in deinen Teppich webst

und mich so in Zeiten

der Unsicherheit festhältst,

die du mich verbindest mit der Erde

und allem, was aus ihr wächst

und mich so auch im Tod umarmen wirst!

Ich danke dir aus tiefstem Grund! Amen

 

Tänzerin, du meine Göttin!

Lass uns zusammen durch das Leben tanzen.

Wir kommen uns ganz nahe.

Wir gewinnen wieder Abstand.

Wir tanzen nach den Rhythmen des Lebens.

Weiß ich ja doch, dass wir zusammenbleiben,

ein Paar beim Tanzen durch das Leben.

 

 

Gebet zu den Wandlungen eines Weizenkorns.

Gott, du Schöpferkraft, du bist und wirkst im kleinen Weizenkorn.

Öffne mir die Augen, dass ich es vor meinem inneren Auge wachsen und reifen sehen kann.

Denn ich erkenne, dass die Natur deine Heimat und Wirkungsstätte ist.

 

Die Erde um das kleine Korn ist dunkel und feucht.

Sie ist seine Nahrung. Hier in der Erde hast du es ruhen lassen,

ihm die Zeit gegeben, ist es aus eigenem Antrieb die ersten Keimblätter herauf wachsen ließ.

Zwischen den Erdkörnern und den kleinen Tieren hat es sich wohlgefühlt. Jetzt aber ist etwas Neues dran: das Korn wächst und gedeiht,

es treibt der Sonne entgegen.

Das ist seine erste Wandlung.

 

Dank Sonne und Regen wird es reif sein

und zu Mehl gemahlen wird es unser täglich Brot werden.

Zusammen mit dem Weizenkorn bestaunen und bejubeln wir dich Gott,

du Schöpferkraft. So wie bei dem Weizen bist du auch in allen unseren Wandlungen gegenwärtig, du Lebenskraft.

Auch wir beginnen als kleine befruchtete Eizelle,

bleiben im Dunkeln, bis die Zeit zur Geburt da ist.

 

Wir wachsen und gedeihen,

auch wir suchen dabei die Sonne und die Wärme.

Und wenn wir sterben kehren wir wieder zurück in deinen Schoß,

denn du bist auch unsere Mutter Erde.

Dank sei dir aus tiefstem Herzensgrund. Amen

 

 

Du Erdmutter Göttin!

Ich strecke die Wurzeln meines Lebensbaumes

in deine feuchte Erde.

Wenn Dürrezeiten kommen,

wirst du mit deinem Lebenssaft mich erhalten!

Wenn Sturm über mich hereinbricht,

wird deine Lebenskraft mich stärken.

Dank sei dir! Amen

 

 

Du wunderbare göttliche Weberin!

Du hast meinen bunt schillernden Lebensfaden

in dein Gewebe eingelassen.

Dafür danke ich dir heute.

 

Bald haben mächtige Fäden mich umgarnt

Und mich in große Angst getrieben.

Doch du hast meinen Faden

Neu verwoben mit einem weisen Faden,

der ich frei werden ließ

und mir zu neuer Lebensfreude half.

Dafür danke ich dir heute.

 

Ich vertraue darauf,

dass ich deinem Gewebe

frei und doch gehalten bleibe.

So leuchte ich im Gewebe des Lebens,

bis ich darin ganz aufgehe.

Heute danke ich dir dafür! Amen

 

 

Jeden Morgen öffne ich meine Hände

Und ein farbenfroher Regenbogen

Spannt sich von einer Hand zur anderen.

Darunter versammelt sich alles Lebendige,

auch alle meine Lieben:

Meine Kinder und Enkelkinder,

meine Freundinnen nah und fern.

Es ist der Bogen des Segens,

den ich ihnen allen sende. Amen

 

 

Gottfrau, du meine Seelsorgerin!

Dir kann ich alles erzählen, was ich erlebe bei Tag und in der Nacht.

Dir sage ich alles, was mich hoch beglückt und was mich sehr betrübt.

Gottfrau, du meine Seelsorgerin! Mir hat wieder einmal geträumt von meinem Vater, der vor 81 Jahren, in den Krieg zog. Ich war damals 3 Jahre alt, und habe immer wieder spontan um ihn geweint. Dann – es war vor 75 Jahren – jagten Bomber über das Dorf und eine der Bomben hat ihn getötet. Und wieder habe ich von einem anderen Abschied geträumt. War es mein erster Verehrer? Eine unfertige Beziehung.

Diese Träume beschäftigen mich sehr, sie gehen mir sehr nahe. Dieser Traum hat mich so traurig gemacht.

Gottfrau, du meine Seelsorgerin! Nun erzähle ich es dir.

Du weißt, wie tief die Wunden im Körper ruhen,

die körperlichen. Auch die seelischen Wunden haben sich in den Körper eingeprägt.

Begleite mich treu bis zu meinem Sterben, damit ich immer wieder dir, meiner Seelsorgerin, alles erzählen kann, was mich so tief berührt. Amen

 

 

Sing mir das Lied von der Liebe,

du liebende Gottmutter!

Sing mir das Lied vom Erbarmen,

du barherzige Göttin!

Sind mir das Lied von der Gnade!

Du gnädiger Gott!

So bin ich getrost und kann auch trösten. Amen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Segen für das Neue Jahr

 

Segen zum Neuen Jahr

 

Gott, sende die Weisheit, deine Vertraute,

dass sie mir das Tor zum neuen Jahr weit öffne!

 

Gott, segne die Leidenschaft meiner Liebe

zu allem Lebendigen!

 

Gott, segne die Wut meiner Empörung

über alles Unrecht!

 

Gott, segne die Fantasie, die meine Taten beflügelt!

 

Gott, segne die Heilkraft meiner Worte und Hände!

 

Gott, segne die Klarheit meines Denkens!

 

Gott, segne den Schatten in meinem Wesen!

 

Gott, segne die große Weite meines Herzens!

 

Gott, sende die Weisheit, deine Vertraute,

dass sie ein strahlendes Licht sei

bei Tag und in der Nacht!

 

 

Hanna Strack

Segen für Tanz und Ekstase

 

Ekstase – Segen

 

Musik, Trommeln, Tanzen

steigern die Erregung,

vertiefen den Atem,

öffnen die Seele.

 

Musik, Trommeln, Tanzen

lassen schweben,

bringen außer sich,

lassen Neues erfahren.

 

Musik, Trommeln, Tanzen

durchfahren den Körper,

durchstöbern die Sinne,

durchrütteln das Hirn.

 

Musik, Trommeln, Tanzen

sind Bahnen des Segens,

der höher ist als alle Vernunft.

 

 

Tanz – Segen

 

Tanzend durchschreite die Räume,

Schwingend durchspringe die Lüfte,

Stampfend rufe die Geister,

Hüpfend genieße die Gräser,

Schleifend ertaste den Boden,

Keuchend verlasse das Denken,

Schwitzend spüre den Körper!

 

So durchtanze das Haus dieser Erde –

So seien gesegnet Tänzerinnen und Tänzer

Segenstexte und Mantras

Texte aus diesem Buch:

 

Angelica Ensel | Maria Anna Möst / Hanna Strack (Hg.) 

Momente der Ergriffenheit – Begleitung werdender Eltern zwischen Medizintechnik und Selbstbestimmtheit

 

https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/gemeindepraxis/seelsorge-und-beratung/27376/momente-der-ergriffenheit-begleitung-werdender-eltern-zwischen-medizintechnik-und-selbstbestimmtheit?number=1095693

 

 

Gebet einer Hebamme, die eine Frau in der Krise begleitet

Hanna Strack

 

Du allumfassende Gottheit,

du großer Mutterschoß,

in dem wir alle geborgen sind.

Ich suche das Gespräch mit dir!

Eine Schwangere, die ich begleite,

ist in einer großen Krise.

Alle Sicherheit ist ihr weggebrochen.

Sie weiß nicht, wie sie entscheiden soll.

 

Ich bitte dich um Weisheit,

um rechtes Schweigen und hilfreiches Reden,

um geduldiges Dabeibleiben

mit dem Gespür für besondere Gefahren.

 

In deiner Gegenwart

will ich die Hände über sie halten

und sie segnen.

Ich bitte dich für diese Frau

Dass sie ihren eigenen guten Weg finden möge.

Amen

 

 

 

Gebet im Dilemma der Entscheidung

Hanna Strack

O Gott, was soll ich nur machen?

Da stehe ich und muss mich entscheiden.

Welchen Weg kann ich gehen?

Es geht um Leben und Tod.

Noch nie musste ich

eine so schwere Entscheidung treffen.

 

O Gott, hilflos stehe ich da..

Ich bitte dich:

Sei du mir die Kraft und das Licht

für den Weg, den ich gehen werde.

Vergib mir die Schuld,

die ich auf mich lade,

lass mich nicht im Stich,

wenn ich verzweifelt bin.

 

O Gott, nimm das Kind

In deine wärmende Liebe hinein,

wenn es sterben muss.

Und erfülle mich mit deiner stärkenden Liebe,

wenn ich das Kind behalte

und gibt mir die Kraft ihm eine gute Mutter zu sein.

 

O Gott, lass mich, lass das Kind,

lass uns beide nie allein!

Amen

 

 

 

Mantras oder Glaubenssätze während der Begleitung werdender Eltern

Hanna Strack

 

Alle, die Schwangere, Gebärende und Wöchnerinnen begleiten, haben eine innere Haltung zu ihrer Arbeit und zu ihren Klientinnen. Diese Haltung gilt es zu wahren, wenn eine Frau unsympathisch, wehleidig oder auf einer anderen Ebene schwach ist.

 

Innere Sätze werden auch Glaubenssätze oder Mantras genannt. Ein Mantra ist das, was denjenigen beschützt, der es erhalten hat.

 

Aus dem Buddhismus ist uns ein solcher Satz bekannt, der uns hilft, auch schwierigen Menschen freundlich zu begegnen, ohne übergriffig zu werden: Ich ehre das Innere Licht in dir!

 

Ebenso stammt der folgende Satz aus dem Buddhismus: Was wir nicht für andere tun, ist es nicht wert, getan zu werden.

 

Alle Begleitenden können und dürfen segnen, auch die Mutter und der Vater des Kindes. Segnen ist nicht Amtsträgerinnen und -trägern vorbehalten. Segnen schafft Distanz und gibt doch Kraft. Solch ein Segen kann sein:

Ich segne dich durch die Kraft und die Liebe Gottes. Er kann leise für sich oder laut für alle anderen gesprochen werden.

 

Bei den Quäkern, einer christlichen Freikirche, gilt dieser Satz: walk cheerfully over the earth and answer that of God in everyone – gehe frohen Mutes durch den Tag und antworte auf das, was in jedem Menschen von Gott ist.

 

Eine Ärztin der traditionellen chinesischen Medizin sagt zu sich selbst: Gott hat mir die Gabe des Heilens gegeben, also wende ich sie an bei jeder und jedem.

 

Eine andere Ärztin denkt sich immer wieder: Das Wichtigste ist, was ich sage. Meine Worte können töten und sie können Stärke geben.

 

Die so genannte Goldene Regel findet sich in vielen Religionen. Im Neuen Testament lauter sie: Alles was ihr wollt, das euch die Leute tun, das tut ihr ihnen auch. Matthäus 7,12.

 

Fürbittgebete

 

Gott, du Macht der Liebe!

Wir danken dir, dass Jesus uns die große und umfassende Liebe zeigt.

Wir wollen unsere Herzen weit machen für diese bedingungslose Liebe.

Amen

 

Gott, du Trost in Trauer und Verzweiflung!

Wir danken dir dafür, dass Jesus die Angst überwunden hat.

Wir gehen gestärkt und aufrecht durch die schweren Zeiten.

Amen

 

Gott, du Grund aller Hoffnung!

Wir danken dir für die Wunder, die wir erleben.

Wir vertrauen darauf auch in unserer so rationalen Welt.

Amen

 

Gott, du Fülle des Lebens!

Wir danken dir, dass du größer bist als all unser Denken.

Wir lassen uns nicht verunsichern, wenn andere den Glauben ablehnen.

Amen

 

Gott, vollkommene Hingabe!

Wir danken dir für das Vorbild, das wir in Jesus haben, der seinen Weg konsequent gegangen ist.

Wir folgen ihm nach in die Auferstehung, in dein Reich des Lichtes!

Amen

 

Hanna Strack

Ein neuer Lebensquell wird sprudeln

 

Ein neuer Lebensquell wird sprudeln

 

Ich bin leer.

Meine Gebärmutter, meine Lebensquelle,

ist mir genommen und weggeworfen.

Sie war mir heilig, sie, die Quelle in mir,

die das Blut des Lebens fließen ließ.

 

Wohin ist meine Schöpfungskraft?

Wie bleibe ich verwoben mit allem, was lebt?

 

Ich glaube:

Auch wenn ich leer bin, bin ich gesegnet:

Eine neue Kraft wird in mir wirken,

ein neuer Lebensquell wird sprudeln,

neue Blumen werden erblühen.

 

Hanna Strack

Dreifachsegen für zu früh verstorbene Kinder

FrühverstorbenSegen3fach

Hier können Sie die Texte herunterladen!

Trauer für früh verstorbene Kinder

Zum Sonntag der Sternenkinder

von Ramona Schoknecht

 

Wenn du des Nachts den Himmel anschaust,

wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich

auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können. Und er lachte wieder. Wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.

Antoine de Saint-Exupery (Der kleine Prinz)

 

Ein Licht geht um die Welt

 

Kennen Sie den Sonntag der Sternenkinder? An diesem besonderen Sonntag gedenken wir der verstorbenen Kinder auf dieser Welt. Verlischt das Licht bei uns, geht ein Licht in einer anderen Zeitzone an. So entsteht für 24. Stunden eine Lichterkette, welche um unseren Erdball geht und an unsere verstorbenen Kinder erinnert.

Seit 1996 gibt es ihn, den Sternenkindersonntag. Immer am 2. Sonntag im Dezember stellen Eltern, Geschwister, Großeltern usw. um 19.00 Uhr eine brennende Kerze ins Fenster um so an ihre Kinder, Geschwister, Enkel usw. zu erinnern. Der eigentliche Hintergrund dieses Tages, weshalb dieser Sonntag entstand ist.

 

Jedes Jahr verlieren viele Mütter, die ein Kind erwarten, dieses Kind durch Tod- oder Fehlgeburt. Für diese Kinder, die oft weder einen Namen noch ein Grab haben, wo die zurückbleibenden Eltern und Geschwister trauen können, sollte dieser Tag sein. Doch aus dieser Idee entstand der Gedanke dieses besonderen Tages, um an diesen Tag an alle verstorbenen Kinder auf dieser Welt zu erinnern.

Für viele der betroffenen Familien bedeutet dieses Licht viel, es gibt ihnen Hoffnung und die Gewissheit: ich bin mit diesen meinen Verlust und Schmerz nicht allein. Dieser Gedenktag wurde ganz bewusst direkt in die Advents- und Weihnachtszeit gelegt. Ist doch gerade diese Zeit im Jahr für viele Betroffene eine schwere, wo sie den Verlust des Kindes besonders spüren es vermissen.

 

Als im Jahr 2005 unsere kleine Tochter Lydia mit nur 2 Jahren starb, erhielten wir kurz vor dem Beginn der Adventszeit von der Klinik, in der sie gestorben ist, ein Päckchen mit einer Kerze, auf der ihr Name stand und eine Karte mit einem kleinen Faltblatt dabei. In der Karte stand dieser schöne Vers vom „kleinen Prinzen“. Das kleine Faltblatt erzählte uns von diesem Gedenktag, von dem wir bis dahin noch nie etwas gehört hatten.

Seitdem stellen auch wir jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember eine brennende Kerze ins Fenster, denken dabei besonders an unsere Tochter, wissen uns aber auch verbunden mit vielen anderen Menschen auf dieser Erde.

 

Segen für Abrahams getrennt Enkelinnen

Segen für Abrahams getrennt Enkelinnen

 

Ruth Lapide, die Jüdin sagt:

„Wir haben kein festes Gottesbild,

denn Gott hat sich offenbart mit den Worten:

`Ich bin, der ich sein werde.`

Bilder von Gott wandeln sich in jeder Lebensphase,

wir dürfen keines anbeten.“

 

Michaela Bank, die Christin sagt:

„Es ist die Sehnsucht nach der Ganzheit,

die uns in unserer zerrissenen Welt auf dem Weg zu Gott treibt.

Bilder, wie auch Jesus sie gebraucht hat, helfen uns,

dem Ziel näher zu kommen.“

 

Halima Krausen, die Muslima sagt.

„Gott ist Einer, aber er hat 99 schönste Namen

und der hundertste ist ein Geheimnis.

Aufrichtiges Suchen und ethisches Handeln

bringen uns Gott näher.“

Gesegnet seid ihr,

die ihr den Weg Gottes Geheimnis geht!

AMEN

 

Gebet für ein Paar in großer Not

 

 

 

 

 

Gebet für ein Paar in großer Not

 

Gott, du bist so weit weg.

Komme uns doch zu Hilfe!

Wir sind so verzweifelt.

 

So hatten wir uns unser Altwerden nicht vorgestellt.

Wir waren so ein glückliches Paar.

Hast du, Gott, das gewollt,

diese Krankheiten, diese Verzweiflung?

Wir klagen dich an! Sag, was du mit uns vorhast!

 

Sei uns nahe.

Oder bis du es schon in unserer Liebe?

Es heißt ja, Gott ist Liebe.

 

Die Liebe ist uns geblieben.

Sie trägt uns, sie hält uns zusammen.

 

Gott, gib uns die Kraft,

begleite uns in den schweren und schwersten Stunden.

Lass uns nicht im Stich!

Wir glauben fest daran,

dass du in unserer Liebe bei uns bist

und wir in deiner Liebe geborgen sind!

Amen

 

 

Segenswunsch für eine Hebamme

 

Segen für Hände, Herz und Füße der Hebamme

 

Gotte Segen durchströme dich!

 

Mit deinen Händen fühlst du

den Leib der Schwangeren

und spürst das Kind.

 

Mit deinen Händen

empfängst du als erste

das Neugeborene.

Gott segne deine Hände.

Sie sind ein Werkzeug der Schöpfung.

Gottes Segen stärke dich!

 

In deinem Herzen

bewahrst du die Sorgen und Ängste

der Mutter und nimmst sie ernst.

 

In deinem Herzen

trägst du Trauer und Zweifel

der Eltern und hilfst sie heilen.

Gottes Segen erfülle dein Herz.

Es ist voll vertrauen.

 

Gottes Segen richte dich auf!

Auf festen Füßen stehst du,

wenn du die Gebärende

in ihre Kraft führst

und sie anspornst,

das neue Leben auszupressen.

 

Auf festen Füßen stehst du,

wenn du Mutter und Kind

in Schutz nimmst

vor häuslicher und anderer Gewalt.

Gottes Segen fahre in deine Füße.

Sie verbinden dich mit deinen Wurzeln.

 

Hanna Strack

Segen für meine Klasse

 

 

Gott segne alle Schülerinnen und Schüler!

 

Gott zeige Euch den roten Faden

durch das Labyrinth des Lebens!

 

Gott gebe Euch den Instinkt

für gute Freundschaften!

 

Gott lasse Euch Rosen mit Dornen sein,

die schön sind, aber sich zu wehren wissen!

 

Gott lasse Euch Bäume sein,

die aus den Wurzeln Kraft ziehen

und allen Winden trotzen!

 

Gott lasse Euch Adler sein,

die aus den Schwierigkeiten

des Alltags zu den Höhen

des Glücks aufsteigen!

 

Gott segne Euch alle! Amen

 

Hanna Strack

 

 

Komm Weisheit!

Bitte um Weisheit

 

Komm Weisheit,

du göttliche Kraft!

 

Komm Weisheit

und schenke uns deinen Segen!

 

Komm Weisheit

und befreie in uns verborgene Gaben!

 

Komm Weisheit

und webe unseren Lebensteppich

mit leuchtenden Farben!

 

Komm Weisheit, du göttliche Kraft,

erfülle uns

und laß uns zum Segen werden für die Welt!

Amen

 

 

Nachtgebet

Nachtgebet

von Dhuoda, fränkische Adlige, um 850 n.Chr.

 

Beschütze mich, Gott, bei Tag,

beschütze mich auch in dieser Nacht,

wenn es dir behagt,

und ich möge es verdienen,

unter dem Schatten deiner Flügel beschirmt zu sein,

vom Heiligen Geist erfüllt,

von deiner königlichen Obhut umschlossen

und vom Schutz deiner Engel umgeben,

damit ich in dieser Nacht,

auch wenn ich nur wenig ruhe,

den Schlaf des Friedens erhalte;

und wenn ich einmal aufwache,

möchte ich spüren, dass du im Schlaf mein Hüter bist,

der du auf der Leiter standst

und dem seligen Jakob als Retter erschienen bist.

Amen

 

aus:

Dhuoda: Liber Manualis. Ein Wegweiser aus karolingischer Zeit für ein christliches Leben, eingeleitet, aus dem Lateinischen des 9. Jahrhunderts übersetzt und kommentiert von Wolfgang Fels, Stuttgart:, 2008 Bibliothek der Mittellateinischen Literatur, hrg. von Walter Berschin, Bd 5, 37

 

Segen für eine ganz kleine Persönlichkeit

 

Segen für eine ganz kleine Persönlichkeit

 

 

Du bist so klein und doch so vollkommen!

 

Mutter und Vater lieben Dich,
zwei Familien freuen sich auf Dich!

 

Du wirst neugierig in eine bunte Welt treten.

 

Du wirst im Nest Deiner Heimat wohnen
und weltweit Kontakte knüpfen.

 

Du wirst Deinen eigenen Weg
suchen und finden.

 

Sei gesegnet,

Du kleine vollkommene Persönlichkeit!

 

Sei erfüllt mit Kraft und Mut zum Leben!

 

Deine Großmutter NN wünscht Dir das!

 

aus (c) Gott segne Dich mein Kind, Herzliche Wünsche zu Geburt & Taufe,
ISBN 978-3-7462-5659-7, St. Benno Verlag, Leipzig, www.vivat.de

Gottes Segen für unsere Familie

 

Gottes Segen für unsere Familie

 

Unsere Familie ist wie ein großer Strom:

Junge Bäche aus verschiedenen Quellen

fließen zusammen

und finden ihren Platz.

Es sind Kinder aus früheren Ehen,

Kinder aus unserer eigenen Beziehung,

Paare aus neuen Begegnungen.

 

Wir sind alle in Bewegung

hin zum offenen Meer.

 

An den Ufern unseres Flußbettes grünt und blüht es,

Bäume strecken ihre Wurzeln zum Wasser hin,

Menschen gesellen sich zu uns

und erfrischen sich im kühlen Naß.

 

Doch da sind auch Steine,

die in unser Flußbett geworfen werden,

sie schmerzen uns sehr,

da sind auch Trübungen und Strudel,

sie bereiten uns große Sorgen.

 

Unsere Familie ist wie ein großer Strom.

Gottes Segen strömt mit dem Wasser.

Gottes Segen reinigt und heilt uns,

Gottes Segen begleitet uns

bis ins offene Meer. Amen

 

Hanna Strack

 

 

 

Segen nach Gewalterfahrung

Bitte um Segen für Menschen, die Gewalt erfahren haben

 

 

Gott segne uns alle, die wir Gewalt erfahren.

Wir trauern:

Ein Mensch hat uns zutiefst verletzt.

Deshalb hat die Schale unseres Lebens einen Sprung.

Wir wollen weg vom Hass, denn Liebe wäre größer.

Gott, bleibe uns treu in unserer Verzweiflung!

 

Gott segne uns alle, die wir Gewalt begrenzen wollen!

Wir wissen:

Menschen haben unkontrollierte Aggressionen.

Deshalb arbeiten wir daraufhin:

Menschen müssen Grenzen gesetzt bekommen.

Gott, bleibe uns treu  in unserem Bemühen!

 

Gott segne uns alle, die wir Gewalt überwinden wollen!

Wir hoffen:

Gerechtigkeit und Frieden werden sich küssen.

Deshalb arbeiten wir daraufhin:

Menschen handeln aus Einsicht und ohne Gewalt.

Gott, bleibe uns treu in unserer Hoffnung!

 

Amen

 

 

Segen für einen Workshop

Segen für den Workshop

 

Mit Segen ereignet sich

der Funke, der überspringt,

die Energie in eurer Mitte,

das Öffnen der Herzen,

heilende Worte und Taten.

 

Amen

So soll es sein!

 

Gebete zur Geburt eines Kindes

 

Liebes Kind!

 

Gott schenke dir helle Augen, die Schönheit zu sehn

und dazu feine Ohren, Sein Rufen zu verstehn.

Und weiche, linde Hände für deiner Brüder Leid

und klingende Glockenworte für diese wirre Zeit.

 

Gott schenke dir rasche Füße zu deiner Arbeitsstatt

und eine stille Seele, die Seinen Frieden hat!

 

Gibt´s Schöneres, dir zu wünsche beim Eintritt in die Welt?

Was wäre ohne das alles viel Reichtum, Gut und Geld?

 

Die lieben Eltern beide und die Geschwisterlein

grüss´ ich von Herzen heute und schliess´ in meine Wünsche ein.

 

Elsa Margarete Gerber, Klavierlehrerin in Villingen, 1938

 

Ich warte auf mein Kindelein –

Wird`s bald zur Welt gekommen sein?

Es regt sich schon und wartet sehr

und sehnt die Zeit der Reife her.

O Herr – schenk du ihm eine gute Reise

dass alles geh nach rechter Weise.

 

aus dem Tagebuch meiner Mutter kurz vor meiner Geburt 1936



 

Segen buddhistisch

 

Im Hebräischen : Baruch

Im Türkischen: Beraka

Als Vornamen: Barak

 

Und hier buddhistisch:

 

Blumen gießen, Ein buddhistisches Ritual

 

Wir beginnen unsere Gesprächsrunde damit, der Nachbarin etwas Angenehmes zu sagen. Das hat nichts mit Schmeichelei zu tun, sondern damit, dass jede Frau schon bestimmte wundervolle Qualitäten verkörpert – auch diejenige, die uns verletzt hat. In jeder Frau sind heilsame und unheilsame Samen vorhanden, und indem wir die heilsamen Samen begießen, nähren und stärken wir sie. Diese Möglichkeit, unserer Wertschätzung Ausdruck zu verleihen, kann uns am Anfang schwer fallen. Wir haben uns eine so kritische Wahrnehmung antrainiert, dass wir den Blick für das Schöne erst wieder mit Achtsamkeit üben müssen.

 

Sabine Jaenicke

Aus: InterSein. Zeitschrift für achtsames Leben in der Dhyana-Tradition von Thich Nhat Hanh Nr. 21 November 2002 S.33

 

 

Buddhistische Segensgebärde:

Zwei stehen einander gegenüber.

Mit Blickkontakt verneigen sie sich voreinander,

gehen aufeinander zu.

Sie umarmen einander

und atmen dreimal tief vom Herzen her.

Beide treten wieder zurück

und verneigen sich wieder voreinander.

Dies ist ein Segen im Geben und Nehmen.

Mündlich überliefert

 

Ein buddhistisches Segensritual

Segen und Segnen begegnen uns in allen Religionen, weil es ein Grundbedürfnis ist, sich gegenseitig ein gutes Wort zu sagen und anzunehmen und die Gegenwart und das Heil der Gottheit einander zuzusprechen.

 

Das folgende Segensritual, das von Kaye Hoffmann entwickelt wurde, es passt gut an das Ende eines Zusammenseins:

 

Alle Anwesenden gehen frei durch den Raum.

Immer wieder bleiben sie vor jemandem stehen,

verneigen sich und sagen oder denken sich dabei: „Ich ehre das innere Licht in dir!“

Dann gehen sie weiter und treffen eine andere Person.

Wenn es nicht zu ungewöhnlich ist, können sie dabei die Körperhaltung einnehmen,

die im Buddhismus ganz selbstverständlich ist:

die Hände vor der Brust, Handfläche an Handfläche und dabei den Oberkörper leicht verneigen.

 

Natürlich kann diesem buddhistischen Segen auch ein christlicher Inhalt gegeben werden: Alle gehen ebenso aufeinander zu, wie sie es wollen, sie können einer anderen Person die Hände auflegen und ein Segenswort sagen, wie z.B.:

„Gott segne Dich für die neuen Aufgaben, die vor Dir stehen!“

 

So kann der Schluss eines Gottesdienstes gestaltet werden.

Hanna Strack

 

Segen grundsätzlich

 

Hier können Sie den Text einsehen. Er ist nicht fertig überarbeitet, bringt aber doch zum Ausdruck, was ich mir erarbeitet hatte:

 

Segen 1993

Wo ist Segen?

Wo ist Segen?

 

Ich bin gescheitert,

die Aufbruchstimmung ist tot.

Geld und Gesundheit fort

Ideen verflogen

Müde

Wohin ist der Segen verflogen?

Wo ist seine Kraft steckengeblieben?

Ich will keine Ratschläge,

ich will keine Beschwichtigungen,

 

Ich wünsche mir nur eins,

dass es nicht tiefer gehen möge,

nicht noch mehr Hiobsbotschaften kommen,

dass für eine Zeit nun Ruhe einkehrt.

 

Segen – bist du der Raum

zwischen gestern und morgen?

Bist du die Zeit

für tiefe Atemzüge?

Segen – komm

und weite mein Herz!

 

Was ist Segen?

Was ist Segen?

 

Die Nachfrage nach Segen ist sehr groß. Groß ist das Bedürfnis nach einer Zuwen­dung, die nicht mehr hinterfragt werden kann, nach einem unbedingten Ja, auch zu Wut, Verzweiflung und Ungewißheit.

 

Wir leben in einer brüchigen Zeit. Deshalb bedürfen wir der heilenden Erfahrungen, sei es durch Texte, die wir lesen, Worte, die uns gesagt werden, Berührungen unsere Haut, Gebärden allein oder zu mehreren.

 

Es fehlt uns in dieser Zeit ein geschlossenes Weltbild, aus dem heraus wir unser eige­nes kleines Leben verstehen können. Es fehlt uns der große Zusammenhang, der unse­rem Le­ben in unserem Land und unseren so­zialen Strukturen eine klare Aufgabe und eine wärmende Heimat gibt.

 

Die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen können wir heute nicht aus dem Vertrauen in ein Sinngefüge hinnehmen. Alles ist unklar, offen, unsicher. Wir fühlen uns den großen multinationalen Kon­zernen ausgeliefert. Wir spüren ihre Macht, die bis in unseren Alltag reicht. Aber auch keinem Herrscherhaus, keiner Partei können wir uneingeschränkt vertrauen.

 

Auf diesem Hintergrund ist der persön­liche Lebensplan nicht voraussehbar, er ist nicht geradli­nig, nicht zuverläs­sig. Junge und alte Men­schen wissen nur eins: daß sie nicht wis­sen, wie ihr Lebensweg verlaufen wird.

 

Wie bekomme ich in dieser Zeit Zugang zu den tragenden Kräften des Lebens?


Das ist die Frage, auf die die Segenstexte eine klare Antwort geben. Sie sprechen uns die Geborgenheit und die wohltuende Ordnung zu, die aus der umfassenden Kraft der Gottheit ko­mmt.

 

Gleichzeitig öffnen sie in uns eine Quelle der Kraft. Beide Kräfte müssen zusammenkommen, denn wir wollen nicht „abgesegnet wer­den“. Wir wollen selbstän­dig leben und demo­kra­tisch auch für unsere eigene Spiri­tuali­tät verantwort­lich sein.  Wir wollen nicht eine neue Macht-über-uns.

 

Die Segenstexte verwenden des­halb viele Bildworte oder Metaphern, wie z.B. das Wasser für das, was unsere Ener­gien zum Fließen bringt oder der Baum, mit dem der Mensch verglichen werden kann. Die inneren Bilder werden aktiviert und stärken uns dadurch.

Segen soll nicht mehr ausschließlich von einer ordinierten oder geweihten Person gespendet werden können.

Segen öffnet in jedem Menschen die Tore der Kraft, die in ihm sel­bst liegt. Denn, so schreibt Paulus: „Wißt ihr nicht, daß euer Körper der Tempel des Heiligen Geistes ist?“ Und im Johannesevangelium sagt Jesus: „Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“

 

So hat nun der Segen wieder den gottesdienstlichen Raum ver­lassen und sich in den Alltag bege­ben.

 

Dabei geben wir auch die Verengung auf, die be­sonders im Luthertum eine Be­schränkung auf den aaroni­tischen Segen bedeutet.“Der Herr segne und behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuch­ten über euch und sei euch gnädig. Er erhe­be sein Ange­sicht auf euch und gebe euch Frieden.“ Das Alte Testament, die Hebräi­sche Bibel, birgt in sich eine Fülle ande­rer Segens­texte, unabhängig vom Gottes­dienst. So z.B. Segen, der das Erbe weiter­gibt, Segen, der eine große Nachkom­men­schaft verheißt, Se­gen, der Glück wünscht. Diese Segenswrote der Bibel sprechen von existiellen Bedürfnissen und sprechen ihnen Gottes Ja zu.

 

Das große Verlangen nach Segen ist beson­ders in der kirchlichen und außerkirchli­chen Frauenbewegung zu spüren. Tagungen zum Thema Segen, Arbeitsmappen, Gottesdienste, Segensfeiern zu Anlässen wie die Wechsel­jahre, Reise, neue Wohnung, werden mit dem Segen begleitet. Segnung lesbischer Paare gehört dazu. Frauen und Männer wollen Lebenserfahrungen vor Gott stellen, damit er sie annimmt. Hatte nicht Hagar, als sie in der Wüste umherirrte und ein Engel ihr den Brunnen zeigte, aufgrund ihrer eigenen Erfahrung Gott einen Namen gegeben: „Gott, du der du mich siehst“ oder „die sehende Gottheit“?

Verbunden mit den Texten ist die körperlich-sinnliche Erfahrung: Wohlriechendes Öl, Berührung von Hand und Haut, Tanzen im Kreis um die Mitte ( Beispiele in: Segen ist nicht nur ein Wort). Viele Tanzanleiterinnen verwenden die Se­genstexte, wie diejenigen aus meinem ersten Buch (Segen – Herberge in unwirtlicher Zeit) im Zusammenhang mit meditativen Tän­zen, so z.B. der Segen der vier Himmels­richtungen. Segenstänze öffnen alle Sinne und lassen den Segen fließen.

 

Segen ist ein Grundbedürfnis aller Menschen.

 

So finden wir Segen im Hinduismus – die rote Farbe auf der Türschwelle und die Harfe als Musikinstrument des Segens -, im Islam und natürlich besonders viele Texte und Segensgebete im Judentum. Indianer singen das Segenslied.

In der Jüdischen Tradition und auch in der katholischen Kirche finden wir den Aus­druck: Gesegnet bist du Gott! Damit danken die Gläubigen für Gottes Zuwendung und sie wünschen, daß Gottes Segenskraft noch stärker werde.

 

Allgemein ver­stehen wir den Segen als eine Macht, die von Gott durch die segnende Person hindurch wirkt. Deshalb können wir auch sagen: Ich segne dich, wir seg­nen einander. Schließ­lich wird oft auch das Passiv verwendet: Gesegnet bist du! Damit wird der Name Got­tes ge­schützt vor Infla­tion. Die Passivform kann auch Personen, die nicht an Gott glau­ben, in das Segnen miteinbeziehen.

Was kann Segen in dieser brüchigen Zeit tun?

 

Der Segen sagt:

Ja, auch in der Unsicherheit bist du gehal­ten.

Ja, auch das Unvollkommene ist in Ordnung.

Ja, auch das Scheitern ist ein Teil des Ganzen.

Ja, auch die sprühende Lebensfreude ist gewollt.

Ja, auch die Kraft des Kreativen ist eine ordnende Kraft.

Ja, auch das Sterben gehört zum Leben.

 

So gehört der Segen in den Bereich dessen, was das Leben gründet, ihm Sinn und Tragfä­higkeit verleiht. Segen gibt uns Zugang zum Grund unseres Seins. Oder wie das Volkslied singt: „In einem kühlen Grunde steht meiner Heimat Haus, da zog ich manche Stunde zum Tal hinaus“. In diesem Landschaftsbild erfahren wir, was „Grund des Seins“ meint: Heimat, Quelle und Rückzugsmöglichkeit zugleich.

Der Segen kommt zu uns als Wort, das wir hören, dessen Klänge uns vertraut sind.

 

Segen kommt räumlich zu uns, wenn die Pastorin oder der Pastor die Hände erheben und eine Verbindung im Raum entsteht. Segen schwingt dann wie eine Saite der Geige im Resonanzboden.

Und Segen spüren wir auf unserem Leib. Handauflegen bei der Konfirmation, bei der Trauung oder wenn eine Freundin uns ein Zeichen auf Stirn oder Hände gibt, dann geht Segen unter die Haut.

 

Segen bekräftigt uns an unserem Ort, gibt uns Würde und läßt uns die Gegenwart der guten Mächte erfahren. So kann eine Situation zur Begegnung mit dem Heiligen werden.

 

Gottes Segen

Gott – Du Webmeisterin

 

nimm meinen Lebensfaden

behutsam in deine Hand

und füge ihn dem

großen Lebensteppich ein,

den du mit den Farben

des Regenbogens webst.

 

 

Gott – Du Schale

 

Gott –  du Schale voll lebendigem Wasser, erfrische uns!

Gott –  du Schale voll reifer Früchte, ernähre uns!

Gott –  du Schale voll würzigem Brot, stärke uns!

Gott –  du Schale voll hellem Licht, erleuchte uns!

Gott –  du Schale voll brennendem Feuer, erwärme uns!

Gott –  du Schale voll edler Steine, schmücke uns!

Gott –  du Schale voll tiefrotem Wein, durchblute uns!

Gott –  du Schale voll duftender Kräuter, erde uns!

Gott –  du Schale voll heilendem Öl, salbe uns!

Gott –  du Schale voll guter Erde, bedecke uns!

 


Gott – du Gebärerin des Kosmos

 

Gott – Du liebevolle Hand

die Du über die Pflanze streichst

Gott – Du großes Lächeln

das sich in uns fortsetzt

Gott – Du mütterliche Zuwendung

Du nährst uns

Gott – Du grünende Pflanze

die wächst und duftet

Gott – Du dunkle Tiefe

Du gründest uns

Du erdest uns

Gott – ströme Deinen Segen auf uns aus.

 

 

Segen im Einklang

 

Gottes Segen ist wie die Luft,

die mein Haus erfüllt,

wie die Luft, die ich atme.

 

Gottes Segen ist wie die Energie,

die ich in mir spüre,

wie die Energie,

die nach Taten drängt.

 

Gottes Segen ist wie der Einklang,

der das Außen und Innen verbindet,

wie der Einklang,

der die Balance trägt.

 

So ist Gottes Segen

ein Schwingen und Klin­gen,

ein Fließen und Stärken,

ein Leben und Lieben.

 

 

Gott – du umfängst das All!

 

 

Gottfrau – du Kosmos –


In deinen weiten warmen Schoß

lege ich hinein, was mein Herz bewegt,

lege ich hinein allen Jubel und alles Leid,

lege ich hinein allen Zweifel und alle Hoffnung,

lege ich hinein die Menschen unter der Geißel der Gewalt,

lege ich hinein die Menschen im Hochgefühl ihrer Freude,

lege ich hinein alle, die ich von Herzen liebe,

lege ich hinein alle, die mir fern bleiben müssen.

 

In deinem weiten, warmen Schoß

heilen die Wunden, ruhen die Fragen,

atmet und singt und tanzt

alles, was lebt.

 

 

Eva – Mutter von uns allen,


wir reichen dir unsere Hand,

wir danken dir für unsere Lebendigkeit!

 

Sophia – Weisheit für uns alle,

wir öffnen dir unser Herz,

wir danken dir für unsere Ruhe!

 

Maria – Schwester mit uns allen,

wir singen mit dir unser Lied,

wir danken dir für unsere Freiheit!

 

 

 

Schwangerschaftssegen

 

Franziska und ich haben eine kleine persönliche Segnungsfeier erlebt, die ihr Mut und Stärkung gegeben hat:

 

Sie können hier das kleine Video ansehen.

 

Dies ist die Liturgie: Segensfeier für eine Schwangere

Indianische Spiritualität: Segen

Indianischer Segen

 

Gott, der du zu mir gesprochen hast:

Mit deinen Füßen schreite ich jetzt hinaus.

Ich gehe mit deinen Gliedern

und trage meinen Leib mit mir.

Für mich denken deine Sinne.

Deine Stimme spricht für mich.

Schönheit ist vor mir,

und Schönheit ist hinter mir.

Über mir, unter mir umschwebt die Schönheit mich.

Ich bin von ihr umschlossen, bin eingetaucht in sie.

Ich nehme sie in der Jugend wahr,

und im Alter schreite ich ruhig auf diesem wunderschönen Pfad.

Alle schreiten in Stille hinaus.

 

aus:

Sinfonia oekumenika S. 896: Mutter Erde leidet. Weltgebetstag WGT 1981

 

Weg der Eintracht

 

Dann umhüllte mich der Strahlenkranz der Sonne,

und mit Hilfe eines schönen Wesens lief ich umher.

Jetzt bin ich langes Leben, jetzt Glück…

Hinter mir erstreckt sich Segen bis zu den Bergen,

vor mir erstreckt sich Segen bis zu den Bergen,

unter mir erstreckt sich Segen auf der Erde,

über mir erstreckt sich Segen in den Himmel,

so gehe ich im Morgengrauen.

Hinter mir verbleibt Segen, wo ich gehe,

vor mir wartet Segen, wo ich gehe.

Und so gehe ich, im Morgengrauen gehe ich.

 

Navajo-Indianer

 

 

Möge ich wandern mit Schönheit vor mir,

Möge ich wandern mit Schönheit hinter mir,

Möge ich wandern mit Schönheit über mir,

Möge ich wandern mit Schönheit überall um mich herum.

Im hohen Alter, wenn ich auf einem Pfad der Schönheit schreite –

Möge ich mit Kraft wandern;

Im hohen Alter, wenn ich auf einem Pfad der Schönheit schreite –

Möge ich mit neuer Lebenskraft wandern.

Es ist vollbracht in Schönheit.

 

 

Großer Geist, Großer Geist, mein Urahn,

überall auf der Erde gleichen sich die Gesichter derer, die leben.

Mit großer Zartheit sind sie alle aus der Erde hervorgegangen.

Blicke auf diese Gesichter der zahllosen Kinder,

die andere Kinder in ihrem Armen halten, dass sie den Stürmen standhalten

und auf dem guten Weg gehen bis zum Tag der Ruhe.

 

aus: Linus Mundy, Das Geh-Betbuch. Wie beten geht, wenn man geht, Herder Freiburg 1998

 

 

Gesang von der Segnung eines Hogans

 

Segen wird fortan auf diesem Hogan ruhen.

Die Morgenröte wird über ihm aufgehen,

Und die Schönheit des neuen Tages wird in ihm sein.

Kein Mangel wird herrschen an weißem Mehl,

An Decken und wollenen Tüchern wird es nicht fehlen.

Kristallklares Wasser wird die Quelle spenden,

Und die Luft wird schwer sein vom süßen Blütenstaub.

Ein langes, glückliches Leben wird denen beschieden sein,

Die hier wohnen in der Harmonie des Himmels

Und in der Vollkommenheit dessen, was sie umgibt.

 

 

aus: Tony Hillerman, Das Tabu der Todesgeister. Kriminalroman Rohwolt Reinbek 1987 S.157f

 

 

Gotteslehrerinnen

Gotteslehrerinnen im Herbst ihres Lebens

 

Ihr Gotteslehrerinnen weltweit,

die ihr euer Ohr am Puls Gottes habt,

die ihr unverfälscht und ohne Angst

weiter gebt, was ihr erspürt –

 

Ihr Gotteslehrerinnen im Herbst,

die ihr Abschied nehmt vom Aufbegehren der Jugend,

von den langen Stunden des Forschens,

dem Ringen um Worte –

 

Ihr Gotteslehrerinnen,

die ihr den Engel nicht gehen lasst,

und ihn mitnehmt in den Herbst eures Lebens –

 

Seid gesegnet

aus der Fülle eurer Weisheit!

Seid gesegnet

auf dem Weg in die Zeit der Ruhe!

Legt euer Haupt in den Mutterschoß Gottes!

 

Amen

 

Glaubensbekenntnisse

Mein Glaubensbekenntnis

 

Ich glaube an Gott, die Schöpferkraft,

die mich zusammen mit meiner Mutter

und meinem Vater ins Leben gerufen hat.

 

Ich glaube an Gott, die nährende Kraft,

die mich wie die Hebamme auffängt

und an die Brust meiner Mutter legt.

 

Ich glaube an Gott, die befreiende Kraft,

die mich aus Todesangst befreit

und mit neuem Mut leben lässt.

 

Ich glaube an Gott,

die in der Gemeinschaft wirkende Kraft,

die mich im Fruchtwasser und im Taufwasser

einbindet in ihre Liebe.

 

Ich glaube an Jesus Christus,

der geboren ist und einen Neuanfang brachte.

Er ist wie ich ein Geborener,

der mich begleitet

wir ein Verbündeter.

Amen

 

Glaubensbekenntnis zu Joh 4, 14:

Alle dagegen, die von dem Wasser trinken, das ich ihnen gebe, werden bis in Ewigkeit nicht mehr durstig sein, sondern das Wasser, das ich ihnen geben werde, wird in ihnen zu einer Quelle sprudelnden Wassers für das ewige Leben werden.«

und Joh 7,38:

Alle, die an mich glauben, über die heißt es in der Schrift: ›Flüsse lebendigen Wassers werden aus ihrem Inneren fließen.‹

 

Wir glauben,

indem wir uns vertrauend auf die Suche machen:

Gott, du bist die Quelle,

aus der das Wasser des Lebens entspringt.

Wir trinken daraus und stärken uns.

 

Wir glauben,

indem wir uns vertrauend öffnen:

Jesus Christus, du bist der Befreier,

der in uns die Quelle öffnet.

Wir lassen das Wasser des Lebens fließen

und schenken es weiter.

 

Wir glauben,

indem wir uns vertrauend der Bewegung aussetzen:

Heiliger Geist,

du bist das Wasser, in das wir eintauchen.

Wir sind gereinigt und verwandelt.

Amen

 

„Ich weiß, dass du der Brunn der Gnad,

die ewge Quelle bist, daraus und allen früh und spat

viel Heil und Gutes fließt.

 


Glaubensbekenntnis zum Gleichnis von der Witwe, die auf ihrem Recht beharrt, Lukas 18,1-5

 

Wir glauben und vertrauen:

Gott hat eine Vision von dem Leben auf der Erde:

Menschen handeln in Gerechtigkeit

menschen sorgen für Frieden

Menschen bewahren die Schöpfung.

 

Wir glauben und vertrauen:

Jesus weist uns den Weg zu Gottes Vision:

Er lehrt uns beten mit Beharrlichkeit.

Er geht seinen Weg bis ans Ende am Kreuz.

Er wird von Gott auferweckt.

 

Wir glauben und vertrauen:

Die Weisheit öffnet uns die Augen Gottes Vision:

Sie ruft uns zu:

Haltet euch aufrecht und ermattet nicht!

Schaut von Angesicht zu Angesicht!

Amen

 

 

Glaubensbekenntnis zu: Christus spricht: Ich bin die Tür. Joh 10, 9


Ich glaube und ich hoffe:

mein Leben hat immer Zukunft,

denn Gott erwartet mich.

 

ich glaube und vertraue:

Mein Leben findet immer neue Räume,

denn Christus öffnet mir die Türe.

 

Ich glaube und wage,

mein leben begegnet neuen eRfahrungen,

denn die Weisheit des Heiligen Geistes

schickt mich auf den Weg.

 

Amen

 

Glaubensbekenntnis zu:

Christus spricht: Ich bin gekommen, damit alle Leben und Überfluss

haben, Joh 10,10

 

Ich glaube, dass Gott mir ein gutes Leben schenken will,

keine Gewalt soll ich erfahren,

keine Gewalt soll ich ausübern.

 

Ich glaube, dass Christus mir ein erfülltes Leben schenken will.

Die Liebe soll mich erfüllen,

die Liebe soll ich weitergeben.

 

Ich glaube, dass die Heilige Geistkraft mir ein mutiges Leben schenken will.

Mutig kann ich sein und den Glauben verkünden,

mutig kann ich sein und das Böse abwehren.

Amen

 

 

 

Einzelne Glaubensbekenntnisse

Ich glaube,

daß Gott im Tanz der Gestirne

und der Tiere und der Menschen

gegenwärtig ist.

 

Ich glaube,

daß Gott in der ruhigen See

im fließenden Strom

im Sturz des Wasserfalles

gegenwärtig ist.

 

Ich glaube,

daß Gott in der Umarmung zweier Menschen

in der Milch, die das Kind aus der Brust der Mutter trinkt

in zwei ineinander ruhenden Händen

gegenwärtig ist.

 

Ich glaube,

daß Gott in den Klängen der Orgel

in den Stimmen der Chöre

in den Liedern der Kinder

gegenwärtig ist

 

Ich glaube,

daß Gott bei den Toten

und bei ihren angehörigen Trauernden ist.

Amen

 

 

Wir glauben,

Du Gott bist die Kraft zum Leben.

Wir vertrauen dir.

Wir glauben,

du Christus hast uns die Liebe Gottes offenbart,

wir danken dir.

Wir glauben,

Du Weisheit öffnest uns den Weg

Zur Liebe Gottes als der Kraft zum Leben.

Wir folgen deinem Ruf.

 

Wir glauben,

Du Gott bist die Kraft,

die lebendig macht und erhält.

Wir glauben,

Du Jesus hast am Kreuz den Tod durchlitten.

Wir glauben,

Du Gott wirkst im toten Kreuzesholz

Und läßt es als Lebensbaum ergrünen.

Wir glauben,

Du Geistkraft ziehst uns hinein

In die Verwandlung

Vom toten Holz zum blühenden Zweig.

 

Ich glaube, dass Gott mir ein gutes Leben schenken will,

keine Gewalt soll ich erfahren,

keine Gewalt soll ich ausüben.

Ich glaube, dass Christus mir ein erfülltes Leben schenken will.

Die Liebe soll mich erfüllen,

die Liebe soll ich weitergeben.

ich glaube, dass die Heilige Geistkraft mir ein mutiges Leben schenken will.

Mutig kann ich sein und den Glauben verkünden,

Mutig kann ich sein und das Böse abwehren.

Amen

 

Lebenszeiten

 

Segen des Herzens

 

Meine Freiheit

Und meine Freude

brauchen ein Herz,

das allen Stürmen trotzt,

ein wetterfestes Herz.

 

Gott, sieh meinen Mut

Und segne ihn,

so bin ich geschützt.

 

Gott, sieh meinen Erfolg

Und segne ihn,

so bin ich nicht einsam.

 

 

 

Segen über einer alten Frau

 

Gott segne die Jahre deines Lebens.

Gott schaue auf die Jahre der Fülle und die Jahre der Not.

Gott tanze mit der Freude deiner Jugend.

Gott lächle über deinen Humor.

Gott weine mit dir in deiner Trauer und Verlassenheit.

Gott hege und bewahre deine Träume und Hoffnungen.

Gott streichle sanft über deine Wangen.

Gott höre deinen Phantasien leise zu.

Gott zürne über böse Angriffe gegen dich.

Gott heile deine tiefen Wunden.

Gott sehe und höre, was du anderen Gutes getan hast.

Gott nehme dich liebevoll in die Arme

und führe dich in das Reich seiner Liebe.

Amen

 

 

Reise-Segen

 

Auf eurem Weg nachhause

begleite euch Gottes Segen!

Dass ihr euren Fuß nicht an einen Stein stoßet,

dass euer Auto nicht zu schaden komme,

dass ihr im Zug zur Ruhe kommen möget,

dass kein Mensch euch Gewalt antue,

dass euch am Ziel ein warmes Zuhause empfange.

 

So seid gesegnet auf eurer Reise!

 

 

Segen beim Blick zurück

 

Ich blicke zurück

auf die Jahre meines Lebens.

O, wie klein war die Eizelle

im Bauch meiner Mutter!

Wie stark das Wachstum darin!

Wie kraftvoll meine Geburt!

 

Ich blicke zurück

auf die Jahre meines Lebens.

Die Jahre des Krieges,

die Jahre der Ängste!

Das Leben im Treibhaus,

das Ringen um Freiheit!

 

Ich blicke zurück

auf die Jahre meines Lebens.

Die große Kraftquelle Natur!

Die Suche nach den Wurzeln des Glaubens.

Das Tanzen und Singen,

das Reisen und Forschen!

 

Ich blicke zurück

auf die Jahre meines Lebens.

Das Liebesglück und Liebesleid,

die Kinder und Kindeskinder!

Beruf und immer wieder

Aufbruch ins Ungewisse.

 

Ich blicke zurück

auf die Jahre meines Lebens.

Von Anfang an sind sie gesegnet

mit der göttlichen Lebenskraft

der Erde und des Himmels.

 

 

 

Mein Lebensrahmen

 

Mein Lebensrahmen

geschaffen

aus meinem Leben,

geflochten

aus Tränen und Wurzeln,

aus roten Fäden und frischem Tau,

aus Herzblut und Nebel,

aus Du und ich.

 

Mein Lebensrahmen

lebendiges Holz

aus gutem Stamm.

Atem die Erinnerung

an das Dorf meiner Kindheit

an Stallgeruch und Blütenduft

an Weidenrutenkörbe

und feuchtes Moos im Wald.

 

Meinen Lebensrahmen

füll ich aus

wild und sanft

still und tänzelnd

dann steig ich aus dem Rahmen

dann leg ich mich ins Grab.

 

 

Der Segensweg

 

Mein Weg kennt den Tunnel, das Dunkel.

Mein Weg kennt die Steine, die Hindernisse.

Mein Weg kennt die Zerstückelung, die Auflösung der Seele.

 

Mein Weg kennt auch die Herberge am Wegesrand.

Mein Weg kennt auch das Tief-Durchatmen vor Glück.

Mein Weg kennt auch ein Du, das mit mir geht.

 

Ich nenne dich, mein Weg, Gott.

Denn so ist der Segen, aus dem Lebensfreude erwächst.

 

 

 

Segen für Weberinnen, Wanderinnen und Gärtnerinnen (für Politikerinnen)

 

Ihr Frauen, webt den Teppich des Lebens

in Familie, Nachbarschaft, in Dorf und Stadt.

Gottes Segen beflügle eure Fantasie

für ein lebendiges Miteinander.

 

Ihr Frauen, verlasst die patriarchalen Pfade

in Politik, Wirtschaft, Bildung und Recht.

Gottes Segen weise euch den Ort,

an dem Frieden und Gerechtigkeit sich küssen.

 

Ihr Frauen, sät den Samen der Zukunft

in leuchtenden Farben und nachhaltigem Grün.

Der Segen göttlicher Weisheit erfülle euch

mit geist-reichen Ideen

dass alles um euch grünt und blüht.

 

Amen – so sei es!

Hanna Strack für die Arbeitshilfe zum Weitergeben der Evangelischen Frauen in Deutschland Heft 1/14

 

 

Lebens-Gebet

 

Gott, du Ur-Grund meines Lebens,

du hast mich im Schoß meiner Mutter berührt,

mich seither begleitet

durch alle meine tief greifenden Wandlungen.

 

Die Stille dieses Raumes leitet mich zurück

zu meinen Wurzeln im Fruchtwasser,

wie jeder Baum seine Wurzeln zum Wasser hin streckt.

 

Väterlicher Liebe und mütterliche Hingabe umfangen mich.

So kann ich meine Gaben entfalten,

meine Blüten zum Licht hin öffnen

und die Fülle des Lebens einfangen.

Amen

 

 

 

Segen für eine neue Zeit I

Mandala von Sigrid Kaußler-Spaeter

 

Laß die Arbeitszeit hinter dir,

setze dich zur Ruhe!

Laß einen anderen Rhythmus in dein Haus,

öffne dem frei strömenden Segen

Türen und Fenster!

 

Tanze und springe!

Pfeife und lache!

Phantasiere und träume!

 

Laß den frei schwebenden Segen

die Räume füllen,

laß ihn in den Keller, unters Dach!

 

Jetzt ist die Zeit

für die Weite des Herzens,

für die Flügel der Sehnsucht.

 

Öffne dem frei fließenden Segen

dein Herz!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Segen für das Mädchen, das Frau wird

Mädchen, du bist schön!

Du bist schön

und wirst eine Frau.

Mädchen, du gehst den ersten Schritt

auf dem Weg,

der dich werden läßt

die Mutter des Lebendigen.

Mutter der Kinder

Mutter der Ideen

Mutter der Weisheit

Mutter der Liebe

Wachse hinein in dein Bild,

denn du bist schön.

Du wirst sein

Wie eine Quelle des lebendigen Wassers.

Du bist ein Segen,

durch dich fließt Segen.

 

Segen für dich, die du ohne den Segen der Mutter lebst.

Deine Mutter schenkte dir das Leben,

doch sie versperrte dir die Quelle der Kraft.

Deine Mutter stahl dir die Freude am Leben,

kaum spürtest du sie.

Deine Mutter zog dir den Boden unter den Füßen weg,

kaum wagtest du den ersten Schritt.

Deine Mutter legte dir Steine auf deinen Lebensweg,

du solltest ebenso unglücklich sein wie sie.

Doch, bleib, die du in Mühen geworden bist:

du bist schön!

Künde deine eigene erkämpfte Wahrheit:

du bist klug!

Ströme aus von deinem Frieden:

du bist gut!

Segen fließe dir zu,

Segen fließe von dir weiter –

denn Gottes Tochter bist du!

 

 

Segen für den Aufbruch in eine neue Zeit II

Betritt die schwankende Brücke,

steig nicht hinab in den Abgrund,

such Halt am schmalen Geländer!

Hör nicht das Gelächter der Möwen,

schau nicht in die brodelnde Tiefe,

dreh dich nicht um!

Laß den Rucksack am Ufer!

Spür angespannt deine Sinne,

deinen Leib, deine Liebe und Leidenschaft,

dein Wissen, deine Wege und Weisheit!

Dann tritt Schritt vor Schritt!

Und sieh: Mit hellem Strahlen

leuchtet das Antlitz Gottes

vom anderen Ufer!

Lauf in die offenen Arme

der liebenden Mutter!

Ein werbender, wärmender Segen

lockt dich ans Ziel!

Segen für einen Neubeginn

von Linde Harttmann, Baldham

 

Gesegnet sei Dein Mut zum Abschiednehmen,

Dein Fortgehen.

Deine Hände lösen sich von bekannten Aufgaben

Und werden frei für Deine neue Arbeit.

Gesegnet sei dieses Ende hier.

 

Gesegnet sei Deine Lust zur Veränderung,

Deine Entwicklung.

Deine Füße treten aus bekannten Bahnen

Und bewegen sich frei auf neuen Pfaden.

Gesegnet sei Deine Lebendigkeit unterwegs.

 

Gesegnet sei Deine Kraft zum Neubeginn

wie in einer Geburt.

Du lässt Dich ausstoßen an Vertrautem,

Dein Blick wird frei für neue Möglichkeiten.

Gesegnet sei Dein Anfangen dort.

 

Lebendiges Wasser stärke Deine Hände,

Lebendiger Wind beflügle Deine Füße,

Lebendiges Licht öffne Deine Augen

und erleuchte Dein Herz.

Amen

 

 

 

 

Segen in und aus der Natur

Mein Lebensbaum

 

Deine Krone streckt sich zum Himmel,

deine Wurzeln atmen die Erde.

Ich lehne am Stamm meines Lebensbaums,

Ich umarme dich, du meine Stärke,

bei dir weiß ich mich zuhause

zwischen Vater Himmel und Mutter Erde.

 

Durch dich fließen Ströme der Liebe

mir zum Segen.

 

 

 

An Odilia

 

Wir sind keine Vagabundinnen am Rande des Weltalls,

wir sind verwoben mit der Erde

und bedürfen ihrer heilenden Kräfte.

Berühre unsere Sinne, Heilige Odilia,

dass wir mit offenen Augen die Natur ehren,

in Weisheit leben, mit Liebe die Menschen achten

und unsere schöpferischen Kräfte entfalten

zum Wohle der Erde und aller Menschen.

Amen

 

 

Segensgedenken für unsere Erde

 

Zeig mir, was nicht aus der Erde kommt!

Unsere Mutter Erde nährt uns,

hält uns aufrecht,

nimmt uns wieder zurück

in ihren Schoß.

 

Zeig mir die Wunden,

die wir der Erde angetan haben!

Die Abbauhalden,

die Gräben zu ihren Kraftstoffen.

 

Zeig mir, wie die Erde sich erholt!

Jahrmillionen ist sie gewachsen.

Nach uns Menschen wird sie

Jahrmillionen brauchen,

um wieder ohne Narben zu sein.

 

Gottes Segen ist weit größer

als unser menschliches Dasein!

 

 

 

 

Segen im Weltall

Wir schwingen im Weltall

auf der Schiffschaukel.

Die Blumengöttin vor uns

lacht uns zu.

Mit kraftvollen Schwüngen

und Überschlag

und Jauchzen

und brausender Musik.

Wir sind alles in allem.

Wir sind mitten drin im Segen.

Lupine, Margerite, Kornblume

Mandala von Sigrid Kaußler-Spaeter

Bunter Strauß in weißer Vase.

Trunken vor Freude

saugen meine Augen sich voll

von deiner Schönheit.

Lupine, Margerite, Kornblume:

Scheinbar zufälliges Zusammenspiel

von Blüten und Blättern.

Ergriffen bin ich

und fasziniert

vom Strahlen der Farben,

von der Vollkommenheit der Formen.

Bunter Strauß in weißer Vase:

Gottes Segen leuchtet

in seiner reinen Schönheit

für einen Augen-Blick.

 

 

Segen vom Wasser des Lebens

 

Scherenschnitt: Adelheid Strack-Richter

 

Das Wasser des Lebens

überschütte euch mit seinem Segen,

dass ihr trinkt und nicht dürstet,

dass alles um euch grünt und blüht!

 

Das Wasser des Lebens

tauche euch hinein in seinen Segen,

dass ihr fließt und nicht starr seid,

dass ihr euch tragen lässt

und nicht immer stark sein müsst!

 

Das Wasser des Lebens

erschüttere euch durch seinen Segen,

dass ihr den Tod schaut und neu lebt,

dass ihr die Angst spürt

und Mut gewinnt!

 

Das Wasser des Lebens

und des Todes

und des Neuen Lebens

segne euch in allem, was ihr tut!

 

 

 

Gott – du Gebärerin des Kosmos

 

Gott – Du liebevolle Hand

die Du über die Pflanze streichst

Gott – Du großes Lächeln

das sich in uns fortsetzt

Gott – Du mütterliche Zuwendung

Du nährst uns

Gott – Du grünende Pflanze

die wächst und duftet

Gott – Du dunkle Tiefe

Du gründest uns

Du erdest uns

Gott – ströme Deinen Segen auf uns aus.

 

 

An die Quelle

 

Quelle – ich sitze bei dir und schaue in dein Geheimnis,
du sprudelst hervor und ich schöpfe aus dir
und schöpfe und schöpfe, du wirst nicht leer.

Du läßt mich blicken in die Erde hinab,

aus der ich gekommen bin

Du läßt mich neu geboren sein.

 

Quelle – ich netze meine Haut mit deinem Naß
du erfrischst mich mit deiner Kühle
Du reinigst mich mit deiner Klarheit.
Du erneuerst mich mit deiner Reinheit.

 

Quelle – ich trinke aus dir das klare Wasser
Alle Fragen fallen von mir ab
Alles Suchen findet ein Ende
Du schenkst mir Erkenntnis und Weisheit

 

Quelle – dein Anblick stärkt mich,
denn du läßt aus der Erde die Energien sprudeln.
Du schenkst mir Leben,
Lebendig fühle ich mich,
denn ich tauche ein in dein Fließen.

 

Quelle, in dir begegnet mir die Gottheit. Amen

aus: Reise zu den Quellen

 

 

Gebete für die Erneuerte Agende EA

Ostersonntag

Durch deine Macht, Gott,

hast du Jesu Kreuz zum Baum des Lebens verwandelt.

Durch deine Macht, Gott,

verwandelst du unsere Angst in Zuversicht,

unsere Lähmung in neuen Mut.

So wird unser Leben zu einem Gleichnis

für die Auferstehung vom Tod zum Leben.

Auf dich hoffen wir in Zeit und Ewigkeit.

 

Pfingstsonntag

Tröster-Geist und Gottes-Feuer,

Lebenskraft bist du in allen Geschöpfen.

In dir begegnen wir Gott.

Die Irrenden sammelst du in der Wahrheit

Und machst, dass sie einander verstehen.

Dank sei dir und Lob!

nach Hildegard von Bingen

 

 

1. Sonntag nach Trinitatis

Wie Bäume auf festem Grund

so strecken wir unsere Wurzeln zu dir, Gott.

Du nährst und, du stärkst uns.

Die Frucht unseres Lebens wächst aus deiner Kraft.

Lob und Dank sei dir in Ewigkeit.

 

3. Sonntag nach Trinitatis

Jesus Christus, du freust dich über das Verlorene, das du wieder findest.

Wir lassen uns anstecken von dieser Freude,

wir lassen uns einladen zu deinem Fest, hier schon und in Ewigkeit.

 

6. Sonntag nach Trinitatis

Jesus Christus, du Tor zum Leben,

du lädst uns ein dorthin ein, wo Leben gedeiht.

Jesus Christus, du Tür zu neuen Räumen, wo sich Leben entfalten kann.

Tor und Tür sind offen: Dank sei dir, wir schreiten mutig hindurch.

Du bist unser Helfer, jetzt und alle Zeit.

 

8. Sonntag nach Trinitatis

Jesus Christus, unser Bruder und Freund,

Licht der Welt und Salz der Erde hast du uns genannt.

Sei unser Verbündeter. Dann können wir unserem Zweifel an Gott

und der Dunkelheit in unserer Seele dein Licht entgegenhalten und verzagen nicht.

Du bist unsere Hoffnung, jetzt und in Ewigkeit.

 

24. Sonntag nach Trinitatis

Gott, du schöpferische Kraft,

du trägst das Universum in deinem Schoß.

Wir blicken in den Sternenhimmel und schauen –

Wie klein, wie ohnmächtig sind wir!

Wir halten ein neugeborenes Kind in unseren Armen –

Wie stark, wie schöpferisch sind wir!

Klein und groß zugleich. Du trägst das Universum in deinem Schoß,

du trägst auch uns. Dir sei Ehre in Ewigkeit.

 

Bitte um Frieden und Schutz des Lebens

Gott, du Quelle des Lebens, du lässt uns träumen von einer neuen Welt.

Dort wird das Wasser des Lebens fließen, dort werden Bäume grüne Blätter tragen

und Völker werden Heilung finden.

Auf dieses Bild der Hoffnung verlassen wir uns. Du gibst uns den Mut,

schon jetzt aus dir, der Quelle des Lebens, Kraft zu schöpfen, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.

 

Bitte um gesegnete Arbeit

Gott, du Wächter im Menschenhaus,

in dessen Räumen Erwerbstätigkeit und Hausarbeit,

Erziehung der Kinder und Pflege der Kranken ihren Wert heben.

Um gesegnete Arbeit in deinem Menschenhaus bitten wir dich.

Lass uns mit unserer Arbeit dazu beitragen, dass Leben gelingt.

Auf dich hoffen wir in Zeit und Ewigkeit.

 

 

Nachdichtung zu Psalm 23

 

Mein Gott ist eine junge Enkelin,

die singend das schwere Holz

auf ihrem Kopf zur Hütte bringt.

Dann schöpft sie Wasser aus dem Bach –

mit vollem Eimer hoch auf dem Haupt

hüpft sie voran mit leichtem Tritt.

Sie zündet ein knisterndes Feuer an

und bereitet für mich im Kreis der Familie

einen Topf voll Maisspeise mit Spinat.

Und wenn ich alte Frau krank bin

stützt sie mich -nimmt meine Hand –

und führt mich zum Mtombobaum.

Wo sie mich hinsetzt im Gesprächskreis

der Bekannten, durchwärmt die Sonne

meine zitternden Glieder;

der weite Schatten schützt mich vor zu grosser Hitze.

Alles Ungeheure was mir begegnen könnte hält sie von mir.

Ich bleibe in Gottes sorgenden Händen mein Leben lang.

Sie heilen mich, sie empfangen meinen verhärmten Leib.

Sie fangen mich wie die Hände der Hebamme das neugeborene Kind.

 

 

Gertrud Strauss, 4 Elgin drive, Cowies Hill 3610 Südafrika

 

aus: JungeKirche. Zeitschrift für europäische Christinnen und Christen 4/01 S. 52, www.Junge.Kirche.de

 

Weitere Gebete

 

Neuer Geburtstag nach einer Krise

 

Du Gott der Auferstehung,

Du Gott des Neubeginns!

Vor … Jahren hast du Frau / Herr ……. ihr / sein Leben noch einmal neu geschenkt. Nach einem schweren Unfall / einer großen Operation / ….  war sie / er nahe an der Grenze zum Reich des Todes.

Heute feiern wir deshalb ihren / seinen …ten Geburtstag nach dieser neuen Zählung. Wir alle waren damals ergriffen von den Anzeichen des Sterbens und sind heute erfüllt und beglückt von der neuen Hoffnung zum Leben.

Frau / Herr ……. selbst hat dies als ein Wunder der Auferstehung erfahren. Seither erfüllen Dankbarkeit und innige Freude ihr / sein Leben. Wir alle stimmen in diesen Dank und diese Freude ein:

Dank sei dir, du Brot des Lebens!

Dank sei dir, du Macht der Auferstehung!

Dank sei dir, du Quelle der Freude! Amen

 

Trauerfeier: Witwe

 

Heute müssen wir unsere Mutter / Nachbarin / unserem Gemeindeglied …… zurücklegen in den Schoß der Mutter Erde. Laßt uns alle im Gebet sie begleiten und für sie Gottes Güte erbitten!

 

O, unbegreiflicher Gott, du umfängst alles Lebenige!

Ein Leben liegt vor dir ausgebreitet, ein Leben, das auf seinem Weg alle Tiefen und alle Höhen durchschritten hat.

Als Kind hat Frau ……. noch die Folgen des ersten Weltkrieges erlitten. Sie hat die Schmach des Versailler Vertrages, die Inflation und die politischen Probleme der Weimarer Zeit in der Atmosphäre der Familie deutlich empfunden.

Als junges Mädchen war sie zunächst vom BDM begeistert. Doch sie wurde selbst Opfer dieser Idologie und mußte auf der Flucht Hunger und Vergewaltigung erleiden und Demütigungen von den Menschen, bei denen sie unterkam.

Dann aber hat sie das Glück der Liebe und einer fröhlichen Familie, Kinder und Enkelkinder, aus vollen Zügen    genossen, bis wieder der frühe Tod ihres Mannes sie in die Tiefen der Traurigkeit hinabriss.

O, unbegreiflicher Gott, du nimmst alles Lebendige an!

Alles dieses Erlebte geben wir nun mit der Toten in deine Hände. Gib du der Geschichte dieser Frau einen Sinn, auch wenn wir selbst ihn nicht zu begreifen vermögen. In dir kommt unsere Mutter/ Frau … zu Ruhe, in dir findet alles Geschehen eine Heimat. Amen

 

Fehlgeburt – Totbegurt

 

Dunkel bist du, Gott, dunkel ist der Urgrund und Schoß der Erde.

Eine große Hoffnung und ein strahlendes Licht sind uns verloren gegangen. Ein Kind hatte die Zukunft von Frau und Herr …… erfüllt. Nun ist es aus dem Leben geschieden, noch bevor es das Licht der Welt erblickt hat.

Unsere Sehnsucht bist du, Gott, du kommst uns entgegen, deshalb wenden wir uns an dich.

Einsamer ist es um das Elternpaar geworden. Das Kind, das …… heißen sollte, konnte nicht wachsen, konnte nicht leben, hat den Schoß seiner Mutter zu früh verlassen. So geben wir es zurück in deinen Schoß und in deine Liebe. Nimm das Kind an und verleihe seinem kurzen Dasein einen Sinn!

Komm zu den trauernden Eltern (und Großeltern) erfülle sie wieder mit dem Geist der Hoffnung und Freude! Öffne ihnen die Augen für ein ganz neues Licht, das aus der Zukunft zu ihnen leuchte! (Gib ihnen die Weisheit, ihre anderen Kinder nicht zu überfordern.) Amen

 

Taufe des Kindes einer alleinerziehenden Mutter

 

Gott, du Mutter und Vater der Menschenkinder!

Wir wollen dieses Kind, das den Namen …. erhalten hat, taufen. Wir wollen es in die Kraft deiner Liebe eintauchen! Es ist hineingeboren in eine Welt der Freiheit, die auch eine Welt der Ellbogen und der Einsamkeiten ist. Dort möge es durch den Mantel deiner starken Liebe gewärmt und geschützt werden.

Christus, du Bruder aller Menschen, du hast deinen ungeteilten Segen auf die Kinder strömen lassen – gegen allen Widerstand derer, die an die Macht der Ordnung glaubten. Möge dieses Kind ….. deinen Segen wie einen warmen Regen empfangen und wie eine erfrischende Quelle spüren.

Heilige Weisheit, die du die Welt durchdringst, du willst mit dieser Mutter durch ihr Leben mitgehen, sie begleiten und ihr Einsicht und Klugheit schenken.

So können beide, Mutter und Kind, ein Leben in Fülle, in Arbeit und Freude und Liebe, erlangen. Darauf hoffen wir, dafür wollen wir dankbar sein. Amen

 

Abschied

 

Göttliche Weisheit, die du der Welt Einsicht in die Ordnungen des Lebens und Mut zum Wandel schenkst!

Heute rufen wir dich an als Begleiterin der Menschen. Nicht nur im ruhenden See, auch in den Stromschnellen bist du gegenwärtig. Heute will Familie …… diese Gemeinde, diesen Ort und dieses Haus verlassen, um an einem anderen Ort eine neue Heimat zu finden.

Auch dort brauchen sie den Zugang zur Quelle, zum lebendigen Wasser, das sie erfrischt und stärkt in ihrem Alltag, in ihren Feiern, in frohen und ernsten Stunden.

Segne die Zeit, die Familie ……. hier war!

Segne die Zeit des Umzugs und der vielen Veränderungen!

Segne die Zeit im neuen Haus / in der neuen Wohnung. Amen

 

Gewalt – Vergewaltigung

 

Heilige mütterliche Gottheit, Schwester aller Frauen, Heilerin aller Verwundeten!

Wir sitzen hier wie gelähmt vor Entsetzen und Schmerzen.

Frau …… ist brutal überfallen worden, verletzt an Körper und Seele.

Uns erfüllt der Zorn über diese Gewalttat, die ein Mann an einer Frau verübt hat.

Wir spüren sehr viel Bitterkeit über die frauenverachtende Gesinnung, die hinter diesem Angriff steckt.

Hier sitzen wir und halten inne, um nach Wegen der Heilung zu suchen. Kannst du, göttliche Trösterin, mit linderndem Balsam helfen? Kannst du, durch Jesus, unseren Heiland, und seine Zärtlichkeit die Wunden heilen?

Heilige Mutter Gott,

umarme Frau ….. mit deiner Liebe, nimm sie in deinen Schoß und laß sie wieder geboren werden, so wie eine Muschel das Sandkorn unter Schmerzen in eine Perle verwandelt. Aus Schmerz soll Glanz werden, noch behutsam zwar, aber kostbar und heilig soll auch Frau ….. bleiben. Komm und segne sie! Amen

 

Beginn der Rentenzeit

 

Gott, du Kraft des Lebens!

In dieser Woche fuhr Frau / Herr ….. zum letzten Mal zur Arbeit. ………Jahre des Berufslebens gehen zu ende.

So haben wir uns hier versammelt, um zusammen mit ihr / ihm diese besondere Lebenszeit zu feiern, diesen Übergang von der Berufs- in die Rentenzeit.

Wir rufen dich an, Kraft des Lebens, eröffne bei Frau / Herrn ….. neue Ideen, neue Hoffnungen, damit der Abschied vom Beruf verwandelt wird in mutige Schritte zu einem erfüllten Leben.

Wir rufen dich an, Freundin der Menschen, stärke ihr / ihm das Herz, damit sie / er ohne Angst alte Rollen aufgeben, neue Schwerpunkte setzen und neu auf Menschen zugehen können.

Wir rufen dich an, denn du schenkt uns die Lebenszeit. Begleite Frau / Herr …., damit sie im Hier und Jetzt leben können und dennoch sich bewußt sind, daß wir alle sterben werden. Amen

 

Scheidung

 

Nachdem wir noch einmal, doch vergeblich nach einer gemeinsamen Zukunft für dieses Paar gerungen haben, wollen wir diese beiden Menschen in deine Obhut geben, Gott der Hoffnung und der Zuversicht.

Frau … und Herr ….., beide suchen jetzt nach deiner Gegenwart und deiner Kraft. Laß sie in der Stille des Alleinseins und in der Begegnung mit anderen Menschen erfahren, daß du ihnen Engel schickst, die sie auf dem Weg begleiten. Diese Engel können ihnen immer wieder die Augen öffnen für die Quelle des lebendigen Wassers, aus der sie in Bedrängnis und Zweifel neuen Mut trinken können.

Beide wollen sich nicht gegenseitig verletzen und dennoch passiert es ihnen immer wieder, einfach deshalb weil beide selbst verletzt sind.

So rufen wir zu dir Jesus, der du Menschen durch deine Berührung geheilt hast. Weise du den Weg zur Versöhnung und Heilung. Wir wissen, daß dies nicht nur in der Seele, sondern auch im Körper geschieht.

Gott der Hoffnung und der Zuversicht, dein Geist, die heilige Weisheit, wird diese Menschen auf ihren Wegen begleiten, auf Wegen, die auseinandergehen, die sich in späterer Zeit auch wieder annähern können.

Laßt uns noch einige Minuten miteinander schweigen und dem Atem nachlauschen, denn der Atem ist Leben. Amen

 

Einzug in ein neues Haus, eine neue Wohnung

 

Bei den Verabredungen für diese Segnungsfeier soll geklärt werden, ob die ursprünglich weibliche Form für Geist – ruach – verwendet werden kann.

 

Wir haben uns hier versammelt in dieser Wohnung / diesem Haus, wo Familie / Frau / Herr ……gerade eingezogen ist.

Wir wollen die heilige ruach, den Geist der Weisheit und der Liebe, der Ruhe und der Stärkung bitten, bei ihr / ihm Wohnung zu nehmen.

Wir stehen hier im Eingangsbereich.

Durch diese Tür gehen Menschen ein und aus. Nähe und Distanz suchen sie. Die Tür ermöglicht beides. Heilige Geistin schenke die Einsicht in den rechten Umgang mit Menschen.

Wir stehen im Küchenbereich.

Hier wird die Nahrung zubereitet, die Leib und Seele beisammen hält. Sie soll stärken und der Gesundheit dienen. Heilige Geistin schenke eine glückliche Hand in der Küche.

Wir stehen im Schlafzimmer.

Hier ist der Raum für Vertrautheit, für Erholung und für Pflege. Heilige Geistin erfülle diesen Raum mit Zärtlichkeit. Sie soll zur Quelle des Lebens werden.

Wir stehen im Wohnzimmer.

Hier lebt die Gemeinschaft und die Geselligkeit. Hier ist die Ruhe des Feierabends und mit dem Fernsehen der Blick in die Welt draußen. Heilige Geistin erfülle diesen Raum mit Heiterkeit und Muse, mit Lachen und guten Gesprächen.

Gesegnet sei diese Wohnung / dieses Haus und alle, die hier wohnen. Laßt uns alle antworten: Gesegnet sei diese Wohnung / dieses Haus und alle, die hier wohnen. Amen

 

Trauung

 

Am Ende unseres Traugespräches, das unseren Blick auf Ihre gemeinsame Zukunft gerichtet hat, will ich Ihnen nun den Segen Gottes zusprechen. Ich verwende einen sehr alten Segensspruch aus der Bibel und fülle ihn mit Beispielen aus dem Leben der Gegenwart, spreche also nicht von Früchten des Feldes und des Backtroges sondern von dem, was Ihr Alltag erfüllt:

Gesegnet werdet ihr sein in der Stadt,

gesegnet werdet ihr sein an eurem Arbeitsplatz.

Gesegnet werden sein eure Kinder,

gesegnet wird sein das Geld, das ihr verdient,

gesegnet wird sein eure Wohnung, eure Nahrung.

Gesegnet wird sein euer Kommen und Gehen.

Gesegnet wird sein eure Liebe zueinander und zu euren Mitmenschen.

Gesegnet sei euer Eingang und Ausgang von nun an bis in Ewigkeit.

Amen


abgedruckt in: FrauenKirchenKalender 2003, S. 114

SEGEN strömt aus der Mitte

Hinführung

 

Die Nachfrage nach Segen ist sehr groß. Groß ist das Bedürfnis nach einer Zuwen­dung, die nicht mehr hinterfragt werden kann, nach einem unbedingten Ja, auch zu Wut, Verzweiflung und Ungewißheit.

 

Wir leben in einer brüchigen Zeit. Deshalb bedürfen wir der heilenden Erfahrungen, sei es durch Texte, die wir lesen, Worte, die uns gesagt werden, Berührungen unsere Haut, Gebärden allein oder zu mehreren.

 

Es fehlt uns in dieser Zeit ein geschlossenes Weltbild, aus dem heraus wir unser eige­nes kleines Leben verstehen können. Es fehlt uns der große Zusammenhang, der unse­rem Le­ben in unserem Land und unseren so­zialen Strukturen eine klare Aufgabe und eine wärmende Heimat gibt.

Die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen können wir heute nicht aus dem Vertrauen in ein Sinngefüge hinnehmen. Alles ist unklar, offen, unsicher. Wir fühlen uns den großen multinationalen Kon­zernen ausgeliefert. Wir spüren ihre Macht, die bis in unseren Alltag reicht. Aber auch keinem Herrscherhaus, keiner Partei können wir uneingeschränkt vertrauen.

 

Auf diesem Hintergrund ist der persön­liche Lebensplan nicht voraussehbar, er ist nicht geradli­nig, nicht zuverläs­sig. Junge und alte Men­schen wissen nur eins: daß sie nicht wis­sen, wie ihr Lebensweg verlaufen wird.

 

Wie bekomme ich in dieser Zeit Zugang zu den tragenden Kräften des Lebens? Das ist die Frage, auf die die Segenstexte eine klare Antwort geben. Sie sprechen uns die Geborgenheit und die wohltuende Ordnung zu, die aus der umfassenden Kraft der Gottheit ko­mmt.

 

Gleichzeitig öffnen sie in uns eine Quelle der Kraft. Beide Kräfte müssen zusammenkommen, denn wir wollen nicht „abgesegnet wer­den“. Wir wollen selbstän­dig leben und demo­kra­tisch auch für unsere eigene Spiri­tuali­tät verantwort­lich sein.  Wir wollen nicht eine neue Macht-über-uns.

Die Segenstexte verwenden des­halb viele Bildworte oder Metaphern, wie z.B. das Wasser für das, was unsere Ener­gien zum Fließen bringt oder der Baum, mit dem der Mensch verglichen werden kann. Die inneren Bilder werden aktiviert und stärken uns dadurch.

Segen soll nicht mehr ausschließlich von einer ordinierten oder geweihten Person gespendet werden können.


Segen öffnet in jedem Menschen die Tore der Kraft, die in ihm sel­bst liegt. Denn, so schreibt Paulus: „Wißt ihr nicht, daß euer Körper der Tempel des Heiligen Geistes ist?“ Und im Johannesevangelium sagt Jesus: „Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“

 

So hat nun der Segen wieder den gottesdienstlichen Raum ver­lassen und sich in den Alltag bege­ben. Dabei geben wir auch die Verengung auf, die be­sonders im Luthertum eine Be­schränkung auf den aaroni­tischen Segen bedeutet.“Der Herr segne und behüte euch. Er lasse sein Angesicht leuch­ten über euch und sei euch gnädig. Er erhe­be sein Ange­sicht auf euch und gebe euch Frieden.“ Das Alte Testament, die Hebräi­sche Bibel, birgt in sich eine Fülle ande­rer Segens­texte, unabhängig vom Gottes­dienst. So z.B. Segen, der das Erbe weiter­gibt, Segen, der eine große Nachkom­men­schaft verheißt, Se­gen, der Glück wünscht. Diese Segenswrote der Bibel sprechen von existiellen Bedürfnissen und sprechen ihnen Gottes Ja zu.

 

Das große Verlangen nach Segen ist beson­ders in der kirchlichen und außerkirchli­chen Frauenbewegung zu spüren. Tagungen zum Thema Segen, Arbeitsmappen, Gottesdienste, Segensfeiern zu Anlässen wie die Wechsel­jahre, Reise, neue Wohnung, werden mit dem Segen begleitet. Segnung lesbischer Paare gehört dazu. Frauen und Männer wollen Lebenserfahrungen vor Gott stellen, damit er sie annimmt. Hatte nicht Hagar, als sie in der Wüste umherirrte und ein Engel ihr den Brunnen zeigte, aufgrund ihrer eigenen Erfahrung Gott einen Namen gegeben: „Gott, du der du mich siehst“ oder „die sehende Gottheit“?

Verbunden mit den Texten ist die körperlich-sinnliche Erfahrung: Wohlriechendes Öl, Berührung von Hand und Haut, Tanzen im Kreis um die Mitte. Viele Tanzanleiterinnen verwenden die Se­genstexte, wie diejenigen aus meinem ersten Buch (Segen – Herberge in unwirtlicher Zeit) im Zusammenhang mit meditativen Tän­zen, so z.B. der Segen der vier Himmels­richtungen. Segenstänze öffnen alle Sinne und lassen den Segen fließen.

 

Segen ist ein Grundbedürfnis aller Menschen. So finden wir Segen im Hinduismus – die rote Farbe auf der Türschwelle und die Harfe als Musikinstrument des Segens -, im Islam und natürlich besonders viele Texte und Segensgebete im Judentum. Indianer singen das Segenslied.

 

In der Jüdischen Tradition und auch in der katholischen Kirche finden wir den Aus­druck: Gesegnet bist du Gott! Damit danken die Gläubigen für Gottes Zuwendung und sie wünschen, daß Gottes Segenskraft noch stärker werde. Allgemein ver­stehen wir den Segen als eine Macht, die von Gott durch die segnende Person hindurch wirkt. Deshalb können wir auch sagen: Ich segne dich, wir seg­nen einander. Schließ­lich wird oft auch das Passiv verwendet: Gesegnet bist du! Damit wird der Name Got­tes ge­schützt vor Infla­tion. Die Passivform kann auch Personen, die nicht an Gott glau­ben, in das Segnen miteinbeziehen.

 

Was kann Segen in dieser brüchigen Zeit tun?

Der Segen sagt:

Ja, auch in der Unsicherheit bist du gehal­ten.

Ja, auch das Unvollkommene ist in Ordnung.

Ja, auch das Scheitern ist ein Teil des Ganzen.

Ja, auch die sprühende Lebensfreude ist gewollt.

Ja, auch die Kraft des Kreativen ist eine ordnende Kraft.

Ja, auch das Sterben gehört zum Leben.

 

So gehört der Segen in den Bereich dessen, was das Leben gründet, ihm Sinn und Tragfä­higkeit verleiht. Segen gibt uns Zugang zum Grund unseres Seins. Oder wie das Volkslied singt: „In einem kühlen Grunde steht meiner Heimat Haus, da zog ich manche Stunde zum Tal hinaus“. In diesem Landschaftsbild erfahren wir, was „Grund des Seins“ meint: Heimat, Quelle und Rückzugsmöglichkeit zugleich.

 

Der Segen kommt zu uns als Wort, das wir hören, dessen Klänge uns vertraut sind.

Segen kommt räumlich zu uns, wenn die Pastorin oder der Pastor die Hände erheben und eine Verbindung im Raum entsteht. Segen schwingt dann wie eine Saite der Geige im Resonanzboden.

Und Segen spüren wir auf unserem Leib. Handauflegen bei der Konfirmation, bei der Trauung oder wenn eine Freundin uns ein Zeichen auf Stirn oder Hände gibt, dann geht Segen unter die Haut.

Segen bekräftigt uns an unserem Ort, gibt uns Würde und läßt uns die Gegenwart der guten Mächte erfahren. So kann eine Situation zur Begegnung mit dem Heiligen werden.

 

 

Was ist SEGEN?

Einführung

 

Segen ist das gute Wort, das Gutes bewirkt. Mehr noch: Segen ist das Wort, das Gottes Gegenwart herbeispricht. Die Situation, in die Gott hineingesprochen wird, ist unsere Lebenswirklichkeit: Sie ist Wandlung, Abschiednehmen, Neuanfang und Wagnis, ein Leben, zu dem der Tod gehört, das Scheitern, das Leiden und die Hoffnung, das Licht am Ende des Tunnels, der Sinn im Trotzdem.

 

In all diesen Bewegungen suchen wir eine Herberge, einen Ort, ein Zuhause. Offen sein für die Richtung, in die die Kompassnadel weist und Freude über die Einkehr in der warmen Stube gehört zum Menschsein unverzichtbar hinzu. Wenn diese Her¨berge nicht da ist, weist eine innere Unruhe auf sie hin.

 

Der Segen ist ein besonderes Wort. Der Segen kann diese Herberge anbieten, sei es als geschriebens Wort, sei es als Geste der Handauflegung.  Dank der Sprache geschieht dabei zweierlei. Zum einen wird die Lebenswirklichkeit beim Namen genannt: die Wandlung, die Unruhe, die Hoffnung, der Sinn – Trotzdem. Und dann wird in diese Situation hinein Gesegnet sei es gesagt. Jetzt sind die wandernden Menschen für einen Augenblick eingekehrt. Sie wissen für eine kurze Zeitspanne, wo sie hingehen!

 

Diese Heimat nennen wir Gott. Einige der Segenstexte nennen diese Heimat auch Göttin. Warum?

 

Es ist uns allen selbstverständlich, dass Gott Geist und Liebe ist, eine Kraft, die nicht männlich und nicht weiblich ist. Doch wir brauchen Bilder, nicht um sie anzubeten, sondern um uns mit ihnen der Gottheit zu nähern. Sie sind das Tor, durch das dieser Geist, diese Kraft und Liebe zu uns kommt.

 

Wir finden für die Gottheit eine Fülle von Bildern in der Bibel und in den Gebeten der Christenheit: Hirte, Vater, Mutter, Adlermutter, Richter, Herrscher, Berg und Hügel, Wasser des Lebens, Sonne der Gerechtigkeit…

Unser inneres Auge sieht mit, wenn wir diese Bilder hören oder lesen. Das innere Auge  sieht und sättigt die Seele. Es sieht männliche und weibliche Bilder für Gott und natürlich auch Natur- und Berufsbilder. Es speist damit das Herz mit den Kräften, die diese Bilder in uns wach rufen. Aus diesem Grund sollen nicht nur männliche, sondern auch weibliche Bilder in uns entstehen.

 

 

In Bildern – Symbolen – spricht unsere Sprache auch die Lebenswirklichkeit aus. So haben die irischen Segenstexte gerade deshalb ein großes Echo gefunden, weil sie unsere vielfältigen Lebenserfahrungen in Bilder vom Weg, von Sonne und Regen, vom Licht und den Sternen eingefangen haben.

 

In der Hebräischen Bibel finden wir außerordentlich viele Hinweise dafür, dass die Menschen sich gegenseitig segneten, noch bevor der Segen ganz vom Kult und Gottesdienst übernommen wurde. Dabei fallen sehr unterschiedliche Segenstexte ins Auge.

 

 

I. Sehr alte Segensworte weisen dem Menschen einen Ort zu zwischen Himmel und Unterwelt auf der Erde, die ihn ernährt:

 

Gesegnet ist dein Land

mit dem Köstlichsten vom Himmel droben,

und mit der Flut, die drunten liegt,

mit dem Köstlichsten, was die Sonne hervorbringt,

und mit dem Köstlichsten, was die Monde erzeugen,

mit dem Besten uralter Berge

und mit dem Köstlichsten der ewigen Hügel

mit dem Köstlichsten der Erde und ihrer Fülle!

5.Mose 33,13©16

 

 

II. Andere Segenstexte sprechen das Problem an, das damals das dringlichste war, die Notwendigkeit, Nachkommen zu haben: Dein Same soll so zahlreich sein wie die Sterne am Himmel. Warum das? Für die Besitzer von Viehherden war es überlebenswichtig, Kinder zu haben, die die Herden beieinanderhalten und die den Alten Nahrung und Wohnung ermöglichen sollten. Diesem Ziel dienten auch die Frauen und da die Hebräische Bibel in einer patriarchalen Gesellschaftsordnung geschrieben wurde, sind diese Segenstexte und ihre Adressaten, die Männer, besonders häufig anzutreffen.

 

Die Lebenswirklichkeit der Frau wird direkt angesprochen in einem Segen im 2.Buch Mose, 23,25f:

 

Ich werde dein Brot und dein Wasser segnen

und alle Krankheiten aus deiner Mitte hinwegnehmen.

Keine Frau wird fehlgebären oder unfruchtbar sein

in deinem Lande.

Ich werde die Zahl deiner Tage voll machen.  Amen

 

 

III. Und eine dritte Gruppe von Segensworten spricht in den Worten der Weisheit. Diese Lehre ist eine internationale geistig-religiöse Bewegung im Vorderen Orient gewesen. Sie beschreibt das menschliche Leben mit Bildern aus der Natur. Es geht ihr dabei immer darum, dass die Balance im Leben gefunden werde.

 

Der Gesegnete ist wie ein Baum,

am Wasser gepflanzt,

der seine Wurzeln zum Bach hinstreckt.

Denn obgleich die Hitze kommt,

fürchtet er sich doch nicht,

sondern seine Blätter bleiben grün.

Und er sorgt sich nicht,

wenn er dürres Jahr kommt,

sondern bringt ohne Aufhören Früchte.

Jer 17,8f

 

Die Segenworte, die ich selbst geschrieben habe, wollen Mut machen, eigene Lebenserfahrungen mit Gott zusammenzusehen, besser: Gottes Gegenwart mit ihnen in Verbindung zu bringen. Die Texte selbst sind so entstanden.

Die Schreibwerkstatt kann eine Anleitung dazu sein, selbst Segen schreibend zu beten.

 

Segen und Segnen ist damit aus dem Gottesdienst herausgeholt und wieder direkt mit dem Leben verbunden worden. In der katholischen Kirche hat sich diese Praxis immer erhalten, Mütter haben ihre Kinder gesegnet. Eine andere Erinnerung daran ist der wunderbare Kinderreim, in dem viele Lebenserfahrungen verdichtet sind:

 

Heile, heile Segen,

drei Tag Regen

drei Tag Sonnenschein

und alles wird

wieder gut sein.

 

Mit diesen Worten und dem Streicheln haben Eltern Kinder getröstet. Der Reim verweist uns auf die Erkenntnis, dass alles seine Zeit hat, Zeit zum Leid und Zeit zum Glück. Die Dreizahl will auch symbolisch verstanden sein als Zahl der Ganzheit: gänzliches Unglück – volles Glücklichsein.

Der Schluss verspricht mehr, als er halten kann. Das tut jeder Segen. Das hat aber seinen Sinn. Es erinnert an die Bilder vom Neuen Jerusalem im letzten Kapitel des Neuen Testamentes: die Goldene Stadt ist auf Edelsteinen erbaut, in ihrer Mitte ist das Wasser des Lebens und Bäume bringen heilende Blätter, Braut und Bräutigam (das Lamm), Weibliches und Männliches vereinigen sich. Diesem Bild ist auch der letzte der folgenden Segenstexte nachgedichtet. Der Sinn ist der: Die Verheißung der Vollkommenheit oder dass alles wieder gut sei gibt dem Heute, dem Hier und jetzt die Qualität der Sicherheit und Geborgenheit. Die Wanderer auf dem Weg des Lebens sind in der Herberge eingekehrt, stärken sich und können mit neuer Kraft weitergehen.

 

 

Schreibwerkstatt SEGEN

Schreibwerkstatt Segen

 

Die Maler der russischen Ikonen waren der Auffassung, dass ihr Malen beten sei. So verstehe ich das Schreiben der Segenstexte als ein Herbeirufen Got­tes, als ein Beten. Wer Segens­worte in seinen oder ihren Gedanken aufsteigen lässt und um Worte ringt, ist Gott nahe.

 

Alle Menschen, die schöpferisch sind, suchen und finden eine bestimmte Zeit und gewisse äußere Bedingungen, die sie kreativ sein lassen: die frühen Morgenstunden, nachts ohne Schlaf, auf Wanderwe­gen oder im Intercity.

Wir können auch unsere fernen Lieben segnen. Das schafft Nähe und Distanz zugleich

 

Für die folgenden fünf Wege gilt: Statt „Gott segne“ kann es immer auch heißen „Gesegnet bist du“, d.h. die grammatikalische Passivformel. Das hilft bei Menschen, denen das Wort GOTT fremd oder suspekt ist.

 

Ich stelle jetzt die fünf Wege vor, die zu Segens­texten führen können und nenne dies Schreibwerk­statt:

 

I.  Wir fangen die lebendige Vielfalt alles dessen, was wir erleben, ein und sprechen ihr Gottes Segen zu: Landschaft, Tiere… Wir beschreiben etwas aus diesem Leben und setzen darunter: so segne Gott…oder wir schreiben: Gott segne …

 

II. Wenn in der Lebenswirklichkeit große Span­nungen zwischen Wunsch und Wirklichkeit beste­hen, nennen wir beides beim Namen. Gerade hier hinein komme Gott mit seinem Segen!

 

III. Wir nehmen die Bilder des inneren Auges: Licht, Wasser, Tür, Weg… für Erfahrun­gen des Lebens – Geburt und Tod, Veränderungen. Beim Schreiben wählen wir die Bilder und meinen die Erfahrungen. Solches tun auch die beliebten irischen Segens­texte. „Möge der Wind Deinen Rücken stärken.“ Wir können schreiben: Gottes Segen begleite…

 

IV. Ein großer Reichtum liegt in den biblischen Texten und Bildern. So z.B. im Gleichnis vom Schatz im Acker, Mt 13,44. Wir hören erst die Erzählung nach ihrer Botschaft ab. Dazu bedarf es viel Offenheit, Gespräche mit Freunden, Unbeküm­mert­heit gegenüber der theologischen Wissenschaft. Wir schließen die Augen und lassen die Bilder sich bewegen. Dann erkennen wir die Kraft des Gleich­nisses und seine Botschaft.

 

Nun ist es gut, die trinita­rische Form zu wählen: Der Segen Gottes, der Segen Jesu  Christi, der Segen des Heiligen Geistes, oder der Segen der Weisheit…

 

Daraus kann sich folgender Text ergeben:

 

So segne Euch Gott

mit dem Schatz, den er Euch schenkt.

So segne Euch Christus

mit dem Schatz, der er Euch entdeckt.

So segne Euch der Heilige Geist

mit dem Schatz, den Ihr weitergebt. Amen

 

V. Ich segne Dich! Diese Form der Segensworte bringt zum Ausdruck, dass wir als  Ebenbild Gottes die Würde und Macht haben, zu segnen und ein Segen zu sein. Damit sind wir gewissermaßen der Resonanzboden des göttlichen Segens: Wir  bringen ihn zum Schwingen. Es ist wichtig, die Lebenswirklichkeit genau beim Namen zu nennen. Es ist wie bei einer Kamera, deren Objektiv genau eingestellt  wird.

 

VI. Wir wählen einen alttestamentlichen Segen aus und schreiben ihn neu für unsere Zeit. Dazu eignen sich die in der Einleitung erwähnten Texte und Psalm 128.

 

VII. Einige meiner Segenstexte habe ich geschrieben im Anschluss an eine ekstatische  Erfahrung, wie sie die Tanzpädagoginnen Kaye Hofmann und Uta Maria Köninger mir ermöglicht haben. Für uns in Europa bedeutet Ekstase nicht, dass wir das  Bewusst­sein verlieren. Durch Trommeln und Tanzen werden sehr tiefe Bilder wachgeru­fen, die im Gleichmaß des Alltags eingeschlafen sind.

 

VIII. Eine besondere Freude bereiten die Segenstänze. Das Lied: „Bewahre uns Gott, behüte uns Gott, sei mit uns mit Deinem Segen, sei Quelle und Brot in Wüstennot, sei um uns mit Deinem Segen“ wird im Kreis geschritten, dann in die Mitte hinein­ und zuletzt um sich selbst.

 

Tänze, Gesten, Rituale und Segnungsgottesdienste werden zur Zeit wieder entdeckt. Sie sollen in dem Buch: „Segen ist nicht nur ein Wort“ veröffentlicht werden.

 

 

Artikel SEGEN im Wörterbuch der feministischen Theologie

Segen, Teil 3: Segenspraxis

 

Der Aufbruch der Frauen hat bewirkt, dass das Segnen befreit von der Sorge um ein „magisches Missverständnis“ aus dem Kirchenraum heraus- und in die Lebenswirklichkeit hineingetragen wurde. Segnen ist nicht mehr gebunden an Ordination/Priesterweihe. In den Kirchen gewinnen die Frauen die Vitalität der Segenspraxis zurück. Der Reichtum der Segenshandlungen im Benediktionale der katholischen Kirche, der durch die Männerhierarchie für Frauen nicht mehr spürbar war, kann zur Fundgrube für Segnungen (Osterkerzenweihe) werden, die ökumenisch rezipiert werden können.

 

In welchen Situationen gibt uns der Segen den „Zugang zu den tragenden Kräften des Lebens“ ? (vgl. Mowinkel, Psalmstudien). Lebensübergänge, Beginn einer Reise, Schuljahrsanfang, Einzug in eine Wohnung, Schwangerschaft, Trauer, Geburtstage, Partnerschaft von Lesben, das sind die Situationen, die nach Segen rufen. Die WGT-Liturgie schlägt 1994 vor, die Nachbarin zu segnen.

 

Mit der neuen Segenspraxis korrespondiert eine neue Sprache, gespeist von Lebenserfahrungen, z.B.Segen über einer Fehlgeburt (vgl. Strack 2000) und inneren Bildern, entsprechend der Wiederentdeckung der irischen und keltischen Segenstexte mit ihren Naturbildern (Möge der Wind dir den Rücken stärken..) und das Experimentieren mit alten und neuen Gottesbildern (Quelle, Hebamme). In der grauen Literatur finden sich viele ad hoc geschriebene Segenstexte von Rüstzeiten und Tagungen, s. Schreibwerkstatt Segen (Strack 1998). Der FrauenKirchenKalender druckt seit 10 Jahren jeden ersten Sonntag im Monat einen Segen ab.

 

Mit der Wiederentdeckung des Leibes und des Raumes entstehen neue Ausdrucksformen und Liturgien des Segnens: Berührung wie z.B. im Kinderreim „Heile, heile Segen“, der alle Elemente der neuen Segenspraxis enthält, Gebärden z.B. zum Segen mit einem lettischen Lied (vgl. Lander/Zohner 1987), jetzt auch in der Erneuerten Agende Gebärden zum Segenslied „Es segne und behüte…“ und ein Segenstanz zu dem Lied „Bewahre uns Gott“ (vgl. Ev. Gesangbuch Ausgabe Bayern u.a. S.1222). Beim Segenstanz wird aus der Mitte der Segen geholt und von den Tanzenden weitergegeben im Kreis (vgl. Walton, CONCILIUM 1983 ). Das Lied „Viel Glück und viel Segen“ ist eine Erinnerung an die Kraft  des Segensliedes, das durch An-Singen den Segen ad personam weitergibt.

 

Diese verschiedenen Elemente werden eingebettet in die Abfolge eines Rituals, einer Andacht, zum ersten Mal von Roemary Radford Ruether in ihrem Buch „Unsere Wunden heilen, unsere Befreiung feiern: Rituale in der Frauenkirche“ veröffentlicht (vgl. Ruether 1988). In der Thomasmesse werden Segnungen angeboten, bei denen jeweils drei Personen segnen. In evangelikalen und charismatischen Gruppen wird Segen verbunden mit Heilung. Die anglikanische Kirche kennt diesen Zusammenhang (healing ministry) und bietet z.B. Segnungen in der Westminster Abbey in London an.

 

Strittig ist die Segenspraxis bei Segnungen von Räumen und Maschinen, die nicht nur dem Leben dienen sondern es auch zerstören (Flughafen München, Motorradsegnungen), dennoch sind keine Fluchtexte und – handlungen wie im Alten Israel bekannt. Die erhobenen Hände beim gottesdienstlichen Segnen, das Berühren mit Händen, das Fassen im Kreistanz – das weist auf die besondere Kraft und Bedeutung der Hände hin. Die Segenspraxis in anderen Religionen bedarf noch der Rezeption.

 

Weiterführende Literatur:

FrauenKirchenKalender 1992-2002 passim – Tagungsmappen – Liturgiebücher

Schlagworte: Segensgebärden, – lieder, -rituale, – tänze, -worte, rites de passage

 

Im Text erwähnte Literatur:

 

CONCILIUM, internationale Zeitschrift für Theologie, April 1985 21. Jhrg. Heft 2: Macht der Segnung – Segnung der Macht,  Mainz 1985

Enzner-Probst, Brigitte, Löffler, Irene (1997-2001), Strack, Hanna: FrauenKirchenKalender 1992-2002, München, Zorneding, Pinnow/Schwerin

Lander, Maria Hilde, Zohner, Maria-Regina, Meditatives Tanzen, Stuttgart 1987

Mowinckel, Sigmund, Psalmstudien I-VI. Kristina 1921-24

Ruether, Rosemary Radford, Unsere Wunden heilen / unsere Befreiung feiern. Rituale in der Frauenkirche, Kreuz-Verlag Stuttgart 1988

Strack, Hanna, Segen – Herberge in unwirtlicher Zeit. Texte und Schreibwerkstatt von Hanna Strack, Scherenschnitte von Adelheid Strack-Richter, 4.Auflage 1998

diess. Hrg.: Segen ist nicht nur ein Wort

Tänze, Gesten, Meditationen, Rituale, Ikebana 2.Aufl. 1999

diess.: Segen strömt aus der Mitte. Neue Texte von Hanna Strack, Mandalas von Sigrid Kaußler-Spaeter  2.Aufl 2000

Süß, Katja, Segen: Zeichen lebensspendender Zuneigung. Erfahrungen, Texte und Riten von Frauen heute. Diplomarbeit im Fachbereich 01 Kath. Theologie Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, SS 1992

Tagungsmappen: Müller, Birgit (Hg),Segensworte und Segensgesten. Heft 72 der Materialhefte 1994, Beratungsstelle für Gestaltung von Gottesdiensten und anderen Gemeindeveranstaltungen, Eschenheimer Landstr. 565, 60431 Frankfurt/M Tel 069/5302246

Tagungsmappen:

– Segen in meinem Leben, Arbeitshilfe für Frauen- und Gemeindegruppen, hrg von der Ev. Frauenhilfe in Hessen und Nassau e.V., Darmstadt

– „Ich will Dich segnen, Du sollst ein Segen sein“, Dokumentation der 3. Werkstatt Feministische Liturgie vom 16.-18. September 1994 in Gelnhausen, hrg vom Burckhardthaus in Kooperation mit dem Frauenstudien- und Bildungszentrum der EKD, Gelnhausen

– „Gesegnet bist du unter den Frauen“, Frauen als Segnende und Gesegnete. Dokumentation des 3. Tages Feminist. Theologie am 20. Mai 1995 in Heimersheim, hrg von der Frauenbeauftragten des Kirchenkreises Bad Godesberg

Walton, Janet,  Segnen auf kirchliche und feministische Weise. Frauen als Objekte und Subjekte der Vollmacht zu segnen. s. CONCILIUM

 

 

Abigail und David segnen einander

Abigail segnet David mit den Worten:

 

 

Wenn sich ein Mensch erhebt,

dich zu verfolgen

und dir nach dem Leben zu trachten,

so möge das Leben meines Herrn

eingebunden sein

im Bündel der Lebendigen bei Gott,

aber das Leben der Feinde

soll er fortschleudern mit der Schleuder!

 

1. Samuel 25,29

 

Das Bündel der Lebendigen ist ein Bild aus dem Hirtenleben.

Für jedes lebende Schaf wurde ein Stein in einem Beutel aufbewahrt.

 

David segnet Abigail mit den Worten:

 

Gelobt sei der Herr, der Gott Israels,

der dich heute mir entgegengesandt hat,

und gesegnet sei deine Klugheit,

und gesegnet bist du,

dass du mich heute davon abgehalten hast,

in Blutschuld zu geraten

und mir mit eigener Hand zu helfen.

Zieh mit Frieden hinauf in dein Haus!

 

1. Samuel 25, 32. 33. 35b

 

Segensworte in der Bibel

 

Gen 1,22

Seid fruchtbar und mehret euch

und erfüllet das Wasser im Meer,

und die Vögel sollen sich mehren auf Erden.

 

 

Gen 1,28

Seid fruchtbar  und mehret euch

und füllet die Erde

und machest sie euch untertan

und herrschet über die Fische im Meer

und über die Vögel unter dem Himmel

und über das Vieh

und über alles, was auf Erden kriecht.

 

 

Gen 2,3

Und Gott segnete den siebenten Tag

und heiligte ihn,

weil er an ihm ruhte

von allen seinen Werken,

die Gott geschaffen und gemacht hatte.

 

 

Gen 12, 2+3

Ich will dich segnen

und dir einen großen Namen machen,

und du sollst ein Segen sein.

Ich will segnen, die dich segnen

und verfluchen, die dich verfluchen;

und in dir sollen gesegnet werden

alle Geschlechter auf Erden.

 

 

Gen 14,19

Melchisedek segnet Abraham:

Gesegnet seist du, Abraham,

vom höchsten Gott,

der Himmel und Erde erschaffen hat.

 

 

Gen 17,16

Gott zu Abraham und Sara:

Ich will dich segnen,

und auch von Sara will ich dir einen Sohn geben;

ich will sie segnen,

und Völker sollen aus ihr werden

und Könige über viele Völker.

 

Vers 20

Siehe, ich habe Ismael gesegnet

und will ihn fruchtbar machen

und über alle Maße mehren.

Zwölf Fürsten wird er zeugen

und ich will ihn zum großen Volk machen.

 

 

Gen 22,17

 

Ich will dein Geschlecht segnen und mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen; und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast.

 

Gen 24,60

Die Brüder zu Rebekka: Du, unsere Schwester,

wachse zu vieltausend mal tausend,

und dein Geschlecht  besitze die Tore seiner Feinde.

 

Gen 27,27-29

 

Isaak zu Jakob (Esau):

Siehe, der Geruch meines Sohnes

ist wie der Geruch des Feldes,

das der Herr gesegnet hat.

Gott gebe dir vom Tau des Himmels

und von der Fettigkeit der Erde

und Korn und Wein die Fülle.

Völker sollen dir dienen,

und Stämme sollen dir zu Füßen fallen.

Sei ein Herr über deine Brüder,

und deiner Mutter Söhne sollen dir zu Füßen fallen.

Verflucht sei, wer dir flucht,

gesegnet sei, wer dich segnet!

 

 

Gen 48,15+16

 

Israel zu Josef:

Der Gott,

vor dem meine Väter Abraham und Ismael

gewandelt sind,

der Gott, der mein Hirte gewesen ist

mein Leben lang bis auf diesen Tag,

der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel,

der segne die Knaben,

daß durch sie mein und meiner Väter

Abraham und Isaak Name fortlebe,

daß sie wachsen und viel werden auf Erden.

 

 

Ex 1,21

 

Und weil die Hebammen Schifra und Pua

Gott fürchteten, segnete er ihre Häuser.

 

 

Ex 23,25

 

Gott wird  dein Brot und dein Wasser segnen,

und ich will alle Krankheit von dir wenden.

Es soll keine Frau in deinem Lande

eine Fehlgeburt haben oder unfruchtbar sein,

und ich will dich lassen alt werden.

Ich will meinen Schrecken vor dir her senden

und alle Völker verzagt machen, wohin du kommst,

und will geben, daß alle deine Feinde vor dir fliehen…

 

 

Dtn 33,13-16

 

Moses über Josef:

Gesegnet vom Herrn ist sein Land

mit dem Köstlichsten vom Himmel droben, dem Tau,

und mit der Flut, die drunten liegt,

mit dem Köstlichsten, was die Sonne hervorbringt,

und mit dem Köstlichsten, was die Monde erzeugen,

mit dem Besten uralter Berge und mit dem Köstlichsten

der ewigen Hügel,

mit dem Köstlichsten  der Erde und ihrer Fülle.

Die Gnade dessen, der in dem Dornbusch wohnte,

komme auf das Haupt Josefs,

auf den Scheitel der Geweihten unter seinen Brüdern.

 

 

Gen 49,25+26

 

Jakob über Josef:

Von deines Vaters Gott werde dir geholfen

und von dem Allmächtigen

seist du gesegnet

mit Segen oben vom Himmel herab,

mit Segen von der Flut, die drunten liegt,

mit Segen der Brüste und des Mutterleibes.

 

 

Num 6,24-26

 

Der Herr segne dich und behüte dich,

der Herr lasse sein Angesicht

leuchten über dir und sei dir gnädig,

der Herr erhebe sein Angesicht

über dich und gebe dir Frieden.

 

 

Dtn 28,3-6

 

Gesegnet wirst du sein in der Stadt,

gesegnet wirst du sein auf dem Acker.

Gesegnet wird sein  die Frucht deines Leibes,

der Ertrag deines Ackers

und die Jungtiere des Viehs,

deiner Rinder und deiner Schafe.

Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog.

Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang

und gesegnet bei deinem Ausgang.

 

 

Ri 5,24

Gepriesen=Gesegnet

Gepriesen sei unter den Frauen

Jael, das Weib Hebers, des Keniters;

gepriesen sei sie im Zelt unter den Frauen!

 

 

Rut 2,19+20

Noomi über Boas:

Gesegnet sei,  der dir freundlich  gewesen ist…

gesegnet sei er vom Herrn,

der seine Barmherzigkeit nicht abgewendet hat

von den Lebendigen und von den Toten.

 

 

1.Sam 2,20

Eli über Elkana und Hanna:

Der Herr gebe dir Kinder

von dieser Frau anstelle des Erbetenen,

den sie vom Herrn erbeten hat.

 

 

1.Kön 8,57

 

Salomo über die Gemeinde:

Der Herr, unser Gott, sei mit uns,

wie er mit unseren Vätern gewesen ist.

Er verlasse uns nicht

und ziehe die Hand nicht ab von uns.

Er neige unser Herz zu ihm,

daß wir wandeln in allen seinen Wegen

und halten seine Gebote,  Satzungen und Rechte,

die er unseren Vätern geboten hat.

Mögen diese Worte,

die ich vor dem Herrn gefleht habe,

nahe sein dem Herrn, unserm Gott, Tag und Nacht,

daß er schaffe Recht seinem Knecht

und seinem Volk Israel alle Tage,

damit alle Völker auf Erden erkennen,

daß der Herr Gott ist und sonst keiner mehr!

Und euer Herz sei ungeteilt

bei dem Herrn, unserm Gott,

daß ihr wandelt in seinen Satzungen

und haltet seine Gebote, wie es heute geschieht.

 

 

Ps 115,12-15

 

Der Herr denkt an uns und segnet uns;

er segnet das Haus Israel,

er segnet das Haus Aaron.

Er segnet, die den Herrn fürchten,

die Kleinen und die Großen.

Der Herr segne euch je mehr und mehr,

euch und eure Kinder!

Ihr seid die Gesegneten des Herrn,

der Himmel undErde gemacht hat.

 

 

Ps 122,6

 

Wünschet Jerusalem Glück!

Es möge wohl gehen denen,

die dich lieben!

Es möge Frieden sein in deinen Mauern

und Glück in den Palästen!

Um meiner Brüder und Freunde willen

will ich dir Frieden wünschen.

Um des Hauses des Herrn willen,

unseres Gottes,

will ich dein Bestes suchen.

 

 

Ps 128

 

Wohl dem, der den Herrn fürchtet

und auf seinen Wegen geht!

Du wirst dich nähren

von deiner Hände Arbeit;

Wohl dir, du hasts gut.

Dein Weib wird sein

wie ein fruchtbarer Weinstock

drinnen in deinem Haus,

deine Kinder wie junge Ölbäume

um deinen Tisch her.

Siehe, so wird gesegnet der Mann,

der den Herrn fürchtet.

Der Herr wird dich segnen aus Zion,

daß du siehst das Glück Jerusalems

dein Leben lang

und siehst Kinder deiner Kinder.

Friede sei über Israel!

 

 

Ps 133


Siehe, wie fein und lieblich ists,

wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!

Es ist wie das feine Salböl

auf dem Haupte Aarons,

das herabfließt in seinen Bart,

das herabfließt zum Saum seines Kleides,

wie der Tau, der vom Hermon herabfällt

auf die Berge Zions!

Denn dort verheißt der Herr den Segen

und Leben in Ewigkeit.

 

 

Jer 17,7+8

 

Gesegnet ist der Mann,

der sich auf den Herrn verläßt

und dessen Zuversicht der Herr ist.

Der ist wie ein Baum,

am Wasser gepflanzt,

der seine Wurzeln zum Bach hin streckt.

Denn obgleich die Hitze kommt,

fürchtet er sich doch nicht,

sondern seine Blätter bleiben grün;

und er sorgt sich nicht,

wenn ein dürres Jahr kommt,

sondern bringt ohne Aufhören Früchte.

 

 

1.Sam 25, 27-33


Abigail zu David:

 

Hier ist die Segensgabe,

die deine Magd meinem Herrn gegeben hat…

Der Herr wird meinem Herrn ein

beständiges Haus bauen,

denn du führst des Herrn Kriege.

Es möge nichts Böses an dir gefunden werden

dein Leben lang.

Und wenn sich ein Mensch erheben wird,

dich zu verfolgen

und dir nach dem Leben zu trachten,

so soll das Leben meines Herrn eingebunden sein

im Bündlein der Lebendigen bei dem Herrn…

 

David antwortet:

Gelobt sei der Herr, der Gott Israels,

der dich heute mir entgegen gesandt hat,

und gesegnet sei deine Klugheit

(M.Buber: Gesegnet dein Gefühl!)

und gesegnet seist du,

daß du mich heute davon abgehalten hast,

in Blutschuld zu geraten

und mir mit eigener Hand zu helfen…

Zieh in Frieden hinauf in dein Haus;

siehe, ich habe auf deine Stimme gehört

und dein Antlitz wieder erhoben.

 

 

Sach 8,13

 

Wie ihr vom Hause Juda

und vom Haus Israel ein Fluch gewesen seid

unter den Heiden,

so will ich euch erlösen,

daß ihr ein Segen sein sollt.

Fürchtet euch nicht

und stärket eure Hände!

 

 

Mal 3,10

… und prüft mich hiermit,

spricht der Herr Zebaoth,

ob ich euch dann nicht

des Himmels Fenster auftun werde

und Segen herabschütten die Fülle.

 

 

Luk 1,42

Elisabeth über Maria

Gepriesen=Gesegnet

Gespriesen bist du unter den Frauen

und gepriesen ist die Frucht deines Leibes!

 

 

2.Kor 13,13

Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen!

 

1.Petr.5,10

Der Gott aller Gnade, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.

 

Hebr 6,7

Denn die Erde, die den Regen trinkt,

der oft auf sie fällt,

und nützliche Frucht trägt denen,

die sie bebauen,

empfängt Segen von Gott.

 

 

Hebr.13,20+21

Der Gott des Friedens, der den großen Hirten der Schafe, unseren Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, der mache euch tüchtig in allem Guten, zu tun seinen Willen, und schaffe in uns, was ihm gefällt, durch Jesus Christus, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

 

Zu Tod und Sterben

Gedenken

 

Wir sprechen von euch,

ihr Vermissten, ihr Verschollenen,

ihr Verschleppten, ihr Gefallenen.

Eure letzten Briefe,

euer Grab – wo ist es?

Wir sagen immer noch: Ihr habt uns gefehlt.

Wir betrachten immer noch eure Fotos.

Wir schauen immer noch in eure Gesichter.

 

Die Erinnerung verknüpft Jahrzehnte

zu einem Augenblick.

Ihr behaltet in unserem Leben euren Platz.

 

Gott, Du Weberin,

den Lebensfaden der Gefallenen

hast Du abgeschnitten,

aber er bleibt eingewoben

in unserem Teppich des Lebens.

 

 

 

Zeit zum Leben – Zeit zum Sterben     

Mandalas von Sigrid Kaußler-Spaeter

 

Ich werde aus meiner Mutter Leib geboren

Und liege zwischen ihren Schenkeln.

Schon bist du da, Lebenszeit,

Und nimmst mich in deine Hände.

 

Ich spanne meine Sinne

In der Leidenschaft der Liebe,

da hältst du, Lebenszeit, inne

und feierst Hoch-Zeit.

 

 

Ich lasse ab von meinen Früchten,                                                                

gereift aus Arbeit und Engagement

und verschenke sie gerne

an dich, du neue Zeit.

 

Ich lege mich nieder zum Sterben,

will das Zeitliche segnen,

Und gebe dich, meine Lebenszeit,

zurück in Gottes Hände.

 

So hat Gott die Zeit gewährt,

hat mich berührt und gesegnet

und mir eine erfüllte Zeit geschenkt.

 

 

 

An ein totes Kind

 

Liebes Kind,

 

Dein Vater und deine Mutter

haben dich in der Leidenschaft der Liebe

ins Dasein gerufen,

 

Gott hat dich im Mutterschoß gewoben

in kunstvollen, doch zerbrechlichen Mustern.

 

Nun hat Gott hat deinen Lebensteppich

aus dem Rahmen genommen

und zu sich geholt in sein Haus,

wo viele Wohnungen sind.

 

So bist du aus der Liebe

von Vater und Mutter gekommen.

So kehrst du in die Liebe

der göttlichen Allmacht zurück.

Du bleibst unser Kind, unser Edelstein,

der uns leuchtet!

Amen

 

 

 

Segen für unser totes Kind              

(über einer Fehlgeburt)

Mandala von Sigrid Kaußler-Spaeter

 

Du warst ein Kind der Hoffnung,

unsere Liebe umhüllte dich,

unsere Fantasie schmückte dein Leben aus.

 

Du warst ein Kind der Freude.

Wie eine Blüte ging unser Herz auf,

denn wir erwarteten dich voll Sehnsucht.

 

Du warst ein Kind des Lebens.

Wir wollten Leben weitergeben

und uns selbst beschenken lassen.

 

Du bleibst unser Kind.

Doch du bist ein Kind der Sehnsucht,

das zu einem Kind der Trauer wurde.

 

Du hast sie nicht gesehen,

den Sonnenglanz und die Mondsichel.

Du hast nicht in unsere leuchtenden Augen geschaut.

 

Nun aber siehst du das Licht,

das strahlende, wärmende Licht

der Liebe Gottes.

Auch du wohnst im Hause Gottes,

wo viele Wohnungen sind.

 

Du bist gesegnet

du Kind der Hoffnung, der Freude

und des Lebens.

Und mit dir ist gesegnet

unsere Trauer um dich,

du Kind bei Gott.

 

 

Gebet einer Mutter in tiefer Trauer

 

Gott,

ich bin gelähmt vor Trauer

um mein Kind!

Gott,

ich verstehe dich nicht,

ich bin enttäuscht von dir,

denn ich weiß nicht, was du von mir willst!

Hier liege ich in unendlichem Schmerz.

Wo ist mein Kind?

Ist seine Seele glücklich wie einst,

als es lächelte, wenn ich es hinterm Ohr kitzelte?

Gott,

ich habe erkannt, dass alles Illusion ist,

nur eines ist wirklich: mein abgrundtiefer Schmerz.

Alle Hoffnung, alle Zukunft, ja meine Lebendigkeit

ging mit meinem Kind in den Tod.

Gott,

ich bleibe einfach still

und warte ich auf ein Zeichen deiner Liebe.

Ich kann nicht glauben, dass du strafst,

ich kann nicht glauben, dass ich schuld bin,

ich kann nicht mehr beten.

So hoffe ich, dass mein Kind im Licht wohnt.

Und wenn ich am Himmel den Abendstern sehe,

dann spreche ich und lächle ihm zu:

Ja, liebes Kind, wir bleiben einander verbunden.

Du bist mein heller Stern!

Gott,

ich bleibe einfach still

und warte auf ein Zeichen deiner Güte.

Ich habe viel Zeit. Amen

 

 

Zum Tod eines jungen Mädchens

 

Meine Tochter!

Hörst du,

wie mein Herz weint,

wie alle meine Sinne schreien:

Wo war dein Schutzengel,

als du sterben musstest?

Was antwortest du mir?

 

Mutter!

Da war kein Schutzengel,

es war der Todesengel,

er trug mich fort

in die weiten Arme Gottes!

 

Meine Tochter!

Es ist alles ohne Sinn,

es bleibt nur ein rasender Schmerz,

alles ist so absurd!

 

Mutter!

Wie weit sind Himmel und Erde!

Wie groß ist der mütterliche Schoß Gottes!

Wie warm umfängt mich diese Liebe!

Meine Mutter,

lass es gut sein so.

 

 

 

Segen für eine, die zu früh starb


In den kurzen Jahres deines Lebens

hast du dein Feld bestellt.

Was du gesät hast,

bringt gute Früchte hervor,

sie reiften in der Sonne deiner Liebe.

Dazwischen leuchten

farbenfrohe Blumen

und künden uns von der Fülle deines Lebens.

 

Gesegnet sei dein Feld,

gesegnet seine Früchte,

gesegnet seine Blüten!

 

Im Zenit deiner Schaffenskraft

wirst du gerufen,

den Weg an die Quelle des Ursprungs zu gehen.

Noch eine geraume Zeit stehen wir einsam

und schauen auf dein Feld.

Dann folgen wir nach.

 

Denn aus der Quelle des Ursprungs

entspringt das Zeitmaß

für die Fülle der Gaben

und für die Rückkehr zur Quelle.

 

Gesegnet sei die Zeit zum Leben,

gesegnet sei die Zeit zum Sterben.

 

 

Für meine Mutter im Sterben

 

Nun stellst du dich dem Sterben.

Nun fragst du:

Wie benehme ich mich denn dann?

 

Nun bittest du um Beistand,

um wärmende Hände,

die deinen Kopf halten.

 

Nun treten wir den Abschied an.

Wir wollen dein Sterben gemeinsam erwarten.

Du gehst in die Ruhe hinweg.

Ich komme später nach.

 

Gottes Segen verbinde uns beide,

wie ein großer Regenbogen

spanne er sich um uns.

Amen

 

 

Abschied und Erinnerung

Zum Tod von S. E.

 

Ein Baum ist wie von einem Blitzschlag gefällt,

noch ehe die Früchte alle geerntet sind.

 

Tief verwurzelt hielt dieser Baum den Wettern stand,

breitete seine Äste aus über die Länder der Erde

und streckte sie hin zur Sonne.

 

Viele versammelten sich unter seinen Zweigen,

kamen, gingen wieder oder blieben gerne.

 

Der Baum ist wie von einem Blitzschlag gefällt.

Wir bleiben zurück, erschrocken und in tiefer Trauer.

 

Doch in unserem Träumen wird er weiter stehen

dieser Baum voll Lebenskraft,

voll Energie, Tatkraft und Freude.

 

Denn unsere Träume

sind die Gärten der göttlichen Welt,

die unser alltägliches Leben begleitet.

 

 

Verschiedene Texte

An den Engel des Blühens

 

 

O Engel, der du vor mir stehst

umgeben vom Heiligen Grün,

öffne mir doch das Tor hin zum Garten!

Mein Leben will sich entfalten im Grün,

will hervor sprießen wie die Blumen,

die mir aus deinem Bild entgegenlachen.

 

O Engel, der du hervor trittst

aus der Ewigkeit!

Heile mit deinem strahlenden Licht

meine tiefen Wunden

und verwandle meine Verletzungen

in Stärke und Kraft!

 

O Engel, der du vor mir erhebst

deinen kräftigen Arm,

ruf mir doch zu: „Lebe und

Wirke wie das Grün der Erde!

Sei ganz du selbst  im Grünen und Blühen!“

 

O Engel des Blühens!

Von dir aus grünt die Lebenskraft

draußen unter dem Menschen,

hier in meinen Räumen,

und drinnen in meinem Herzen!

 

Mischtechnik  von Miltraud Menzel-Kräling, Privatbesitz

 

 

Stärkender Segen für Frauen

 

Gottes Segen komme zu uns Frauen,
dass wir stark sind in unserer schöpferischen Kraft,
dass wir mutig sind in unserem Recht.

 

 

 

Gottes Segen komme zu uns Frauen,
dass wie Nein sagen, wo es nötig ist,
dass wir Ja sagen, wo es gut ist.

 

 

 

Gottes Segen komme zu uns Frauen,
dass wir Weisheit suchen und finden,
dass wir Klugheit zeigen und geben.

 

 

 

Gottes Segen komme zu uns Frauen,
dass wir die Wirklichkeit verändern,
dass wir das Lebendige fördern.

 

Dass wir Gottes Mitstreiterinnen sind auf Erden.

 

SEGEN
Der Segen Gottes sei in Euch:
wie der Saft, der die Trauben erfrischend macht,
wie das Grün, das die Blätter kräftig macht,
wie das Blut, das die Menschen lebendig macht.

 

Der Segen des Christus sei mit Euch:
wie der Faden, der durch das Labyrinth leitet,
wie der Pfeil, der den Weg weist,
wie der Steg, der durch das Gebirge führt.

 

Der Segen des Geistes sei um Euch:
wie die Herberge, die die Wanderer aufnimmt,
wie die Luft, die den Vogel trägt,
wie der Schoß, der das Kind behütet.

Amen

 

 

Ekstase – Segen

 

Musik, Trommeln, Tanzen

steigern die Erregung,

vertiefen den Atem,

öffnen die Seele.

 

Musik, Trommeln, Tanzen

lassen schweben,

bringen außer sich,

lassen Neues erfahren.

 

Musik, Trommeln, Tanzen

durchfahren den Körper,

durchstöbern die Sinne,

durchrütteln das Hirn.

 

Musik, Trommeln, Tanzen

sind Bahnen des Segens,

der höher ist als alle Vernunft.

 

 

 

Segen für Frauen mit Gewalterfahrung

 

Gesegnet sind alle Frauen,

die Lichter anzünden,

gesegnet alle Frauen,

die Licht in sich spüren,

gesegnet alle Frauen,

die das innere Licht in der anderen Frau sehen

und alle, die stellvertretend das Licht leuchten lassen.

Und ein besonderer Segen gilt allen Frauen,

die misshandelt wurden,

dass sie stark und froh werden.

 

 

Segen für eine an Depression Erkrankte

 

Du wohnst inmitten von Blüten und Blumen

Du spürst nur Kälte und Dunkelheit

 

Dich umhüllen Bänder der Freundschaft

Du siehst nur Risse und Spalten

 

Dein Haus hat Türen zur Zukunft

Du rüttelst nicht –

Du sagst: sie sind verschlossen

 

Wie eine leise Melodie

soll Gottes Segen schwingen

durch deine gebrochene Welt!

 

Wie ein leichter Lufthauch

soll Gottes Segen verbinden

Deine zerrissene Welt!

 

Wie ein lautloses Türschloß

soll Gottes Segen öffnen

Dein Herz für Sonne und Blumen!

 

Dein Glaube an Dich selbst

wird in Dir sich regen!

Du fängst wieder ein den Schleier

des Mu­tes, der verloren ging!

 

 

Treue – Segen

 

Die Seele ist zerstückelt

sie flattert zwischen

Häusern und Ländern

 

Sie sucht nach dem

Ewigen Du –

 

Dunkle Schleier

legen Schatten auf den Weg

 

Der Fuß sucht vergebens

den nächsten Schritt –

 

Die Weherufe des

gequälten Ichs

bleiben hängen

ohne Echo –

 

Der Segen des Grundes

wartet und schweigt –

 

Ich trete an die Stelle

des abwesenden Gottes.

 

Ich segne Dich und bleibe Dir treu.

Amen

 

 

 

An die Quelle

 

Quelle – ich sitze bei dir und schaue in dein Geheimnis,
du sprudelst hervor und ich schöpfe aus dir
und schöpfe und schöpfe, du wirst nicht leer.

Du läßt mich blicken in die Erde hinab,

aus der ich gekommen bin

Du läßt mich neu geboren sein.

 

Quelle – ich netze meine Haut mit deinem Naß
du erfrischst mich mit deiner Kühle
Du reinigst mich mit deiner Klarheit.
Du erneuerst mich mit deiner Reinheit.

 

Quelle – ich trinke aus dir das klare Wasser
Alle Fragen fallen von mir ab
Alles Suchen findet ein Ende
Du schenkst mir Erkenntnis und Weisheit

 

Quelle – dein Anblick stärkt mich,
denn du läßt aus der Erde die Energien sprudeln.
Du schenkst mir Leben,
Lebendig fühle ich mich,
denn ich tauche ein in dein Fließen.

 

Quelle, in dir begegnet mir die Gottheit. Amen

aus: Reise zu den Quellen

 

 

Segen für die Chöre und Musizierenden in der Klinik

 

 

Ihr singt und spielt das Lied vom Leben

den Kranken, die große Schmerzen leiden.

Ihr berührt damit ihre Herzen

mit Freude und Trost.

 

Ihr singt und spielt das Lied der Kinderzeit

den Kranken, die kraftlos sind.

Ihr stärkt damit ihre Herzen

mit Vertrauen und Hoffnung.

 

Ihr singt und spielt das Lied von Gottes Liebe

den Kranken, die angsterfüllt sind.

Ihr erfüllt damit ihre Herzen

mit Mut und Zuversicht.

 

Gottes Segen schwingt in euren Instrumenten,

Gottes Segen klingt in euren Liedern,

Gottes Segen trägt die Töne hin zu den Leidenden!

So verbindet Gottes Segen Euch alle,

die Kranken und die Gesunden

mit seiner strahlenden, stärkenden Liebe!

 

 

Die Gefallenen

 

Der Krieg ist nicht vorbei.

Wir sprechen von Euch,

Ihr Vermissten, Gefallenen.

Eure letzten Briefe,

Euer Grab – wo ist es?

Wir sagen immer noch: Du hast uns gefehlt.

Wir betrachten immer noch Eure Fotos.

Wir schauen immer noch in Eure Gesichter.

Die Erinnerung verknüpft Jahrzehnte zu einem Augenblick.

 

Der Krieg ist nicht vorbei,

er bleibt in unserem Lebenshaus.

 

Was kann Segen da bewirken?

Gott, Du Weberin,

den Lebensfaden der Gefallenen

hast Du abgeschnitten,

aber er bleibt eingewoben

in unserem Teppich des Lebens.

 

 

Segen von Eva-Sophia-Maria

 

Eva – Mutter von uns allen,

wir reichen dir unsere Hand,

wir danken dir für unsere Lebendigkeit!

 

Sophia – Weisheit für uns alle,

wir öffnen dir unser Herz,

wir danken dir für unsere Ruhe!

 

Maria – Schwester mit uns allen,

wir singen mit dir unser Lied,

wir danken dir für unsere Freiheit!

 

 

 

 

Segen vom Wasser des Lebens

 

Das Wasser des Lebens

überschütte euch mit seinem Segen,

dass ihr trinkt und nicht dürstet,

dass alles um dich grünt und blüht!

 

Das Wasser des Lebens

tauche euch hinein in seinen Segen,

dass ihr fließt und nicht starr seid,

dass ihr euch tragen lässt

und nicht stark sein müsst!

 

Das Wasser des Lebens

entsetze euch durch seinen Segen,

dass ihr den Tod schaut und neu lebt,

dass ihr die Angst spürt

und Mut gewinnt!

 

Das Wasser des Lebens

und des Todes

und des Neuen Lebens

segne euch in allem, was ihr tut!

Amen

 

 

Narrensegen für eine Narrenmesse im Allgäu

 

Gott segne alle Närrinnen und Narren

in unserer Stadt und hier in unserer Kirche!

 

Gottes närrischer Segen

stärke euer Brauchtum,

denn das hält die Gemeinschaft zusammen!

 

Gottes närrischer Segen

erfülle euch mit Lebenslust und Freude

denn das macht euch reich!

 

Gottes närrischer Segen

berühre eure Herzen,

denn sie werden dann warm und weit!

 

Gottes närrischer Segen

befreie euch von Sorgen und Ängsten,

denn Lachen macht gesund!

 

Gottes närrischer Segen

begleite euch in dieser närrischen Zeit,

dass ihr unbeschadet und glücklich hindurch kommt!

Amen

 

 

Segen im Leben von Frauen

Vortrag „Segen im Leben von Frauen“

 

Denn die Erde, die den Regen trinkt,

der oft auf sie fällt,

und nützliche Frucht trägt denen,

die sie bebauen,

empfängt Segen von Gott. (Hebr 6,7)

 

Liebe Frauen im wunderschönen Burgenland!

Mit diesen Worten des Hebräerbriefes aus dem Neuen Testament grüße ich Sie herzlich und danke Ihnen, dass Sie mich eingeladen haben.

Wie die Erde den Regen trinkt, so empfangen wir Segen von Gott.

Das wunderschöne Burgenland, diese Landschaft, die ja nicht an den staatlichen Grenzen halt macht und Österreich mit Ungarn, der Slowakei und Slowenien verbindet, Sie, die Sie hier wohnen, wissen aus eigener Erfahrung, was das heißt: Die Erde trinkt den Regen, der oft auf sie fällt, und nützliche Frucht trägt denen, die sie bebauen, diese Erde, die den Regen trinkt, empfängt Segen von Gott.

Sie können unmittelbar verstehen, was Segen ist:

Denn was geschieht, wenn der Regen ausfällt? Was geschieht, wenn wir ohne Regen leben? Die Erde trocknet aus, Bakterien, Vitamine, Mineralien können nicht mehr wirken, aus der vertrocknenden Pflanze kommen keine Blüten, keine oder viel zu kleine Früchte fallen ab und das wirkt sich auf Generationen aus.  Das Grün wird braun. Ohne Wasser kein Leben. Und natürlich braucht es die Sonne, deshalb betet ein irischer Segen:  „Immer möge das Sonnenlicht auf deinem Fenstersims schimmern

Und in deinem Herzen die Gewissheit wohnen,

dass ein Regenborgen auf den Regen folgt.“

Segen – so sagt der Hebräerbrief – ist Lebenskraft, die Kraft zum Wachsen, Grünen, Blühen und Früchte bringen, die wir dann wieder loslassen können.

 

 

Ich gliedere meinen Vortrag in 6 Abschnitte: 1. Segen in der Alltagssprache, 2. Unser  protestantisches Erbe, 3. Segen in den Religionen, 4. In welchen Situationen wünsche ich mir Segen?  5. Wer, welche Frau, darf segnen? 6. Wann und wo kann Segnen möglich sein?

I Segen in der Alltagssprache

Im Alltag hat sich davon etwas in unserer Sprache erhalten. Es ist ein wahrer Segen, sagen wir, auch vom Geldsegen, vom Kindersegen sprechen wir, vom Medaillensegen bei Wettspielen, oder „Der Haussegen  hängt schief“ manche sagen noch „Gesegnete Mahlzeit“, bei manchen ist es verkürzt zu „Mahlzeit“ …

Gab es bei Ihnen auch den Ausdruck „das Zeitliche segnen“ für Sterben?

Aus dem kirchlichen Bereich kennen wir das Einsegnen der Konfirmanden, das heißt die Mädchen und Jungen, die ins Erwachsenenleben gehen, werden mit Gottes Kraft erfüllt, mit Lebenskraft.

Und das Aussegnen der Toten, die aus dem Haus getragen werden, war ein guter Brauch – gibt es ihn heute noch? Die Toten bekommen Gottes Nähe zu spüren auf ihrem Weg in sein Licht und ihr ganzes Leben wird unter Gottes Segen gestellt.

Und noch ein Beispiel, das Sie kennen: das Heile-Heile-Segen – haben Sie das schon einmal gesprochen, um ein Kind zu trösten? Drei Tag Regen, drei Tag Sonnenschein und alles wird wieder gut sein! Die Drei ist die Zahl der Ganzheit, der Rhythmus von Tag und Nacht, ist der Grundrhythmus des Lebens und dass alles wieder gut sein möge ist ein Wunsch, der durch das Segen für diesen Moment auch bewirkt, wovon er spricht. Es ist jetzt alles wieder gut.

Wenn Sie das Thema Segen gewählt haben, dann wollen Sie wieder an die Urkräfte des Lebens angebunden werden, an die tragenden Kräfte des Lebens, die wir nicht selbst sind und die wir nicht selbst  machen können, von denen wir aber leben. Diese Kräfte nennen wir Gott.

 

II Unser protestantisches Erbe

Wir sind im Protestantischen Glauben aufgewachsen. Wir haben gelernt, dass nur das reine Wort Gottes unser Heil ist. Wir haben noch  gelernt, dass es nicht richtig ist, wenn Katholiken auch Gegenstände segnen,  dass dies Magie sei, wenn Motorräder, Häuser, Felder gesegnet wurden.  z.B., auch das Taufwasser wird extra gesegnet, die Mutter segnete den neuen Laib Brot mit dem Kreuzeszeichen, die Großmutter das Enkelkind vor dem Schulweg. Und doch schwang eine gute Seite mit: die Bitte um Gottes Segen für das Essen, für den Schulweg.

Wir Evangelischen kennen dagegen nur den Segen, den Pfarrer und Pfarrerin am Schluss des Gottesdienstes sprechen:

„Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.“ Dies ist der Aaronitische Segen aus dem 4. Mose 6,24-26. Denn so sollen Aaron, das ist der Bruder von Moses und der Prophetin Mirjam, und seine Söhne das Volk Israel segnen.

 

Dieser Segen erinnert uns daran, wie wir zu einem Baby in die Wiege hineinschauen und es anlächeln. Das Baby erlebt es, wie unser Angesicht leuchtet und ihm die Würde gibt, die es braucht, um heranzuwachsen, es zieht Kraft daraus, Anerkennung seines Wertes. So lieben wir diesen Segen besonders. Auch hier ist Segen die Quelle der Kraft, die uns bei jedem Gottesdienst geöffnet wird.

 

Aber wir Protestanten haben leider auch verlernt, dass der Mensch auch mit seinem Körper, mit den Sinnen, mit inneren Bildern und im Raum lebt. Wenn Sie sich an ihre Konfirmation oder Trauung erinnern, wie die Hand des Segnenden auf Sie gelegt wurde, dann erinnern Sie sich vielleicht, dass der ganze Körper es miterlebt hat.

Unser Glaube ist ja auch ein Gefühlserleben. Gefühle hören aber nicht mit der Haut auf, sie ergießen sich in den Raum, ein Raum kann von einer Atmosphäre erfüllt sein. Sie spüren es, wenn Sie in einen Raum kommen, wo z. B. Menschen böse auf einander sind. So geschieht auch der Segen im Raum, in der Kirche, zwischen zwei Menschen am Krankenbett, beim Abschied unter der Haustür.

Ist Segen also nicht nur ein Wort, sondern auch ein ganzheitliches Tun? Spüren wir Gottes Segen, diese Kraft zum Leben und Blühen, auch in unserem Körper?

Segen – das ist Gott geschenkte Lebenskraft. Segen – das ist Gottes heilsames Wirken in unserer Seele und an unserem Körper. Sicher haben Sie jetzt gemerkt, dass ich Segen etwas anders auslege als es in dem Lied geschieht. Dort ist Segen das Zelt, der Schutz. Ich verstehe Segen als Kraft.  Und ich denke, dass beides gut ist.

 

Was tun wir, wenn wir gerade in eine solche gebrochene Welt hinein Gottes Segen sprechen?

Die Worte entfalten eine Wirkung. Das hat auch Martin Luther gemeint, wenn er sagte: „Das reine Wort Gottes erlöst uns.“

Wir kennen dies aus unserem Leben: Ein unfreundliches Wort, das ich am Morgen hören muss, wirkt sich den ganzen Tag auf mich aus. Umgekehrt kann ein Wort tiefe Freude bewirken. Ich möchte dies an einem Beispiel zeigen: Wenn eine verliebte Frau fragt: Liebst du mich? Dann möchte sie es hören, zum hundertsten Mal. Sie wäre unglücklich, wenn er sagte: „Ja, diese Information habe ich dir schon am 7. März vor zwei Jahren gegeben.“  Das Wort Gottes und der Segen – das sind keine Informationen, das sind gewaltige Sprachereignisse. Das Wort bringt das gleich mit sich, was es sagt.

Segen wirkt nicht automatisch. Segen ist Gnade, für die wir dankbar sind.

 

III Segen in den Religionen

Was wissen wir über die Anfänge des Segnens in der Menschheitsgeschichte? In sehr alten Zeiten war es in Israel so, dass die Menschen in Oasen lebten und sich dort schützten. Wenn nun ein Fremder vorbei kam und um Gastfreundschaft bat, dann konnte die Gruppe ihn oder sie aufnehmen oder abweisen. Aufnehmen – das bedeutete am Leben bleiben, Abgewiesenwerden kam dem Tod gleich. Dies war Segen oder Fluch. So erklären wir uns die Entstehung.

Und im Alten Israel, dessen Leben und Glauben in der Bibel Niederschlag gefunden haben, war es eine große Not, wenn kein männlicher Nachkomme da war. Das hing zusammen mit der Gesellschaftsordnung und der totalen Abhängigkeit von den Früchten des Feldes und der Tiere. Und offensichtlich war Fehlgeburt schon damals eine große Sorge:

 

Deshalb sagt Gott zum Volk:

Ich werde  dein Brot und dein Wasser segnen,

und ich will alle Krankheit von dir wenden.

Es soll keine Frau in deinem Lande

eine Fehlgeburt haben

oder unfruchtbar sein,

und ich will dich lassen alt werden. Ex 23,25

 

Und Rebekka wird von ihren Brüdern gesegnet mit den Worten:

Du, unsere Schwester,

wachse zu vieltausend mal tausend,

und dein Geschlecht besitze die Tore seiner Feinde. Gen 24,60

 

Es ist hier das einzige Mal, wo eine Frau gesegnet wird. Wir haben ja leider keine einzige Mutter-Tochter-Erzählung in der Bibel und keinen Segen dazu. Und wie viele Töchter müssen in ihrem Leben ohne den Segen der Mutter leben?

Und einmal segnet eine Frau, es ist Abigaijl. Sie sagt zu David, nachdem sie ihn umstimmen konnte, keinen Krieg zu führen:

Abigaijl segnet David:

Wenn sich ein Mensch erheben wird,

dich zu verfolgen

und dir nach dem Leben zu trachten,

so soll dein Leben eingebunden sein

im Bündlein der Lebendigen bei Gott! 1.Sam 25,29

David segnet Abigaijl:

Gelobt sei Gott,

der dich heute mir entgegen gesandt hat!

Gesegnet sei deine Klugheit,

gesegnet seist du,

daß du mich heute davon zurückgehalten hast,

in Blutschuld zu geraten! 1.Sam 25,32f

 

Und da gibt es noch einen ganz alten Segenstext, der – wie mir schient – in eine Vorzeit zurückreicht, in der Frauen eine zentrale Rolle spielten, und der lange mündlich überliefert wurde. Er wird hier dem Jakob in den Mund gelegt. Sie kennen vielleicht die Geschichte, wie der sterbende  Jakob seine Söhne segnet:

Jakob über Josef:

(Ein junger Fruchtbaum am Quell ist Josef)

Von deines Vaters Gott werde dir geholfen

und von dem Allmächtigen

seist du gesegnet

mit Segen oben vom Himmel herab,

mit Segen von der Flut, die drunten liegt,

mit Segen der Brüste und des Mutterleibes. Gen 49,25+26

 

Aus dem Neuen Testament ist uns kein Segenswort überliefert, aber Situationen, in denen gesegnet wurde. So hat Jesus die Kinder gesegnet.  Was sagte er wohl, als er die Kinder segnete?

 

In der jüdischen Tradition gibt es viele Segnungen vom Morgen bis zum Abend, vom Lebensanfang bis zum Lebensende. Seit es auch in der jüdischen Religion Frauen im Rabbineramt gibt, entwickeln diese auch neue Segensfeiern für Frauen, so z. B. die Mikve, das Bad nach der Menstruation. Sie verstehen es als Gottesdienst, nicht als Hygiene!

Eine alte Tradition ist es, dass die Hausfrau jeden Freitag Abend zu Beginn des Sabbats das Sabbatlicht anzündet und mit einem Gebet segnet.

Segen und Segnen gibt es fast in allen Religionen. So habe ich einmal ein buddhistisches

Segensritual erlebt, bei dem wir im Raum herumgingen und immer wieder schweigend vor jemandem stehen blieben, uns verneigten und dachten: „Ich ehre das innere Licht in dir!“

 

Oder ein Segenslied der Nordamerikanischen Indianer:

Gesang von der Segnung eines Hogans, das ist das Haus.

Segen wird fortan auf diesem Hogan ruhen.

Die Morgenröte wird über ihm aufgehen,

Und die Schönheit des neuen Tages wird in ihm sein.

Kein Mangel wird herrschen an weißem Mehl,

An Decken und wollenen Tüchern wird es nicht fehlen.

Kristallklares Wasser wird die Quelle spenden,

Und die Luft wird schwer sein vom süßen Blütenstaub.

Ein langes, glückliches Leben wird denen beschieden sein,

Die hier wohnen in der Harmonie des Himmels

Und in der Vollkommenheit dessen, was sie umgibt.

(aus: Tony Hillerman, Das Tabu der Todesgeister. Kriminalroman Rowohlt Reinbek 1987 S.157f)

 

Nun wollen wir uns dem zuwenden, was für uns hier und heute wichtig ist und fragen:

 

IV In welchen Situationen wünsche ich mir Segen?

Ich wünsche mir Segen, der heilt, wenn meine Seele wund ist.

Ich habe selbst nie eine Fehlgeburt erlitten, aber ich habe es oft von Frauen gehört. Ihre große Trauer, ihr Schmerz. Auch die Väter leiden, wenn auch oft ganz anders. Dann ist die Seele wund, traurig, alles schmerzt.

Ich merkte, wie sehr dies Mütter und Väter bewegt, als ich hierfür einen Segenstext schrieb. Ich habe dafür viele dankbare Reaktionen bekommen.

Lassen Sie uns hier ein Weilchen innehalten. Diese tief greifenden Erfahrungen werden bisher ja nicht angesprochen in der Kirche. Es gibt kein Gesangbuchlied, keinen Gebetstext, keine Trauerfeier. Vielleicht weil es eine Frauenerfahrung ist und Frauenerfahrungen wurden kaum berücksichtigt in der langen Tradition der Männerkirche.

Immer öfter wird mir auch davon erzählt, wie lange das Trauern um eine Abtreibung geht. Eine Frau sagt: „Es hört nie auf, mein Kind erscheint mir im Traum.“ Aber in der Bibel gibt es Texte dazu, einen haben wir gerade gehört.

Ich schrieb, dass das Kind Hoffnung Liebe, Zukunft und Freude war.

Ich schrieb, dass das Kind nun ein Kind der Sehnsucht und der Trauer wurde.

Dann habe ich aus der Bibel dies übernommen:

„Du hast sie nicht gesehen,

den Sonnenglanz und die Mondsichel.“

Und ich versuchte, Gottes Gegenwart in diese Situation des großen Leides hineinzusprechen:

Nun aber siehst du das strahlende wärmende Licht der Liebe Gottes,

du wohnst im Haus Gottes, wo viele Wohnungen sind.

Du bist gesegnet und unsere Trauer ist gesegnet durch Gott.

 

Frauen haben es umgedichtet für Zwillinge, für Totgeborene, für verstorbene Kleinkinder – es ist ja auch in der heutigen Zeit der Medizin keine 100%ige Sicherheit da. Das wird oft verschwiegen.

 

Noch einmal die Frage: In welche Situation hinein wünschen wir uns Segen?

Wir haben nun zuerst davon gesprochen, dass in die gebrochene Lebenswelt Gottes Segen fließen möge.

Zweitens wünschen wir uns Segen in Zeiten des Übergangs. Übergänge begleiten uns das Leben lang. Schon unsere Geburt war ein gewaltiger Übergang.

Eine Mutter schrieb mir:

„Als mein Töchterchen soeben geboren war und ich erst einmal entspannt tief durchatmen konnte, spürte ich mit einem mal eine ganz tiefe Klarheit: Ich brauch nichts auf der Welt zu fürchten. Alles ist in der Liebe geborgen. Und als ich unser Hannchen zum ersten Mal in die Arme nahm und ansah, war der erste Impuls, dieses kleine Gottesgeschenk meinerseits zu segnen. Aus tiefstem Herzen und in einem als ozeanisch empfundenen Eins-Sein.“

 

Übergänge im Leben von uns Frauen sind die erste Menstruation und die Wechseljahre, für manche auch eine Scheidung, der Beginn der Rentnerinnenzeit, ein Einschnitt auch, wenn der Mann in Rente geht. Ich habe auch für eine Frau eine ganz kleine Segensfeier gestaltet, die darunter litt, dass sie nie Großmutter werden würde.

 

Ein anderer Übergang ist es, wenn die Kinder aus dem Haus gehen – oder als wir früher aus dem Haus gingen. Ich habe von einer guten Freundin einen Rat bekommen, der mir sehr gut getan hat und ich möchte ihn an Sie weitergeben:

Als mein Sohn aus dem Haus ging, eine Familie gründete und beruflich sich festlegte, da gab es oft Spannungen zwischen uns. Ich merkte wohl, dass ich schweigen sollte, aber auch er war noch nicht ganz von mir innerlich angelöst.

Ich stellte mir nun in der Fantasie vor, dass ich ihn an der Haustüre verabschiede, meine Hände über seinen Kopf streiche und sage: Geh deinen Weg mit Gottes Segen. Das habe ich ein paar Mal gemacht. Das war gut. Ich denke, es kann auch gut sein, wenn uns ein anderer Abschied schwer fällt.

 

Ich habe zum 70. Geburtstag einer Freundin geschrieben, der einem Segenstext aus dem Propheten Jeremia nachempfunden ist:

Gesegnet ist (der Mann) die Frau, die sich auf Gott verlässt

und deren Zuversicht Gott ist.

Die ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt,

der seine Wurzeln zum Bach hin streckt.

Denn obgleich die Hitze kommt,

fürchtet sie sich doch nicht, sondern ihre Blätter bleiben grün;

und sie sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt,

sondern bringt ohne Aufhören Früchte. Jer 17,7+8

 

Ich möchte Sie nun einladen, etwas von dem, was wir jetzt gehört haben, auch zu tun. Scheuen Sie sich nicht, folgen Sie einfach meiner Stimme und warten Sie ab, was geschieht.

Ich möchte uns Menschen mit einem Baum vergleichen, mit seinen Wurzeln, seinen Blüten und Früchten. Ich möchte dann fragen: Was ist mir und Dir heute besonders wichtig: Dass ich fest verwurzelt bin, dass Neues in mir zum Blühen kommt, dass ich meine Früchte loslassen kann. Zuvor ist es gut, wenn Sie sich zu zweit zusammen tun. Weil ich Sie dann bitte, etwas miteinander zu tun.

Setzen Sie sich einfach gerade und aufrecht hin und wenn Sie mögen, schließen Sie ihre Augen oder senken leicht die Augenlider.

 

Jetzt fühlen Sie mal in ihre Füße rein.

Ich spreche jetzt weiter mit dem Ich:

Ich spüre, wie meine Füße und Schuhe fest auf dem Boden stehen.

Ich stelle mir vor, dass sie Wurzeln treiben, nach unten in die Tiefe.

Ich spüre den festen, feuchten Boden, in dem ich Halt finde. Meine Wurzeln können Saft aufnehmen und ihn in den Stamm schicken.

Ich bin ein fester Baumstamm, stark und aufrecht.

Meine Äste verzweigen sich in alle Himmelsrichtungen.

Meine Blätter sind saftig grün und bilden eine schöne Krone.

Vögeln nisten darin.

Jetzt spüre ich, wie sich Knospen entwickeln und wie die Knospen auf springen und Blüten hervorbrechen.

Mein Baum ist übersät mit weißen Blüten.

Dann bilden sie die Früchte heran, in denen der Samen steckt.

Die Früchte sind reif und fallen ab.

Der Herbst kommt und es wird still um mich herum und eine Starre erfüllt mich.

Die Ruhe des Winters tut mir gut.

Ich weiß auch, dass bald wieder ein Frühling kommt.

Was ist mir besonders wichtig heute und jetzt:

Die Wurzeln –  die Blüten – Die Früchte?

Langsam kommen wir wieder zurück hier in diesen Raum.

 

Jetzt wenden Sie sich Ihrer Partnerin zu. Jetzt beginnt die Eine und fragt: Was ist Dir heute besonders wichtig Wurzeln, Blüte oder Früchte? Dann antwortet die andere. Und dann nehmen Sie die Hand und malen ein Kreuz hinein und sagen: Gott segne deine Wurzeln.

 

Vielleicht haben Sie sich jetzt ein bisschen überrumpelt gefühlt. Vielleicht haben Sie bis jetzt gedacht, nur ordinierte Pastorinnen und Pastoren dürfen segnen?

Ich wende mich deshalb jetzt der Frage zu:

 

IV Wer, welche Frau, darf segnen?

Wir haben gehört, dass in der Bibel auch die Brüder der Rebekka z. B. gesegnet haben. Auch wie  Abigail David gesegnet hat. Im Neuen Testament ist eine zweite Frau, die segnet, die in späten Jahren schwangere Elisabeth segnet die junge schwangere Maria und mit ihr den Jesus im Mutterleib:

Gesegnet bist du unter den Frauen

und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Luk 1,42

 

Ist Segen gebunden an kirchliche Ordnungen? Diese Ordnungen waren bisher nur von Männern gemacht. Das Leben von Frauen kam nicht oder nur negativ vor. Das haben wir jetzt gemerkt. Eine Kollegin sagte: Das Christentum lebt davon, die Lebenszusammenhänge von Frauen zu vernachlässigen.

In der so genannten Hausväter-Religion hatten nur die Männer as Gebetsrecht – und natürlich auch das Recht zu segnen. Eine Ausnahme kenne ich. 1855 schrieb der Oberkirchenrat in Schwerin, dass es einen alten Brauch gibt, dass Hebammen das Neugeborene segnen...

 

In der katholischen Kirche haben Mütter und Großmütter ihre Kinder und Enkel vor dem Schulweg gesegnet. Auch das Brot, bevor es aufgeschnitten wurde.

 

Segen ist ja, darüber sind wir uns einig, kein Automatismus. Segen ist Gnade. Segen ist die Lebenskraft, die Gott uns schenkt, so wie Gott es gut findet für uns. Zum Segnen ist es allein notwendig, dass wir uns ganz dieser Kraft öffnen. Das ist so, wie wenn jemand Geige oder Gitarre spielt. Der Ton wird durch den Resonanzboden zum Hören gebracht. solch ein Resonanzboden sind wir und wenn wir segnen sagen wir. Gott ich bin bereit, dein Resonanzbogen zu sein. Ich bin bereit, Deine Segenskraft durch mich hindurch fließen zu lassen zum Wohle der anderen.

 

Deshalb meine ich nun, jede von uns kann und darf segnen. Aberachten wir darauf, dass es nicht zur Inflation wird. Ich habe es bei Besuchen aus USA oder aus Afrika erlebt, dass sie andauern sagten „God bless you!“

 

VI Wie kann Segnen in Ihrem Leben möglich sein?

1. Zunächst ist Segnen im Familienbereich an den Rhythmus des Lebens gebunden:

Sie können am Abend Ihrem Kind ein Zeichen auf die Stirn geben und sagen „Gott segne deinen Schlaf“. Oder einen Kreis auf die Stirn zeichnen mit den Worten „Gott nehme dich hinein in den Kreis seiner Liebe!“ Auch der kranke Vater ist berührt, wenn Sie ein Kreuz auf die Stirn oder in die Hand „Gott segne dich“.

Einmal habe ich eine Segensfeier für Frauen in den Wechseljahren gestaltet. Dabei merkte ich, wie ungewohnt es ist, den Körper vor Gott ernst zunehmen. Manche Frauen haben es innerlich abgelehnt bis zum Schluss. Da müssen wir sehr behutsam sein. Das gilt auch für Heilungsfeiern nach einer Vergewaltigung. Aber es ist möglich.

 

Dann sind da besondere Ereignisse wie eine neue Wohnung, ein neues Haus beziehen.

Schwellensegen:

Jeder, der hier gehet ein und aus

erbitte Gottes Segen  für dieses Haus

Jedem, der diese Schwelle überschreit,

gebe Gottes Frieden gutes Geleit!

Wer hier gehet ein und aus,

bringe Gottes Segen in dieses Haus.

2. Viele Frauen schreiben die Segenstexte ab, die wir an jedem ersten Sonntag im Monat im FrauenKirchenKalender abgedruckt haben. Sie schreiben dies zum Geburtstag einer Freundin, zu vielen anderen Gelegenheiten. Und das kann auch uns selbst gut tun, in einer ruhigen Minute am Tag zu lesen.

Eine Frau erzählte mir, dass sie am Sterbebett ihrer Mutter immer wieder einen meiner Segenstexte gelesen und gebetet hat:

Gott segne die Jahre Deines Lebens.

Gott schaue auf die Jahre der Fülle und die Jahre der Not.

Gott tanze mit der Freude Deiner Jugend.

Gott lächle über die Blüten Deines Humors.

Gott weine mit Dir in Deiner Trauer und Verlassenheit.

Gott hege und bewahre Deine Träume und Hoffnungen.

Gott streichle sanft über Deine faltigen Wangen.

Gott höre Deinen Phantasien leise zu.

Gott zürne über die bösen Angriffe gegen Dich.

Gott heile Deine tiefen Verwundungen.

Gott sehe und höre, was Du anderen angetan hast.

Gott nehme Dich liebevoll in die Arme.

Gott führe Dich in sein Reich der Lieben. Amen

 

3. Es ist eine große Freude, wenn wir alte Segnungsbräuche wieder kennen lernen, prüfen und vielleicht einführen. Das Neugeborene durch die Hebamme, wie ich es in dem alten Brauch in Mecklenburg fand oder in Büchern über frauenrechtliches Brauchtum, oder – so in manchen Gegenden – vor Antritt einer langen Reise.

Vielleicht gibt es einen alten Brauch, den ersten Wein zu segnen?

 

4. Wenn Sie sich zu mehreren zusammentun, können Sie anregen, eine Segnungsfeier zu gestalten in ihrer Kirchgemeinde: Für Schwangere, für alle, die in Ruhestand gehen, für alle die im Sommer verreisen, für Jugendliche, die gerade den Führerschein erworben haben, für Menschen in Trauer.

 

Dazu bedarf es einer schönen Feier und einer guten Segenshandlung, gute Vorbereitung, eine  herzliche Einladung, danach vielleicht noch Zusammensein, ein Erinnerungsstück, vielleicht eine Karte mit einem Spruch.

 

Ich möchte Ihnen an dieser Stelle noch etwas sehr Persönliches sagen: Wir, die wir die Kriegsgeneration sind, leiden oft lebenslang unter der Sehnsucht nach dem Vater, den viele nicht einmal gekannt haben. So ging es auch mir, bis ich Abschied nahm von ihm. nach einem langen Gespräch mit einer Freundin habe ich meinen Vater gesegnet, ihm gedankt dafür, dass ich lebe und dass ich seine guten Gaben  geerbt habe und dass er mein Schutzengel war:

 

Segen für meinen Vater

 

Ich segne dich Vater.

Du hast mit Leidenschaft

und Lust und Ekstase mich gezeugt.

Dafür danke ich dir.

Du hast in deinem Samen

mir große Gaben

und ein heiteres Wesen mitgegeben.

Du hast mir eine Mutter gewählt,

die gut für dich war

aber nicht für mich.

Du hast mich kraftvoll begleitet

und mir den roten Faden

durch meinen Lebensweg gezeigt.

Du hast mich oft auch allein kämpfen lassen.

Du bist aber mein Schutzengel geblieben.

Ich segne dich, Vater.

Ich hoffe, es geht dir gut.

Ich sage leise: Grüß Gott!

 

Gerne schreibe ich für Ihre besondere Situation einen Segenstext. Ich habe draußen deshalb meine Adresse ausgelegt.

 

Segen im Leben von Frauen – Ich habe über Segen gesprochen und habe Beispiele aus dem Leben von Frauen gezeigt. Wir Frauen stehen im Segen Gottes und können ihn weitergeben!

 

Ich danke Ihnen, dass Sie mir zugehört haben und wünsche, dass das Gehörte Ihnen zum Segen wird.

 

Rund um die Geburt

Du kannst ein Segen sein!

 

Im Gewebe des Lebens

kannst Du ein Segen sein,

denn die Große Weberin

webt ihren Segen hinein!

 

Im Gewebe des Lebens

bist du ein Faden, der im Muster leuchtet,

ein Knoten, der den Teppich verdichtet,

ein Kreuzungspunkt von Kette und Schuss.

 

Im Gewebe des Lebens

ist auch dein Leben eingewirkt,

aus Löchern und schwarzen Fäden,

aus Knoten und Spiralen,

mit Feuer und Luft,

aus Erde und Gold.

 

Im Gewebe des Lebens

sollst du ein Segen sein.

Lass deine Trauer und Ohnmacht zu!

Lass deine Augen leuchten!

Lass deine Kraft wirken!

 

Die Große Weberin segnet dich!

 

aus (c) Gott segne Dich mein Kind, Herzliche Wünsche zu Geburt & Taufe,
ISBN 978-3-7462-5659-7, St. Benno Verlag, Leipzig, www.vivat.de

 

 

Segen für eine Schwangere

 

Ich segne deinen Geist,

ich segne dein Herz,

ich segne deinen Leib,

ich segne das Kind in dir!

 

Der Engel Gottes möge euch begleiten!

Gefühle der Angst oder der Schuld

gib hinein in den Schoß der Liebe Gottes!

Licht möge dich umhüllen!

 

Sei kraftvoll und mutig!

Hab großes Vertrauen!

Gott ist mit dir und dem Kind,

Fürchte dich nicht!

Sei guter Hoffnung!

Amen

 

 

 

Segen für das Kind im Mutterleib

 

 

Kind, sei gesegnet in deinen Füßen,

die dich tragen in allem, was du tust!

 

Kind, sei gesegnet in deinem Herzen,

dass du gütig und lebendig sein kannst!

 

Kind, sei gesegnet in deinen Schultern, Armen und Händen,

dass du das Gute tun kannst!

 

Kind, sei gesegnet in deinem Kopf,

dass gute Gedanken aus dir entspringen!

 

Kind, sei gesegnet in deinen Sinnen,

dass du der Erde und allem, was lebt,

mit Achtsamkeit begegnen kannst!

Amen

 

 

 

Segen für das Fruchtwasser

Kind, deine erste Heimat ist das Wasser,
das deine Haut zärtlich berührt,
das deinen Körper vor Stößen schützt,

das sich immer wieder erneuert.

Kind, dein Fruchtwassser ist dein Lebenswasser.
Es möge frei bleiben von Gift,

es möge Schrecken,
Krankheit und Tod abwehren.

Kind, dein Leib und deine Seele

mögen sich frei entfalten
in den Wellen von Wärme und Geborgenheit.

Der Segen des göttlichen Urquells
ergieße sich in deinen Lebensbrunnen,
umspüle dich, stärke dich,
und bewahre dich
auf deinem Weg in diese Welt!
Amen

 

Mensch, wo bist du?

Zur Kirchentagslosung, Bremen 2009

 

Ich hocke im Bauch meiner Mutter,

wir haben gerade noch den Bunker erreicht.

Ich höre Sirenen und Einschläge.

Noch bis ins Alter werde ich die Angst spüren.

 

Ich schwimme im Bauch meiner Mutter,

von allen Seiten landen Schallwellen auf mir.

Ich höre, ich sei nicht ganz gesund

und weiß nicht, ob ich leben darf?

 

Ich strample im Bauch meiner Mutter

und höre die Stimme meines Vaters.

Liebe umfängt mich

und erfüllt mich mit Leben und Lust.

 

Hier bin ich, Gott!

Lass Freude das Leid überwachsen!

Schenk mir die Fülle des Lebens!

Amen

 

 

Segen für eine Hebamme

 

Gottes Segen durchpulse dein Tun:

Du schaffst Vertrauen zwischen Dir und der Familie.

Mit Wärme und mit Kraft

betreust du die Gebärerin.

Du Türhüterin zum Leben!

 

Gottes Segen wachse in deiner Erfahrung:

Du kennst die Wunden häuslicher Gewalt.

Mit deiner Hilfe übersteht

die junge Mutter auch eine Depression.

Du Anwältin des Lebens!

 

Gottes Segen stärke dein Urteil:

Du spürst Hoffnung und Angst der Mutter.

Mit Liebe und Verstehen

begleitest du auch eine sorgenvolle Schwangerschaft.

Du Wächterin des Lebens.

 

Gottes Segen wirke in dir

und erfülle die Jahre deines Lebens!

Amen

 

Segensfeier für das Geburtszimmer

 

Wir bitten um Segen für die Geburt und wenden uns den vier Himmelsrichtungen zu:

 

Im Norden ist Klarheit und Entscheidung.

Hier ist die Quelle für den Sinn für die Realitäten.

Wir rufen dich, göttliche Weisheit,

dass du der Gebärenden Kraft spendest.

Im Süden ist Wärme und Nahrung.

Hier ist die Quelle für die Hingabe.

Wir rufen dich, göttliche Weisheit,

dass du der Gebärenden Gelassenheit schenkst.

Im Westen ist Licht und Dunkelheit.

Hier ist die Quelle für den Mut zur Veränderung.

Wir rufen dich, göttliche Weisheit,

dass du die Gebärende von Angst befreist.

Im Osten ist Aufbruch und Heiterkeit.

Hier ist die Quelle, wo Neues Leben beginnt.

Wir rufen dich, göttliche Weisheit,

dass du der Gebärenden alle Sinne öffnest.

 

Getragen von den göttlichen Kräften

aus den vier Himmelsrichtungen

kann die Geburt beginnen.

 

Gebet vor der Geburt

Aus den Tagebüchern meiner Mutter Maria Heinrich, 1936

 

Ich warte auf mein Kindelein –

Wird`s bald zur Welt gekommen sein?

Es regt sich schon und wartet sehr

und sehnt die Zeit der Reife her.

O Herr – schenk du ihm eine gute Reise

dass alles geh nach rechter Weise.

 

 

 

 

Gebet in der Geburt

 

Gott, du bist bei mir

wie meine Hebamme.

Du stärkst mich

in meiner Wehenarbeit,

dass ich kraftvoll bin.

 

Gott, du bist bei mir

wie meine Freundin.

Du sprichst mir Mut zu,

dass ich durchhalte.

 

Gott, du bist bei mir

wie der Vater meines Kindes.

Du kämpfst mit mir,

dass das neue Leben erscheint.

 

Halte mich fest, Gott,

ich schreie!

 

Amen

 

Der Vater bei der Geburt des ersten Kindes

 

Noch nie habe ich sie

so schreien gehört

so furchtbar hart arbeiten

so außer sich

 

Noch nie habe ich mich

so voll Todesangst gespürt

so hilflos

so hoffnungslos

 

Noch nie waren wir

so selig und ergriffen

so in der Liebe

so versunken in Raum und Zeit

 

wie damals,

als wir durch unser erstes Kind

Mutter und Vater wurden.

 

 

Mutter, wie war es, als ich geboren wurde?

 

Es war ein heiliger Augenblick,

als ich dich

mit großer Kraft

und starken Schmerzen

ans Licht gebar.

 

Es war ein heiliges Tun,

als die Hebamme

dich über ihre Händen gleiten ließ

und an meine Brust legte.

 

Es war eine heilige Stille im Raum,

als ich ermattet und selig

dich ansah und staunte

über dies Wunder der Schöpfung:

Du!

 

 

Segen für die Mutter nach einer schweren Geburt

 

Gesegnet bist du, Mutter!

Du hast das Tal des Todes durchschritten

mit großer Verzweiflung und immer neuen Hoffnung.

Die Wellen schlugen über dir zusammen

und stürzten dich in Todesangst.

Die Feuer wollten deine Lebenskraft zerstören

und gruben Wunden an Leib und Seele.

 

Gesegnet bist du, Mutter,

nach deiner schweren Geburtsarbeit!

Gesegnet ist das Kind,

das gesund in deinen Armen liegt!

Gesegnet ist der Vater,

der nicht von deiner Seite wich.

 

Die Kraft unseres mütterlichen Gottes

wirke in dir zu deiner Heilung

und zur Freude an deiner Familie!

Amen

 

Gesegnet seid ihr, Mutter und Kind!

 

Gesegnet bist du, Schwangere!

Dein Kind ist Leben, das leben will.

Du wirst es schützen.

 

Gesegnet bist du, kleines Kind!

Du bist Leben, das leben will.

Du wirst dir die Welt erobern.

 

Gesegnet seid ihr beide, Mutter und Kind:

Eure Vertrautheit der frühen Jahre,

eure Loslösung voneinander im Laufe des Lebens.

 

Gesegnet eure Einheit!

Gesegnet eure Wege in die Welt!

 

 

Begrüßung

 

Liebes Kind!

 

Nun hast du mit all deiner Kraft

den engen Weg in unsere Welt geschafft

 

Nun spürst du den Atem deiner Mutter,

ihre Haut, ihren Pulsschlag,

und die Augen deines Vaters,

die auf dir ruhen.

 

Wir begrüßen dich, du Neugeborenes Kind!

Mögest Du

wachsen und blühen

wie eine Blume auf der bunten Wiese.

Sei eine Rebe am Weinstock Jesu!

 

Dazu spende dir die göttliche Weisheit

ihren Segen!

 

aus (c) Gott segne Dich mein Kind, Herzliche Wünsche zu Geburt & Taufe,
ISBN 978-3-7462-5659-7, St. Benno Verlag, Leipzig, www.vivat.de

 

 

Segen über dem Neugeborenen

 

Gott segne dich, mein Kind:

Möge das Wasser, das du trinkst

frei sein von Gift;

Möge die Straße, die du gehst,

frei sein von Rasern;

Möge die Schule, die du besuchst,

offen sein für deine Träume;

Möge die Familie, die du gründest,

stark sein gegen Überforderung;

Möge der Tod, den du stirbst,

frei sein von Gewalt;

Mögest du nie tiefer fallen

als in Gottes Hand.

Gott segne dich, mein Kind!

 

 

Kinder segnen

Gebet einer Navajo-Frau vor der Geburt ihres Kindes.

 

Vom Herzen der Erde mit gelbem Blütenstaube

geht Segen aus.

Vom Herzen des Himmels mit blauem Blütenstaub

geht Segen aus.

Auf einem Lager von Blütenstaub möge ich dort

in Segen gebären.

Wie die gesammelten Wasser  vor dem Kind herfließen,

wodurch Segen ihm vorauseilt,

möge ich dort in Segen gebären.

Dadurch ohne hinzögern,

dadurch mit seinen Sinnen geöffnet,

dadurch mit seinem Leibe gerichtet,

dadurch ohne den Schmerz, den es verursacht,

möge ich dort in Segen gebären.

Wie das Kind des Wassers hinter ihm fließt,

wodurch Segen ihm folgt,

möge ich dort in Segen gebären.

mit Blütenstaub um uns herum,

mit Blütenstaub, Segen von ihm ausgehend,

möge ich in Segen gebären.

Umgeben von lebenslangem Glück,

möge ich in Segen gebären,

möge ich schnell gebären.

Möge ich mich in Segen wieder erheben,

möge ich mich in Segen erholen,

möge ich fortleben wie jemand,

der lebenslanges Glück ist.

Vor mir sei Segen,

hinter mir Segen,

unter mir sei Segen,

über mir sei Segen, um mich herum sei Segen,

mögen meine Worte gesegnet sein.

Sie sind gesegnet worden.

Sie sind gesegnet worden.

Sie sind gesegnet worden.

Sie sind gesegnet worden.

 

Herkunft unbekannt

 

 

Segen für ein krankes Kind

 

Es war eine Schrecksekunde,

als wir sahen:

Unser Kind ist nicht gesund!

 

Angst und Not und Sorgen

wachsen in uns:

Wie werden wir leben mit dem kranken Kind?

 

Scheu blicken wir in sein Gesicht:

Es lächelt uns an!

Eine Welle der Wärme durchströmt uns.

 

Wir öffnen uns langsam dir,

du Wunder der Schöpfung,

du unser krankes Kind!

 

 

Segen für unser totes Kind

(über einer Fehlgeburt)

 

Du warst ein Kind der Hoffnung,

unsere Liebe umhüllte dich,

unsere Fantasie schmückte dein Leben aus.

 

Du warst ein Kind der Freude.

Wie eine Blüte ging unser Herz auf,

denn wir erwarteten dich voll Sehnsucht.

 

Du warst ein Kind des Lebens.

Wir wollten Leben weitergeben

und uns selbst beschenken lassen.

 

Du bleibst unser Kind.

Doch du bist ein Kind der Sehnsucht,

das zu einem Kind der Trauer wurde.

 

Du hast sie nicht gesehen,

den Sonnenglanz und die Mondsichel.

Du hast nicht in unsere leuchtenden Augen geschaut.

 

Nun aber siehst du das Licht,

das strahlende, wärmende Licht

der Liebe Gottes.

Auch du wohnst im Hause Gottes,

wo viele Wohnungen sind.

 

Du bist gesegnet

du Kind der Hoffnung, der Freude

und des Lebens.

Und mit dir ist gesegnet

unsere Trauer um dich,

du Kind bei Gott.

 

 

An ein verstorbenes Kind

 

Liebes Kind,

 

Dein Vater und deine Mutter

haben dich in der Leidenschaft der Liebe

ins Dasein gerufen,

 

Gott hat dich im Mutterschoß gewoben

in kunstvollen, doch zerbrechlichen Mustern.

 

Nun hat Gott hat deinen Lebensteppich

aus dem Rahmen genommen

und zu sich geholt in sein Haus,

wo viele Wohnungen sind.

 

So bist du aus der Liebe

von Vater und Mutter gekommen.

So kehrst du in die Liebe

der göttlichen Allmacht zurück.

Du bleibst unser Kind, unser Edelstein,

der uns leuchtet! Amen

 

 

 

Segen für trauernde Eltern und Verwandte

 

Gott, die Große Weberin, segne euch alle!

Der Segen durchströme euch

wie euer blutendes und pochendes Herz

euch lebendig erhält!

 

Der Segen schenke euch ein Licht

vom kleinen Faden eures Kindes

bis in das Heute und Hier!

 

Der Segen wärme euch,

die ihr stellvertretend weiter lebt

und lasse durch euer Gedenken

die Wunden heilen!

 

Gesegnet ist eure Trauer!

Gesegnet sind eure Narben!

Gesegnet ist die Wärme eures Herzens!

Amen

 

 

Segen für eine OMA

 

Liebe Junge Oma!

Ein Sonnenschein strahlt in dein Leben hinein.

 

So lange du lebst,

wirst du dieses Enkelkind begleiten

aus der Nähe und aus der Ferne.

 

Jetzt bist du die Mutter der Mutter,

so wie die Heilige Anna es für Maria,

der Mutter Jesu war.

Stärke und beschütze sie mit liebevoller Sorge!

 

So bist du eingewoben in die lange Kette der Omas

vergangener Zeiten, im Heute und Morgen.

 

Ich segne dich mit dem Segen des Himmels,

er sendet dir den Sonnenschein

und mit dem Segen der Erde,

sie bringt alles Lebendige hervor.

 

Geh als Gesegnete deinen Oma-Weg! Amen

 

 

 

Gebet zur Taufe eines Kindes I

 

Wie die Mutter das Kind gebar,

wie das Kind aus dem Fruchtwasser

hinaus drängte,

so schenkst du, Gott, uns neues Leben

durch das Taufwasser.

 

Wie die Mutter das Kind nährt,

so schenkst du uns deine Kraft zu leben.

 

Wie der Vater das Kind auf- und annimmt,

so begleitest du uns durch unser Leben.

 

Wie die Eltern das Kind zur Freiheit erziehen,

so lässt du uns, Gott, in Freiheit leben.

 

Einzigartig ist dieses Kind,

ein Wunder, wie es lebendig ist,

für das wir dankbar sind.

 

So taufen wir es in die Macht der Liebe hinein,

dass die finsteren Mächte nicht siegen,

dass es Lust am Leben hat.

 

aus (c) Gott segne Dich mein Kind, Herzliche Wünsche zu Geburt & Taufe,
ISBN 978-3-7462-5659-7, St. Benno Verlag, Leipzig, www.vivat.de

 

 

Gebet zur Taufe eines Kindes II

 

Gott, du Mutter und Vater aller Menschenkinder!

Wir wollen dieses Kind, das den Namen … erhalten hat,

jetzt taufen.

Wir wollen es in die Kraft deiner Liebe eintauchen.

Hineingeboren in eine Welt der Freiheit,

die auch eine Welt der Ellbogen und der Einsamkeit ist,

möge es durch den Mantel deiner Liebe

gewärmt und geschützt werden!

 

Christus, du Bruder aller Menschen,

du hast deinen Segen auf die Kinder strömen lassen

gegen allen Widerstand derer,

die an die Macht der Ordnung glaubten.

Möge dieses Kind deinen Segen

wie einen warmen Regen empfangen

und ihn wie aus einer erfrischende Quelle trinken!

 

Heilige Weisheit, die du die Welt gestaltest,

begleite die Eltern durch ihr Leben,

dass sie mit Einsicht und Klugheit erziehen.

So können Eltern und das Kind

zugleich leidenschaftlich und gütig miteinander leben.

Dafür sind wir dankbar. Amen

 

aus (c) Gott segne Dich mein Kind, Herzliche Wünsche zu Geburt & Taufe,
ISBN 978-3-7462-5659-7, St. Benno Verlag, Leipzig, www.vivat.de

 

 

Gebet zur Taufe III

Julia Maria, Gott segne Dich,

daß Du immer gute Freundinnen hast!

Julia Maria, Gott segne Dich,

daß Du immer fröhlich spielen kannst!

Julia Maria, Gott segne Dich,

daß Du Deine Begabungen entfalten kannst!

 

Fürchte dich nicht, glaube nur!

 

Gebete

 

Wie die Mutter das Kind gebar,

aus dem Fruchtwasser hinaus gestoßen hat,

so schenkst du, Gott, uns neues Leben

durch das Taufwasser.

Wie die Mutter das Kind nährt,

so schenkst du uns deine Kraft zu Leben

Wie der Vater das Kind auf- und annimmt,

so begleitest du uns durch unser Leben

Wie die Eltern das Kind zur Freiheit erziehen,

so lässt du uns, Gott, in Freiheit leben.

Einzigartig ist dieses Kind,

ein Wunder, wie es lebendig ist,

für das wir dankbar sind.

So taufen wir es in die Macht der Liebe hinein,

dass die finsteren Mächte nicht siegen,

dass es Lust am Leben hat.

 

Gott, wir nennen dich Mutter,

weil du die Quelle alles Lebens bist.

Gott, wie die Mutter dieses Kind

im Fruchtwasser getragen und genährt hat

und mit ihrer Kraft ins Leben hineingeboren hat,

so schenkst du im Taufwasser

dem Kind das neue Leben

aus der Kraft deiner Liebe.

Wie die Mutter das Kind stillt,

so sättigst du, Gott, es mit der Fülle des Lebens.

Wie der Vater das Kind als Seines annimmt,

so trägst du, Gott, es in deinen Händen.

Wie die Eltern das Kind zur Freiheit führen,

so fragst du, Gott, es: Willst du mein Partner ein

bei der Bewahrung des Lebens und der Schöpfung?

 

Hebamme zur Frau:

Dein Gebären hat mit der ersten Wehe begonnen.

Jetzt wirst Du alle Kraft einsetzen,

die in Dir ist, auch Dein Kind drängt hinaus.

Ihr beide seid gemeinsam stark.

Ich segne Euch, Mutter und Kind.

Ich segne Deinen Rücken,

Deine Gebärmutter, Deine Muskelkraft.

Ich segne Dein Kind, das atmen will.

Ich segne Euch mit dem Segen,

den Gott in uns fließen lässt.

Nun kann es beginnen

Das Werk der Geburt!

 

Die Hebamme geht jetzt um die Frau herum

Und legt ihre Hände auf deren Leib.

Dann bestreicht sie ihre Stirn

Mit einem wohlriechenden Öl.

Die anderen Frauen, Schwestern Ärzte,

bilden einen Kreis und drücken fest die Hände

 

An meine ganz früh Verstorbenen

 

Ihr, meine Geschwister,

ich trauere um euch.

Wir haben uns nie gesehen,

nie miteinander gespielt,

geträumt, gesungen und gelacht.

 

Nun verabschieden wir uns voneinander.

Ihr geht in das Licht

und in die Wärme der Liebe Gottes.

Ich gehe meinen Weg durchs Leben

Und wenn ich kämpfen muss,

dann erinnere ich mich an euch ,

das gibt mir Kraft.

 

Denn ihr bleibt meine Geschwister

und wohnt immer in meinem Herzen.

Hanna Strack

 

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott,die Schöpferkraft,

die mich zusammen mit meiner Mutter

und ihrer Hebamme ins Leben gerufen hat.

 

Ich glaube an Gott, die nährende Kraft,

die mich wie die Hebamme auffängt

und an die Brust meiner Mutter legt.

 

Ich glaube an Gott, die befreiende Kraft,

die mich aus Todesangst befreit

und mit neuem Mut leben lässt.

 

Ich glaube an Gott, die in der Gemeinschaft wirkende Kraft,

die mich im Fruchtwasser und im Taufwasser

einbindet in ihre Liebe.

 

Ich glaube an Jesus Christus,

der geboren ist und einen Neuanfang brachte.

Er ist wie ich ein Geborener,

der mich begleitet

wir ein Verbündeter.

 

 

 

Segen zu Bibelstellen

Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Laßt die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Got­tes. Mk 10,13+14

 

Gott segne alle Kinder,

daß ihr Weg in die Zukunft offen sei!

 

Jesus segne alle Kinder,

daß sie viele Herbergen seiner Liebe finden!

 

Der Heilige Geist segne alle Kinder,

daß sie ihre Schritte mutig

und im Einklang mit der Natur gehen!

 

aus (c) Gott segne Dich mein Kind, Herzliche Wünsche zu Geburt & Taufe,
ISBN 978-3-7462-5659-7, St. Benno Verlag, Leipzig, www.vivat.de

 

 

Gesegnet sei dein Brot und dein Wasser!

2. Mose 23,25

 

Ich betrachte die Wassertropfen,

das Fließen des Wassers

und seine Energie!

Gesegnet sei mein Wasser!

 

Ich genieße das Wasser,

das Erfrischende,

das meinen Durst stillt.

Gesegnet sei mein Wasser!

 

Ich spüre das Wasser,

das meine Haut umspült,

das mich heilt an Leib und Seele.

Gesegnet sei mein Wasser!

 

Das Wasser möge für alle

zum Segen sein!

Für die Erde, für die Tiere

und für die Menschen in dieser Welt!

 

 

Wie die Zedern auf dem Libanon

nach Ez 31,3-7

 

Gesegnet bist du, meine Geliebte!

Schön bist du und stark wie die Zedern auf dem Libanon!

 

Sie wachsen über alle Bäume hinaus,

denn Gott sendet ihnen Wasser der Tiefe,

die ihre Wurzeln umspülen.

Ihre Äste verzweigen sich weit,

und Vögel nisten darin.

Die Tiere des Feldes gebären unter ihrem schützenden Dach.

Menschen aller Nationen ruhen in ihrem Schatten.

Ein wohltuender, harziger Duft strömt von ihnen aus.

 

Schön bist du und stark wie die Zedern auf dem Libanon!

Gesegnet bist du, meine Geliebte!

 

 

Du stellst meine Füße auf weiten Raum Ps 31,9

 

Meine Augen sind niedergeschlagen

traurig

scheu

verängstigt.

Sie sehnen sich danach, frei zu sein:

Du gibst meinen Augen einen weiten Blick.

 

Meine Hände sind gebunden
tatenlos
handlungsunfähig
müde.

Sie sehnen sich danach, frei zu sein:

Du schenkst meinen Händen eine weite Gebärde.

 

Meine Füße sind gelähmt
bleischwer
angekettet
verwundet.

Sie sehnen sich danach, frei zu sein:

Du stellst meine Füße auf weiten Raum.

 

Dein Segen

macht meine Augen lachen
schenkt meinen Händen Heilkraft,
läßt meine Füße tanzen.

 

Gesegnet und kraftvoll ist mein Leben.

 

 

Segen für eine Freundin

zu Jeremia 17,8

 

Du bist wie ein Baum

am Wasser gepflanzt,

Deine Wurzeln streckst Du

zum Bachlauf hin.

 

Du bist ohne Angst

bei Hitze,

Deine Blätter bleiben grün.

 

Du bist ohne Sorge

bei Dürre,

Deine Früchte sind ohne Zahl.

 

 

Nachdichtung von Jes 35, 1-8

 

Von einem Land her, wo überhaupt nichts mehr gedeihen konnte,

schallt uns plötzlich eine Riesenfreude entgegen:

Die schönsten Blumen blühen jetzt hier.

Voll Staunen, mit Musik, Tanz und großer Freude wird gefeiert

Wie wir es nur bei üppigen Wiesen und gepflegten Gärten kennen,

so prangt es hier von Grün und farbenfrohen Blüten.

Aus göttlicher Kraft heraus erstrahlt alles.

 

Auch Menschen blühen auf,

die zuvor müde waren und vor Angst weiche Knie hatten.

 

Augen und Ohren, Zunge und alle Glieder

sind wie runderneuert, sind gesund,

weil die Kraft des lebendigen Wassers

alles zum Blühen bringt.

Wo Natur und Menschen ausgetrocknet waren,

fließen wieder Ströme von Lebensenergien.

Alles Feindlichen, Bedrohliche, ist verschwunden.

 

Wir gehen einen heiligen Weg

in eine gesegnete Zukunft.

 

 

 

Segen für eine neue Zeit

Pred 3; Mt 13,44; Luk 9,62

 

Wozu ist es Zeit?

Es ist Zeit für Euch, das Feld neu zu betreten!

 

Gesegnet seien Eure Füße,

die fest und sicher

über das Feld in die Zukunft schreiten.

 

Wozu ist es Zeit?

Es ist Zeit für Euch, das Feld neu zu bemessen!

 

Gesegnet seien Eure Blicke,

dass Ihr beim Pflügen nach vorn schaut

und Euch nicht zurückwendet!

 

Wozu ist es Zeit?

Es ist Zeit für Euch, das Feld neu zu bepflügen!

 

Gesegnet seien Eure Hände,

die kraftvoll den Pflug führen,

dass die Erde neu werde!

 

Möget Ihr beim Pflügen des Neuen

auf einen leuchtenden Schatz stoßen,

der Euer Leben mit Freude erfüllt!

 

So segne Euch Gott in Weisheit und Güte!

Amen

 

 

Abigaijl segnet David:

 

Wenn sich ein Mensch erheben wird, dich zu verfolgen

und dir nach dem Leben zu trachten,

so soll dein Leben eingebunden sein

im Bündlein der Lebendigen bei Gott!

 

1.Sam 25,29

 

David segnet Abigaijl:

 

Gelobt sei Gott,

der dich heute  mit entgegengesandt hat!

Gesegnet sei deine Klugheit,

gesegnet seist du, daß du mich heute davon zurückgehalten hast,

in Blutschuld zu geraten!

 

1.Sam 25,32f

 

 

Reise-Segen

 

Auf eurem Weg nachhause

begleite euch Gottes Segen!

Daß ihr euren Fuß nicht an einen Stein stoßet,

daß euer Auto nicht zu schaden komme,

daß ihr im Zug zur Ruhe kommen möget,

daß kein Mensch euch Gewalt antue,

daß euch am Ziel ein warmes Zuhause empfange.

 

So seid gesegnet auf eurer Reise!

 

 

 

Segen für die kluge Frau

 

Gesegnet ist eine Frau, die sich einmischt!

Gesegnet ist eine Frau, die klug ist!

Gesegnet ist eine Frau, die andere davor bewahrt,

Böses zu tun!

Gesegnet ist diese Frau,

denn Gott hat sie geschickt!

 

 

Christus spricht: Ihr seid das Salz der Erde Mt 5,13

Gottes Segen durchströme uns,

daß wir zum Salz der Erde werden!

Abgebaut in den Tiefen der Erde,

gewonnen aus dem Reichtum des Wassers

wird Salz zum Lebensmittel für alle.

 

Gottes Segen durchströme uns,

daß wir heilsam wirken wie Salz:

Nahrung für Tiere und Menschen,

Stärkung für den geschwächten Körper

ist Salz unverzichtbar für alle.

 

Gottes Segen durchströme uns,

daß wir nützlich sind wie das Salz:

Würze für Speisen im rechten Maß,

Befreiung vom Schmerz im Fluß der Tränen

vereint Salz die Spannung in uns allen.

 

Gottes Segen durchströme uns,

daß der Ruf Jesu Christi sich erfülle:

Ihr seid das Salz der Erde,

wichtig und nützlich seid ihr,

unverzichtbar als Mittel zum Leben für alle!

 

 

 

Da zog Hagar hin und irrte in der Wüste umher. Als das Wasser in dem Schlauch ausgegangen war, warf sie den Knaben unter einen Strauch… Da rief der Engel Gottes: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht! …und tat ihr die Augen auf, daß sie einen Wasserbrunnen sah… 1.Mose 21,14-19

 

 

Der Engel Gottes segne euch,

wenn ihr durch die Wüste irrt,

einsam und verzweifelt.

 

Der Engel Gottes segne euch,

wenn die Sorgen um eure Nächsten

euch ruhelos umtreiben.

 

Der Engel Gottes segne euch!

Er zeige euch das Wasser des Lebens,

das euch aus der Wüste begleitet

in das fruchtbare Land.

 

Fürchtet euch nicht!

 

 

Gott, hilf mir, denn das Wasser geht mir bis an die Kehle! Ps 69,2

Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam zu Jesus. Als er aber den starken Wind sah, erschrak es und begann zu sinken und schrie: Herr, hilf mir! Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn… Mt 14, 29-31

 

 

Seid gesegnet!

Eure Klage nimmt Gott wahr.

Seid gesegnet!

Eure Wut nimmt Gott ernst.

Seid gesegnet!

Christus reicht euch die Hand.

Seid gesegnet!

Die Wasser verschlingen euch nicht.

Seid gesegnet!

Ihr seid getragen von Gottes Liebe.

Seid gesegnet!

Ihr könnt einander ein Christus sein.

 

 

Gesegnet ist der Mann, der sich auf Gott verläßt und dessen Zuversicht Gott ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser ge­pflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hinstreckt. Denn ob­gleich die Hitze kommt, fürchtet er sich doch nicht, son­dern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören Früchte. Jer 17,8+9

 

Gesegnet seid ihr, die ihr euch auf Gott verlaßt

und eure Zuversicht auf Gott setzt.

Ihr seid wie ein Baum, am Wasser gepflanzt,

der seine Wurzeln zum Bach streckt.

Wenn Hitze kommt, fürchtet ihr euch nicht,

eure Blätter bleiben grün.

Ihr sorgt euch nicht, wenn ein dürres Jahr kommt,

ohne Aufzuhören bringt ihr Früchte.

Gesegnet seid ihr!

 

Gehet hin in Frieden!

 

Sehnsucht nach Herberge

… denn sie fanden sonst keinen Raum in der Herberge Luk 2,7

 

Maria fand die Herberge im stall

und gebar dort ihren Sohn

im einfachen Raum

in der tiefen Stille

erfüllt vom strahlenden Licht

 

Gott segnet uns alle,

die wir uns nach der Herberge sehnen.

Gott begleite uns

auf unserer stetigen Suche

mit Gott finden wir die Heimat!

 

Gott heiße uns willkommen

bei der Ankunft in der Herberge

mit Gott stärkt uns das gute Wort

 

Gott öffne unsere Herzen

dass wir unsere Tür öffnen

so können wir anderen Herberge sein.

 

So segne uns Gott

im Sehnen und im Schenken

von Herbergen

 

Denn dort ist Wärme und Licht und Richtung!

Amen

 

aus (c) Gott segne Dich mein Kind, Herzliche Wünsche zu Geburt & Taufe,
ISBN 978-3-7462-5659-7, St. Benno Verlag, Leipzig, www.vivat.de

 

 

Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Mt 13,44

 

So segne euch Gott

mit dem Schatz, den er in eure Herzen legt.

 

So segne euch Christus

mit dem Schatz, den er in euch entdeckt.

 

So segne euch der Heilige Geist

mit dem Schatz, von dem ein Strahlen die Welt erwärmt.

 

 

Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als es aber Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Laßt die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Got­tes. Mk 10,13+14

 

Gott segne alle Kinder,

daß ihr Weg in die Zukunft offen sei!

 

Jesus segne alle Kinder,

daß sie viele Herbergen seiner Liebe finden!

 

Der Heilige Geist segne alle Kinder,

daß sie ihre Schritte mutig

und im Einklang mit der Natur gehen!

 

 

 

Jerusalem! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt! Mt 23,37

 

Der Segen der Weisheit ruhe auf euch,

daß ihr nach ihr sucht

und sie sich von euch finden läßt!

 

Der Segen der Weisheit ruhe auf euch,

daß ihr nach ihr sucht

und sie euch sammelt wie eine Henne

ihre Küchlein unter ihre Flügel!

 

Der Segen der Weisheit ruhe auf euch,

daß ihr sie findet und lebt!

 

 

 

Jesus sagt: Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Joh 7,38

Mandala von Sigrid Kaußler-Spaeter

 

Wir trinken vom Wasser des Lebens,

so strömt Gottes Segen in uns hinein.

Wir spenden vom Wasser des Lebens,

so wirkt Jesu Segen durch uns.

Wir tauchen in das Wasser des Lebens ein,

so strömt der Segen der göttlichen Weisheit um unseren Leib.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Jesus Christus spricht: Ich bin die Tür. Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden. Joh 10,9

 

Gott segne uns,

daß unser Fuß mutig über die Schwelle tritt.

 

Christus segne uns,

daß er uns in die neuen Räume begleitet.

 

Der Heilige Geist segne uns,

daß wir seinen Wind im Rücken spüren.

 

Die Weisheit begleite uns,

daß wir ohne Angst eintreten und Leben finden.

 

 

 

,..und es wurden der Frau gegeben die zwei Flügel des großen Adlers, daß sie in die Wüste flöge an einen Ort, wo sie ernährt werden sollte eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit fern von dem Angesicht der Schlange.  Apk 12,14

 

Gott, fahre zu uns herab mit deinem Segen

dorthin, wo wir dem Drachen, dem Bösen begegnen.

 

Gott, sei schöpferisch mit deinem Segen

und schenke uns Flügel, die uns beschwin­gen.

 

Gott, umsorge uns mit deinem Segen

und zeige uns einen Ort der Ruhe.

 

Gott, kräftige uns mit deinem Segen,

so können wir die Welt mit neuen Augen sehen.

 

 

Segen für Weihnachten

Licht-Meditation im Advent

Ich zünde eine Kerze an, setze mich vor sie und betrachte sie:

 

Ich nehme das Licht in mich hinein

Ich lasse das Licht in mir leuchten

In meinem Kopf

In meinem Herzen

In meinem Bauch

In allen meinen Gliedern

Ich trage das Licht in die Welt hinaus

Dass es den Menschen leuchte!

 

Weihnachtssegen

 

Die Wunden der Alleingelassenen

Der Schrecken der Arbeitssüchtigen vor den Feiertagen

Die Nachtschicht in der Telefonseelsorge

Die Alkoholkranken in den Kliniken

Die sich überfordernden Hausfrauen

Die dem allen entwachsenen Jugendlichen

Die Nicht-Familien beim Familienfest

Segne sie Gott,

nimm sie wahr!

Erlass ihnen die Weihnachtsstimmung

Christi Geburt sei ihnen: TROTZDEM

 

 

 

 

Der Segen der Sterne

 

Wir blicken in das Sternenzelt

und staunen über seine Weite.

Gottes Segen durchströmt die ganze Schöpfung.

 

Wir blicken in das Sternenzelt

und spüren die Sehnsucht nach Weisung.

Gottes Segen durchströmt unsere Herzen und Sinne.

 

Wir blicken auf Christus, den Morgenstern,

und lassen uns von ihm leiten.

Gottes Segen durchströmt uns mit Freude an diesem Stern.

 

Gottes Segen lasse diese Freude weiter strömen

zu allen, die sich nach ihr sehnen.

Amen

 

 

 

 

Segen für das Hirtenvolk

 

Gesegnet sind wir –

den Hirtenfrauen und -männern gleich,

die wir das Alte hinter uns lassen

und uns aufmachen zum Licht!

Gesegnet sind wir –

den Hirtenfamilien gleich,

die wir den Ruf des Engels hören:

Fürchtet euch nicht!

Gesegnet sind wir –

dem Hirtenvolk gleich,

die wir Gottes große Liebe weitersagen

allen Menschen in unserem Land!

Gesegnet sind wir

durch Jesus Christus, unseren Heiland.

Amen

 

 

 

Segen am Heiligen Abend

 

Maria fand die Herberge im Stall

und gebar dort ihren Sohn

im einfachen Raum,

in der tiefen Stille,

erfüllt vom strahlenden Licht.

 

 

Weihnacht

 

Maria hatte Ruhe

im Stall gab es keine Hektik

sie war allein

Engel sangen

Josef war draußen

um ein Hebamme

zu suchen

 

als sie kam

war das Kind geboren

lag in der Krippe

ein Licht ging

von ihm aus

 

 

Eine Legende aus dem Jakobusevangelium, das nicht mehr in das Neue Testament mit aufgenommen wurde, das uns aber erhalten geblieben ist und zu den so genannten Apokryphen, d.h. verborgenen Schriften gehört, berichtet, dass Josef zwei Hebammen suchte.

 

 

 

Gott segne die Herberge zur Weihnacht

 

Gott, segne uns alle,

die wir uns nach der Herberge sehnen.

Begleite uns

auf unserer lebenslangen Suche.

In Dir finden wir Heimat!

Gott, heiße uns willkommen,

wenn wir eintreten in Deine Herberge.

Du nährst uns mit Deinem Wort!

Gott, öffne unsere Herzen,

dass wir unsere eigenen Türen öffnen.

Wir wollen anderen eine Herberge sein.

So segne uns, Gott,

im Sehnen nach der Heimat

und im Schenken von Herbergen.

Denn dort sind Nahrung und Wärme und Licht!

Amen

 

 

 

Segen des göttlichen Kindes

Jesus, das göttliche Kind,

das Maria im Stall geboren hat,

möge uns segnen

mit dem Licht, das die Nacht der Zukunft erhellt!

Jesus, das göttliche Kind,

das in unseren Herzen geboren ist,

möge uns segnen

mit der Wärme, die unseren Leib

und unsere Seele heilt!

Jesus, das göttliche Kind,

das jeden Morgen in uns neu erwacht,

möge uns segnen

mit dem Blick, der die Menschen nah und fern

mit Frieden erfüllt! Amen

 

Segen des Lichts

Seid alle gesegnet mit dem Licht der Weihnacht!

Wenn ihr im Dunkeln geht

und euren Fuß an einen Stein stoßet,

möge das Licht euch den Weg erleuchten!

Seid alle gesegnet mit dem Licht der Weihnacht!

Wenn ihr im Finstern lebt

und die Orientierung verliert,

möge das Licht euch die Richtung weisen!

Seid alle gesegnet mit dem Licht der Weihnacht!

Wenn ihr in eurem Mitmenschen

das innere Licht anerkennt und ehrt,

möge auch in euch das Licht der Hoffnung

und des Glaubens leuchten!

Seid alle gesegnet mit dem Licht der Weihnacht!

Amen

 

 

 

Segen des Engels

Der Engel ruft uns zu:

Euch ist heute der Heiland geboren!

Fürchtet euch nicht,

glaubt und vertraut in die Macht der Liebe!

Gesegnet sei euer Vertrauen!

Der Engel ruft uns zu:

Euch ist heute der Heiland geboren!

Ihr seid nicht allein!

Ihr seid auch für andere da!

Gesegnet seid ihr,

die ihr wie Engel für andere seid!

Der Engel ruft uns zu:

Euch ist heute der Heiland geboren.

Die Weihnachtsbotschaft

erfülle euch mit großer Freude!

Gehet hin mit dem Segen des Christus!

Amen

 

 

Maria-Segen

Gesegnet bist du Maria!

Du bist eine Frau,

du bist schwanger

Du wirst ein Kind gebären!

Gesegnet bist du,

Kind im Mutterleib!

Du wirst geboren werden.

Du wirst uns Gottesliebe verkünden,

Du wirst uns Frieden und Gerechtigkeit bringen.

Du wirst dafür sterben müssen.

Gesegnet seid ihr, Mutter und Kind!

 

 

 

Weihnachts-Segen

Gott segne euch und behüte euch!

Gott lasse sein Licht leuchten über euch und erwärme euch!

Gott gebe sein Licht in eure Herzen

Und mache euch menschlich!

Gott schenke euch Frieden in den Familien und auf den Straßen! Amen

 

 

 

Weihnachts-Segen

 

Wir singen das Lied:

Mache dich auf und werde Licht!

Dabei halten wir eine Kerze in der linken Hand,

wir führen die rechte, die linke Hand zur Seite,

dann strecken wir beide nach oben und

nehmen beide uns dann zu Herzen.

 

Nun spricht eine Person:

 

Gott segne euch und behüte euch,

Gott lasse sein Licht leuchten über euch

und erwärme euch.

Gott gebe sein Licht in eure Herzen

und in eure Familien

und schenke euch Frieden.

 

 

 

Oster-Segen

 

Durch dein Macht, Gott,

hast du Jesu Kreuz

zum Baum des Lebens verwandelt.

Durch deine Macht, Gott,

verwandelst du unsere Angst in Zuversicht,

unsere Lähmung in neuen Mut.

So wird unser Leben zu einem Gleichnis

für die Auferstehung vom Tod zum Leben.

 

Segne unseren Baum des Lebens,

damit das tote Holz anfängt

Knospen zu treiben und zu blühen!

 

 

Pfingstsegen

 

Wie eine Taube

sendet die Weisheit

ihren Segen

auf ihre Töchter und Söhne.

 

Das Feuer entflammt

und der Geist blitzt auf.

 

Der Sturmwind

jagt altes Laub

durch bröckelnde Gemäuer.

 

Pfingsten heißt:

Segen für neue Wege zu Gott!

 

 

Scherenschnitt aus „Segen – Herberge in unwirtlicher Zeit“ von Adelheid Strack-Richter (1941-1996)

 

 

Herbst-Segen

 

Zum neuen Jahr

 

Gott-

wie eine Hebamme

hast du uns ans Licht geholt,

wie eine Hebamme

hast du uns an die Mutterbrust gelegt,

wie eine Hebamme

hast du uns ins Leben begleitet.

 

So leite uns ins Neue Jahr,

hol uns wieder ans Licht,

laß uns wieder trinken

von der Nahrung fürs Leben!

 

Gott-

bleibe du unsere fürsorgende Hebamme

bei Tag und bei Nacht.

 

 

Der Segen des Regenbogens

 

Ich stehe und staune:

Ein Regenbogen spannt sich

über die Dächer am dunklen Himmel.

Wie ein großer Segen

grüßt mich der Regenbogen und schenkt mir Vertrauen.

 

Ich reise und staune:

Wie ein bunter Regenbogen

mit seinen vielen Farben begegnen mir Menschen:

Ihr Denken, ihr Hoffen, ihre Hautfarbe, ihre Kultur.

Wie ein großer Segen ruft mir der Regenbogen zu:

Feiere den Reichtum der Vielfalt!

 

Ich frage und staune:

Kündet der Regenbogen

vom Bund Gottes mit uns Menschen, dass die Erde erhalten bleibt?

Wie ein großer Segen mahnt mich der Regenbogen:

Liebe Deine Erde!

 

 

 

Segen im Herbst


Früchte reifen und fallen ab,

Blätter erstrahlen

in gelben und rotgoldenen Farben,

der Wind zieht übers Land.

 

Wir nehmen Abschied

von den Freuden des Sommers,

dem Schwimmen und Reisen,

dem Wandern und Feiern,

den Gesprächen über den Gartenzaun.

Ruhe und Einsamkeit schenken uns Zeit.

Wir sammeln innere Kräfte.

 

Segen spricht zu uns aus der Fülle des Sommers,

aus der Kargheit des Herbstes,

aus der Stille des Winters.

 

Wir nehmen die Zeiten an,

wir gehen dem Frühling entgegen

und hoffen auf den Segen der Blüten.

 

 

Segen zur Jahreswende

 

Gesegnet sind wir,

die wir reisen im Zug der Zeit.

 

Gesegnet sind wir,

denn Frau Achtsamkeit begleitet uns.

Staunend zeigt sie

auf die Wälder und Wiesen,

auf Menschen und Tiere,

die vor dem Fenster vorbeifliegen.

Gesegnet sind wir,

die wir reisen im Zug der Zeit.

 

Gesegnet sind wir,

denn die Clownin begleitet uns.

Sie schaut mit großen Augen

gütig auf unser Antlitz.

Ihr Lachen erfüllt den Zug

mit Heiterkeit.

Gesegnet sind wir,

die wir reisen im Zug der Zeit.

 

Gesegnet sind wir,

denn Christus begleitet uns.

Er teilt mit uns das Brot und den Wein,

er verwandelt den Schmerz in Freude.

Gesegnet sind wir,

die wir reisen im Zug der Zeit.

 

Unaufhaltsam gleitet der Zug

in ein großes, ein strahlendes Licht.

 

 

Segen zum Jahresende


Die Zeit im vergehenden Jahr

war nicht Zeit von Minuten und Tagen.

Die Zeit im vergehenden Jahr

war Zeit der tiefsten Trauer,

war Zeit des höchsten Glücks,

war Zeit des Bangens um Frieden,

war Zeit des Bebens vor Wut,

war Zeit des erschöpften Ruhens

und Zeit des unbekümmerten Aufbruchs.

 

Die Zeiten sendest Du, Gott.

Du wirfst sie uns zu in unseren Schoß

Du reißt sie uns fort aus unserer Hand.

 

So sahen wir Dein Angesicht im vergangenen Jahr.

leuchten Dein Angesicht im Neuen Jahr.

 

Amen