Hanna Strack » Trauer für früh verstorbene Kinder

Zum Sonntag der Sternenkinder

von Ramona Schoknecht

 

Wenn du des Nachts den Himmel anschaust,

wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich

auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können. Und er lachte wieder. Wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.

Antoine de Saint-Exupery (Der kleine Prinz)

 

Ein Licht geht um die Welt

 

Kennen Sie den Sonntag der Sternenkinder? An diesem besonderen Sonntag gedenken wir der verstorbenen Kinder auf dieser Welt. Verlischt das Licht bei uns, geht ein Licht in einer anderen Zeitzone an. So entsteht für 24. Stunden eine Lichterkette, welche um unseren Erdball geht und an unsere verstorbenen Kinder erinnert.

Seit 1996 gibt es ihn, den Sternenkindersonntag. Immer am 2. Sonntag im Dezember stellen Eltern, Geschwister, Großeltern usw. um 19.00 Uhr eine brennende Kerze ins Fenster um so an ihre Kinder, Geschwister, Enkel usw. zu erinnern. Der eigentliche Hintergrund dieses Tages, weshalb dieser Sonntag entstand ist.

 

Jedes Jahr verlieren viele Mütter, die ein Kind erwarten, dieses Kind durch Tod- oder Fehlgeburt. Für diese Kinder, die oft weder einen Namen noch ein Grab haben, wo die zurückbleibenden Eltern und Geschwister trauen können, sollte dieser Tag sein. Doch aus dieser Idee entstand der Gedanke dieses besonderen Tages, um an diesen Tag an alle verstorbenen Kinder auf dieser Welt zu erinnern.

Für viele der betroffenen Familien bedeutet dieses Licht viel, es gibt ihnen Hoffnung und die Gewissheit: ich bin mit diesen meinen Verlust und Schmerz nicht allein. Dieser Gedenktag wurde ganz bewusst direkt in die Advents- und Weihnachtszeit gelegt. Ist doch gerade diese Zeit im Jahr für viele Betroffene eine schwere, wo sie den Verlust des Kindes besonders spüren es vermissen.

 

Als im Jahr 2005 unsere kleine Tochter Lydia mit nur 2 Jahren starb, erhielten wir kurz vor dem Beginn der Adventszeit von der Klinik, in der sie gestorben ist, ein Päckchen mit einer Kerze, auf der ihr Name stand und eine Karte mit einem kleinen Faltblatt dabei. In der Karte stand dieser schöne Vers vom „kleinen Prinzen“. Das kleine Faltblatt erzählte uns von diesem Gedenktag, von dem wir bis dahin noch nie etwas gehört hatten.

Seitdem stellen auch wir jedes Jahr am 2. Sonntag im Dezember eine brennende Kerze ins Fenster, denken dabei besonders an unsere Tochter, wissen uns aber auch verbunden mit vielen anderen Menschen auf dieser Erde.