Zum neuen Jahr
Gott-
wie eine Hebamme
hast du uns ans Licht geholt,
wie eine Hebamme
hast du uns an die Mutterbrust gelegt,
wie eine Hebamme
hast du uns ins Leben begleitet.
So leite uns ins Neue Jahr,
hol uns wieder ans Licht,
laß uns wieder trinken
von der Nahrung fürs Leben!
Gott-
bleibe du unsere fürsorgende Hebamme
bei Tag und bei Nacht.
Der Segen des Regenbogens
Ich stehe und staune:
Ein Regenbogen spannt sich
über die Dächer am dunklen Himmel.
Wie ein großer Segen
grüßt mich der Regenbogen und schenkt mir Vertrauen.
Ich reise und staune:
Wie ein bunter Regenbogen
mit seinen vielen Farben begegnen mir Menschen:
Ihr Denken, ihr Hoffen, ihre Hautfarbe, ihre Kultur.
Wie ein großer Segen ruft mir der Regenbogen zu:
Feiere den Reichtum der Vielfalt!
Ich frage und staune:
Kündet der Regenbogen
vom Bund Gottes mit uns Menschen, dass die Erde erhalten bleibt?
Wie ein großer Segen mahnt mich der Regenbogen:
Liebe Deine Erde!
Segen im Herbst
Früchte reifen und fallen ab,
Blätter erstrahlen
in gelben und rotgoldenen Farben,
der Wind zieht übers Land.
Wir nehmen Abschied
von den Freuden des Sommers,
dem Schwimmen und Reisen,
dem Wandern und Feiern,
den Gesprächen über den Gartenzaun.
Ruhe und Einsamkeit schenken uns Zeit.
Wir sammeln innere Kräfte.
Segen spricht zu uns aus der Fülle des Sommers,
aus der Kargheit des Herbstes,
aus der Stille des Winters.
Wir nehmen die Zeiten an,
wir gehen dem Frühling entgegen
und hoffen auf den Segen der Blüten.
Segen zur Jahreswende
Gesegnet sind wir,
die wir reisen im Zug der Zeit.
Gesegnet sind wir,
denn Frau Achtsamkeit begleitet uns.
Staunend zeigt sie
auf die Wälder und Wiesen,
auf Menschen und Tiere,
die vor dem Fenster vorbeifliegen.
Gesegnet sind wir,
die wir reisen im Zug der Zeit.
Gesegnet sind wir,
denn die Clownin begleitet uns.
Sie schaut mit großen Augen
gütig auf unser Antlitz.
Ihr Lachen erfüllt den Zug
mit Heiterkeit.
Gesegnet sind wir,
die wir reisen im Zug der Zeit.
Gesegnet sind wir,
denn Christus begleitet uns.
Er teilt mit uns das Brot und den Wein,
er verwandelt den Schmerz in Freude.
Gesegnet sind wir,
die wir reisen im Zug der Zeit.
Unaufhaltsam gleitet der Zug
in ein großes, ein strahlendes Licht.
Segen zum Jahresende
Die Zeit im vergehenden Jahr
war nicht Zeit von Minuten und Tagen.
Die Zeit im vergehenden Jahr
war Zeit der tiefsten Trauer,
war Zeit des höchsten Glücks,
war Zeit des Bangens um Frieden,
war Zeit des Bebens vor Wut,
war Zeit des erschöpften Ruhens
und Zeit des unbekümmerten Aufbruchs.
Die Zeiten sendest Du, Gott.
Du wirfst sie uns zu in unseren Schoß
Du reißt sie uns fort aus unserer Hand.
So sahen wir Dein Angesicht im vergangenen Jahr.
leuchten Dein Angesicht im Neuen Jahr.
Amen