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Die geniale Annette von Droste-Hülshoff


Annette von Droste-Hülshoff 1797-1848


Gleich vorweg bekenne ich, dass ich Annette von Droste-Hülshoff sicher nicht umfassend verstehe. Aber sie fasziniert mich sehr und die Arbeit an diesem Beitrag hat mich sehr, sehr bereichert.

Schon 1991 bin ich auf die Droste gestoßen, als ich in der inzwischen eingestellten Zeitschrift "Schlangenbrut" einen Beitrag von Hanna Lauterbach las, in dem sie Bettina von Arnim und Annette von Droste-Hülshoff als Schamaninnen beschreibt. Im Literaturverzeichnis sah ich dieses Buch fand: Wilhelm E. Mühlmann: Die Metamorphose der Frau. Weiblicher Schamanismus und Dichtung.

Das klingt ja richtig spannend und so ist es auch, zumal Mühlmann ein ganzes Kapitel der Droste widmet: Annette von Droste-Hülshoff und die mantische Dichtung.

Also fange ich von vorne an:

Ich will Sie mitnehmen auf den Weg zu dem Werk der Dichterin. Der eine oder andere mag gerade für Sie der passende Weg sein:

Da ist zum einen mein persönliches Staunen.

Es begann mit diesen Strophen aus dem Gedicht:

Im Grase knistert‘ es,

als ob die Grille hüpfte,

im Strauche flüstert‘ es,

als ob das Mäuslein schlüpfte …



Und wieder hörte ich den Schlag

Der Amsel und der Grille Hüpfen,

und wieder durch den wilden Hag

der Biene sterbend Sumsen schlüpfen.

oder:

Unke kauert im Sumpf.

Igel im Grase duckt,

in dem modernden Stumpf

schlafend die Kröte zuckt,

und am sandigen Hange

rollt sich fester die Schlange.

Wie sie diese Tierlein beobachtet und jedes mit einem anderen Verb beschreibt: Hüpfen, schlüpfen, flüstern, kauern, ducken, zucken, sich rollen!!

Dann fiel mir auf, dass sie oft den Ort beschreibt, wo sie sich befindet: Auf hohem Balkone, einsam lehne ich unter meinem Baum, an des Balkons Gitter ...

Seltsames Lager, das ich mir erkor!

Zur Rechten,

Tief ins Gebröckel, in die Mergelgrube

War ich gestiegen, denn der Wind zog scharf;

Dort saß ich seitwärts in der Höhlenstube

Und horchte träumend auf der Luft Geharf.

Es waren Klänge, wie wenn Geisterhall

Melodisch schwinde im zerstörten All;

Und dann ein Zischen, wie des Moores Klaffen

 

Da lag ich einsam noch in Waldesmoose.

Die dunklen Zweige nickten so vertraut,

An meiner Wange flüsterte das Kraut,

Unsichtbar duftete die Heiderose.

 

Der zweite Weg ist der des renommierten Germanisten Emil Staiger:

Er hatte 1933 seine Doktorarbeit über sie geschrieben. Und diese ist neu gedruckt worden. Staiger bringt keine Gedanken von Außen dazu sondern bleibt bei den Gedichten Balladen und Prosaerzählungen der Dichterin. Dabei ist spannend zu sehen, wie er immer wieder an Grenzen stößt, vor denen er staunend stehen bleibt. Wir werden später sehen, dass es die schamanische Kraft ist, die Staiger nur spürt aber nichts davon weiß.

… da nämlich wächst die Droste erstaunlich über sich selbst hinaus und erreicht eine Höhe, die nicht mit den üblichen Kategorien geschätzt werden kann: ein ergreifendes, im Bereich der deutschen Sprache seltenes Ereignis.

Und an anderer Stelle:

... eingeweiht in das Geheimnis der Schöpfung, des Menschen und der Natur. Ihre Ohnmacht fühlt sich von der Übermacht des unbegreiflichen kosmischen Geschehens bedroht, der Spuk der nächtigen Heide, das abends über dem Moor aufglänzt. Und ihre Witterung spürt minder das Leben der stolzen und starken Geschöpfe als das der geduckten Kreatur, die dumpf, betäubt von Druck und von der Schwüle einer Landschaft daliegt: Unke kauert im Sumpf. Sie kennt das Zucken des Wurms im Hirn des Hundes, versteht das Wimmern des Käuzchens. Und bis zu Molchen und Larven hinab reicht ihre unheimliche Sympathie. Dergleichen ist in deutscher Sprache früher nicht ausgesprochen worden. Annette von Droste-Hülshoff  dringt als erste mit menschlichen Organen in bisher unerschlossene Zonen des niedersten animalischen Lebens vor.

 

Dritter Weg: Die schamanische und mantische Dichterin

Ich berufe mich hier auf das Buch von Wilhelm E. Mühlmann: „Die Metamorphose der Frau. Weiblicher Schamanismus und Dichtung“ mit dem Kapitel: „Annette von Droste-Hülshoff und die Mantische Dichtung“.

Mühlmann ist kenntnisreicher Religionsgeschichtler und hat viele Beispiele für diese besondere Wahrnehmung bzw. diese besondere Nähe zur Welt in allen Religionen beobachtet. Dabei spezialisiert er sich auf Beispiele der Frauen, denn "dass der Schamanismus überwiegend in der weiblichen Sphäre wurzelt. Dass also die Schamanin ein ursprünglicherer Typus ist als ‚der‘ Schamane, ist als ethnographische und religionshistorische Entdeckung ziemlich neu. … unsere genialen mänadischen Dichterinnen waren nicht der Ansicht, dass allein der Mann „zum Sehen geboren, zum Schauen bestellt“ sei, sie haben wieder ihren Turm: Bettina Brentano, deren Turm-Erlebnis richtig ambivalent ist, angstvoll und dennoch mutig im Sturm; und ganz besonders die Droste, wie wir sehen werden." 

Schamanismus, das meint: Erschütterung, innerliche Fesselung, Beeindruckung, Ergriffensein und Besessensein. Dazu gehören auch die numinose Betroffenheit des Entsetzens und Grauens (Tremendum), des Lockenden oder Verführerischen (Fascinans).

Schon der römische Schriftsteller Tacitus schrieb über die germanischen Seherinnen: Sie haben „etwas Heiliges und Vorausschauendes“. Es gab die lappischen Trommelfrauen, den Schleier der Maja, die Kassandra des Aischylos, die Beginen, Hadewijch mit ihrem Anspruch auf Vollkommenheit, Hildegard von Bingen, Mechthild von Hackeborn ...

Der Turm ist ein schamanischer Ort für ein ambivalentes Erlebnis, angstvoll und dennoch mutig.

An des Balkones Gitter lehnte ich

Und wartete, du mildes Licht, auf dich

...

Und saß ich auf dem Balken

Im Dämmerstrahle falb,

mich fühlend halb als Falken,

als Mauereule halb,

dann hab ich aus dem Brodem

den Geist zitiert mit Mut,

ich, Hauch von seinem Odem

und Blut von seinem Blut.

Annette von Droste-Hülshoff sieht sich selbst als eine Mänade. Das ist der Ausdruck für die Anhängerinnen des griechischen Gottes Dionysos. Sie haben wildes, offenes Haar, wie sie in dem Gedicht "Am Turm" schreibt:

Wär‘ ich ein Mann nur … Darf nur heimlich lösen mein Haar und lassen es flattern im Winde!

Im Schatten der Hochreligionen tauchen die Schamaninnen ab in den Unter-Grund und sie werden als Hexen verfolgt: Nennt mich Hexe und Kokette, aber nur nicht kleine Nette!

Eine Hexe, die ihr langes, offenes Haar, Symbol ihrer ungezähmten Lebenskraft auch als Waffe gegen einen Mann benützt.

Bei der Droste spielt auch ihre Verwurzelung im Westfälischen eine große Rolle:

Westfälische Umgebung hat dieses Weltbild mitbestimmt, die Moorlandschaft, der schon nördliche Himmel, die ungewisse, in Dünsten sich verlierende Weite des Horizonts; und auch die Menschen:  Vorkieker ... Beispiele einer seherischen Ohnmacht. 

 

Vierter Weg: Die ökologische Dichtung der Droste

Auf dieses Buch hat mich dankenswerterweise mein Freund Karl-Helge Deutrich aufmerksam gemacht. Es öffnete mir die Augen für einen Zusammenhang, den ich für die Zeit um 1800 nicht erwartet hätte:
Heinrich Detering:  Holzfrevel und Heilsverlust. Die ökologische Dichtung der Annette von Droste-Hülshoff. Wallstein Verlag, Göttingen 2020




Das ist die Schuld des Mordes an

Der Erde Lieblichkeit und Huld,

An des Getieres dumpfem Bann

Ist es die tiefe, schwere Schuld,

Und an dem Grimm, der es beseelt,

Und an der List, die es befleckt,

Und an dem Schmerze, der es quält,

Und an dem Moder, der es deckt.

Aus: Die ächzende Kreatur

 

„Gestörte Idylle, prekärer Frieden“ so heißt das Kapitel dazu. Detering beschreibt darin das Gedicht „Am Weiher“ als einen Biotop, denn darin zeigt sich nicht nur die gesamte Natur auf eine scheinbare ungestört idyllenfähige Weise belebt – die Pflanzen und Tiere reden auch verständnisvoll und verständlich miteinander … Zeigt Drostes Text ein Biotop auf verblüffend selbstverständliche Weise als einen anthropomorphen Kommunikationszusammenhang; einen Zusammenhang, zu dem es daher auch leichten Zugang hat und vermitteln kann. … als eine im Wortsinn ökologische Dichtung. (Kursiv im Original). Ich füge es hier ein, es ist das schönste Gedicht, das ich kenne:

 

Der Weiher

Er liegt so still im Morgenlicht,
So friedlich, wie ein fromm Gewissen;
Wenn Weste seinen Spiegel küssen,
Des Ufers Blume fühlt es nicht;
Libellen zittern über ihn,
Blaugoldne Stäbchen und Karmin,
Und auf des Sonnenbildes Glanz
Die Wasserspinne führt den Tanz;
Schwertlilienkranz am Ufer steht
Und horcht des Schilfes Schlummerliede;
Ein lindes Säuseln kommt und geht,
Als flüstr' es: Friede! Friede! Friede! –

 

Das Schilf

Stille, er schläft, stille! stille!
Libelle, reg' die Schwingen sacht,
Daß nicht das Goldgewebe schrille,
Und, Ufergrün, halt gute Wacht,
Kein Kieselchen lass' niederfallen.
Er schläft auf seinem Wolkenflaum,
Und über ihn läßt säuselnd wallen
Das Laubgewölb der alte Baum;
Hoch oben, wo die Sonne glüht,
Wieget der Vogel seine Flügel,
Und wie ein schlüpfend Fischlein zieht
Sein Schatten durch des Teiches Spiegel.
Stille, stille! er hat sich geregt,
Ein fallend Reis hat ihn bewegt,
Das grad zum Nest der Hänfling trug;
Su, su! breit', Ast, dein grünes Tuch –
Su, su! nun schläft er fest genug.

 

Die Linde

Ich breite über ihn mein Blätterdach
So weit ich es vom Ufer strecken mag.
Schau her, wie langaus meine Arme reichen,
Ihm mit den Fächern das Gewürm zu scheuchen,
Das hundertfarbig zittert in der Luft.
Ich hauch' ihm meines Odems besten Duft,
Und auf sein Lager lass' ich niederfallen
Die Lieblichste von meinen Blüten allen;
Und eine Bank lehnt sich an meinen Stamm,
Da schaut ein Dichter von dem Uferdamm,
Den hör' ich flüstern wunderliche Weise,
Von mir und dir und der Libell' so leise,
Daß er den frommen Schläfer nicht geweckt;
Sonst wahrlich hätt' die Raupe ihn erschreckt,
Die ich geschleudert aus dem Blätterhag.
Wie grell die Sonne blitzt; schwül wird der Tag.
O könnt' ich! könnt' ich meine Wurzeln strecken
Recht mitten in das tief kristall'ne Becken,
Den Fäden gleich, die, grünlicher Asbest,
Schaun so behaglich aus dem Wassernest,
Wie mir zum Hohne, der im Sonnenbrande
Hier einsam niederlechzt vom Uferrande.

 

Die Wasserfäden

Neid' uns! neid' uns! lass' die Zweige hangen,
Nicht weil flüssigen Kristall wir trinken,
Neben uns des Himmels Sterne blinken,
Sonne sich in unserm Netz gefangen –
Nein, des Teiches Blutsverwandte, fest
Hält er all uns an die Brust gepreßt,
Und wir bohren uns're feinen Ranken
In das Herz ihm, wie ein liebend Weib,
Dringen Adern gleich durch seinen Leib,
Dämmern auf wie feines Traums Gedanken;
Wer uns kennt, der nennt uns lieb und treu,
Und die Schmerle birgt in uns'rer Hut
Und die Karpfenmutter ihre Brut;
Welle mag in unserm Schleier kosen;
Uns nur traut die holde Wasserfey,
Sie, die Schöne, lieblicher als Rosen.
Schleuß, Trifolium,* die Glocken auf,
Kurz dein Tag, doch königlich sein Lauf!

 

Kinder am Ufer

O sieh doch! siehst du nicht die Blumenwolke
Da drüben in dem tiefsten Weiherkolke?
O! das ist schön! Hätt' ich nur einen Stecken,
Schmalzweiße Kelch' mit dunkelrothen Flecken,

Und jede Glocke ist frisirt so fein
Wie unser wächsern Engelchen im Schrein.
Was meinst du, schneid' ich einen Haselstab,
Und wat' ein wenig in die Furth hinab?
Pah! Frösch' und Hechte können mich nicht schrecken. –
Allein, ob nicht vielleicht der Wassermann
Dort in den langen Kräutern hocken kann?
Ich geh, ich gehe schon – ich gehe nicht –
Mich dünkt, ich sah am Grunde ein Gesicht –
Komm lass' uns lieber heim, die Sonne sticht!

 

Die Erklärungen sind von der Dichterin selbst eingefügt: Trifolium, Dreiblatt, Menianthes trifoliata. L. Biberklee. Eine Wasserpflanze, die nur in sehr tiefem Wasser wächst, mit schöner aber sehr vergänglicher Blüte.  Weste: Westwinde. Blaugoldne Stäbchen und Karmin: Libellenarten. Hänfling: Singvogel. Blätterhag: Hag: eingegrenztes Garten-, Wiesen- oder Waldgrundstück, auch Hecke oder Wallhecke.den Fäden gleich: gemeint sind Wasserfäden. Asbest: Gruppe faseriger Mineralien. Schmerle: Karpfenart. Schleuß: dichterisch für ›schließ‹. Glocken: glockenförmige Blüten. Weiherkolke: Kolk: Geländevertiefung, oft mit Wasser gefüllt.


 

Ein anderes Biotop ist der Wald, der in der Novelle Die Judenbuche. Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westphalen Ort der Handlung ist. Diese Novelle oder Kriminalgeschichte ist von erstaunlicher Tiefe und Vielfältigkeit. Ihren Inhalt gebe ich hier nur sehr knapp wieder: Friedrich Mergel aus ärmlichen Verhältnissen wird als Adoptivsohn seines skrupellosen Onkels in den illegalen Holzverkauf mit hineingezogen. Er wird arrogant, gibt auf einem Fest mit seiner Uhr an, woraufhin der Jude Aaron ihn öffentlich beschuldigt, diese noch gar nicht bezahlt zu haben. Aaron wird unter der Buche ermordet. Die israelitischen Gemeindeältesten kaufen dem Waldbesitzer diese Buche ab und schnitzen eine hebräische Inschrift hinein, die erst ganz am Ende der Erzählung ins Deutsche übersetzt wird: "Wenn du dich diesem Orte näherst, so wird es dir ergehen, wie du mir gethan hast."

Als Friedrich Mergel beobachtet, wie die Blaukittel Holz stehlen und über den Fluss abstransportieren und der Förster ihnen auf die Spur kommen will, schickt er diesen in die falsche Richtung. Der Förster wird ermordet.

Friedrich und sein Freund Johannes Niemand fliehen. Als Johannes nach über zwanzig Jahren zurückkehrt, findet man ihn bald in der Judenbuche erhängt. An seiner Narbe erkennt der Onkel aber, dass es Friedrich ist. Schließlich kommt die Wahrheit heraus: Friedrich war gar nicht der Mörder, es war ein Glaubensgenosse von Aaron!

Bei diesem Sittengemälde werden Fragen von Reue und Gerechtigkeit, von Schuld und Sühne, von Intoleranz und Vorurteilen diskutiert.

Annette von Droste-Hülshoff hat diese Novelle 1842 in Meersburg geschrieben. Es ist die Zeit, in der die Natur nicht mehr als Ressource für den Bedarf der Menschen angesehen wurde, sondern zum Zwecke des Profits. Bäume sind jetzt nicht mehr die Ressource für den Waldbesitzer sondern Holz, das sich verkaufen lässt. Es ist der Übergang von der Subsistenz- zur Geldwirtschaft, der Beginn des Kapitalismus. Und das bedeutet auch: Übergang von dem schonenden zur zerstörerischen Umgang mit den Ressourcen, wie Detering schreibt.


Hier findet Detering eine Parallele zu Karl Marx:

„Sechse Jahre vor der Revolution behandeln also das westfälische Adelsfräulein und der rheinische Sozialist dieselben sozialen Konflikte am selben Beispiel." Und weiter: "Dies ist die Differenz, die im Vergleich von Droste und Marx' Texten am schärfsten hervortritt: indem Droste verborgene Interessenverbindungen freilegt zwischen den bei Marx scharf getrennten Seiten, verlagert sie die Hauptlinie des Konflikts vom Klassenkampf auf den Kampf zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Akteuren, zwischen dem Wald und seinen Vernichtern. In ihrer Erzählung stehen nicht lediglich Herren gegen Knechte, sondern auch Herren gegen Herren (die Schiffseigner gegen den Herrn von S.) und Knechte gegen Herren (die Helfer der Schiffseigner gegen die Helfer des Försters)."

Die Judenbuche ist nicht grundlos ein Werk der Weltliteratur. Der Inhalt ist schwer wiederzugeben, Sie und Ihr müsst es selbst lesen, z. B. in einer Reklamausgabe.


Nun noch ein Wort zu ihren etwa 450 Briefen: sie schreibt so lebendig und humorvoll (Friedrich springt auf seinem lahmen Beinchen wie ein Seiltänzer, und Moritzchen mit seinen SCROPHELN kreischt den ganzen Tag vor Vergnügen), emphatisch (behalten Sie mich lieb, wie bisher, denn ich achte und liebe Sie vom Grunde meiner Seele, ADIEU.) und manchmal auch bösartig (Er hat eine resolute Frau, die ihn nie allein nach Münster gehen lässt, und ihn so wieder nüchtern nach Hause bringt, denn sie scheint das Regiment zu führen). Briefe waren ja die einzige Möglichkeit, etwas voneinander zu erfahren, von den Reisen, den vielen Krankheiten (es gab noch keine Impfungen!) und Todesfällen, und über Geld. Und dann ist da noch ein Rezept und die Anleitung der Herstellung einer Salbe gegen Nervenschmerzen!!

Kurz vor Abschluss dieses Beitrags entdecke ich die Kompositionen der Droste. Man weiß nur, was man kennt, so geht es auch mit den Kompositionen von Frauen.

Es sind 70 Lieder, die sie auch mit ihrer schönen Mezzosopranstimme gesungen hat, wie z.B.

"Wenn ich träume du liebst mich" Lord Byron

"Schön und lieb"

"Wer nie sein Brot mit Tränen aß" (Goethe)

"Indisches Brautlied"

"Farben sind genug beisammen"

"Wiegenlied"

"Offne Tafel" (Goethe)

"Am Bodensee im Schwabenland"

"Liebe schwärmt auf allen Wegen" (Goethe) 4stimmiger Satz



Es lohnt sich, diese Lieder auf Youtube anzuhören, sie sind pathetisch - romantisch.

Alle Bilder habe ich dem Internet entnommen.

Die Kunst des Scherenschnitts war zu ihrer Zeit weit verbreitet, auch hier war sie humorvoll-meisterinnenhaft.



Natürlich konnte ich dieser genialen Frau nicht umfassend gerecht werden. Doch vielleicht konnte ich Sie und Euch neugierig machen auf diesen Reichtum, den uns Annette von Droste-Hülshoff geschenkt hat.

 

Karl-Helge Deutrich

Wunderbar sind die vielen Aspekte der Droste berührt und ihr großartiges Gemüt wird zum Teil schon begeistert von Hanna Strack erkannt, gefühlt und prächtig dargestellt. - Gratulation! Lediglich Emil Staiger kommt mir zu positiv bewertet vor, weil ich weitere Texte von ihm kenne, wo er m.E. zum Teil kitschig wirkt - jedenfalls "heutzutage". Der Hanna "Danke!" für die emsige Arbeit und ihre Hinweise, dass Droste- Hülshoff als frühe Ökölogin sehr lesenswert ist - übrigens Raabe ebenso.

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