Trauer – 65 Jahre danach
Im Krieg – damals vor 65 Jahren –
fielen unsere Väter –
sie starben durch Kugeln und Bomben,
sie erfroren, verhungerten, verbrannten.
Wo liegen sie begraben?
Auf Ehrenfriedhöfen in vielen Ländern,
unbekannt in Massengräbern,
zu Asche verbrannt – gefallen oder vermisst.
Wir sind Kriegswasen.
Wir fühlen uns im Stich gelassen
von unseren Vätern,
die uns nicht den Rücken stärkten,
die uns nicht herausforderten,
die uns nicht vor den
überflutenden Gefühlen der Mutter schützten.
Diese Wunde heilt nicht,
wenn auch Freuden und Leiden
eines bewegten Lebens sie überwachsen haben.
Aber die Angst, wieder
im Stich gelassen zu werden, bleibt.
Ich klage, o Gott,
Ich finde Trost
in der Fülle des Lebens,
die über den Gräbern blüht.