Aus diesem Anlass feiert die Gemeinde am Palmsonntag, den 9. April 2017.
Die 80-Jahr-Feier der Kirchenfenster in Weiler
am Palmsonntag, den 9. April 2017
Die Dorfkirche in Weiler/Königsfeld enthält eine Kostbarkeit. Es sind die bunten Glasfenster auf beiden Seiten der Kanzel, durch die das Sonnenlicht fällt.
Diese Kirchenfenster haben Motive, die sonst in keiner Kirche gemeinsam vorkommen: Jesus mit den Jüngern bei Sturm im Boot und Jesus im Gespräch mit der Frau am Brunnen. Das eine Motiv handelt von der großen Gefahr, die Wasser bedeuten kann, das andere von der Kraft des Lebendigen Wassers. Jesus nimmt den Männern im Boot die Angst – Jesus eröffnet der Frau seine Quelle des lebendigen Wassers (Matthäus Evangelium Kapitel 8 Vers 23-27; Johannes Evangelium Kapitel 4 Vers 6-26).
Diese beiden Fenster wurden vor 80 Jahren, am 23. Februar 1937 eingebaut, natürlich nach einer zum Teil problematischen Vorbereitungszeit.
Welcher Künstler hat sie geschaffen? Dies ist nirgends vermerkt. Wer gab die Motive vor? Wer beauftragte den Künstler? Wie wurde es finanziert?
Hanna Strack, die Tochter des Pfarrers Karl Heinrich, der 1934 zusammen mit seiner Frau Maria nach Weiler kam, hat sich auf die Suche nach den Antworten gemacht. Es störte sie schon lange, dass dem Künstler keine Ehre zuteil wurde und es gab Gerüchte im Dorf über die Finanzierung.
Diese Fenster sind in den Gemeinden des Kirchspiels Weiler sehr beliebt. Das erfuhr auch die Denkmalschützerin, die sie anlässlich einer Renovierung in den 90er Jahren entfernen lassen wollte. Begründung: Sie sind nicht original in der Kirche und passen nicht zu dem Stil. Die Gemeindeglieder wehrten sich so sehr, dass die Fenster drin blieben.
Am Palmsonntag, den 9. April 2017, 10 Uhr wollen wir die 80-Jahr-Feier begehen mit einem Gottesdienst und Predigt zu den Fenstermotiven. Im Anschluss danach wird Hanna Strack von ihrer Nachforschung über die Entstehung der Fenster berichten, dazu Fotos und Schriftstücke zeigen, danach ist noch ein Imbiss geplant.
Dank glücklicher Fügungen und hilfreicher Menschen konnte das Geheimnis um die Fenster – fast – gelüftet werden.
Die Entstehung der Fenster war eng verwoben mit den damaligen politischen Verhältnissen. Auch davon wird die Rede sein.
Wir wollen mit der Feier den Künstler ehren und das Pfarrersehepaar Heinrich würdigen, dem wir diese Fenster zu verdanken haben. Mit einem stillen Gedenken wird auch dem unbekannten Flüchtigen gedacht, der die Fenster finanzierte.
Hanna Strack