Hanna Strack » Taufe zu Jes 7,9

Taufe von M. in der Weihnachtszeit

 

Im Kreis um eine gestaltete Mitte: Wasser, Kerzen, Blumen

Musik

 

Begrüßung: Herzlich Willkommen alle! Wir haben uns hier vereinigt rund um M., denn wir wollen sie taufen, wir wollen feiern, dass sie in der Macht von Gottes Liebe geborgen ist.

 

Lied: Hört ihr Engel

 

Votum: Wir feiern diesen Taufgottesdienst im Namen des mütterlichen Gottes, die die Menschen in ihrem Schoß geborgen hält,

im Namen Jesu Christi, der uns Gottes Liebe verkündet hat,

im Namen der heiligen Geistkraft, die uns durch gute und schwere Zeiten treu begleitet. Amen

 

Wir beten mit Psalm 139:

Erforsche mich Gott und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Du hast mein Denken erschaffen und mich gewoben im Bauch meiner Mutter. Ich danke Dir dafür, dass ich kostbar und wunderbar gemacht bin.

Deine Werke sind wunderbar. Und ich erkenne ihr wunderbares Gewebe. Mein Gebein war nicht vor Dir verborgen, als ich heimlich in den Tiefen der Erde gewoben wurde. Deine Augen sahen mich schon, als ich noch nicht aus dem Stoff des Lebens gebildet war. Und in Deinem Buch waren alle Tage geschrieben und vorgebildet, obwohl es noch keinen einzigen von ihnen gab.

Aber wie schwer sind Deine Gedanken für mich zu fassen, Gott! Wie mächtig sind die Netze Deiner Gedanken? Wollte ich sie zählen, wären sie mehr als Sand. Und wenn ich erwache, bin ich noch bei Dir.

Lied: Maria durch ein Dornwald ging

 

Gestaltung der Mitte ansagen evt Kerze für Fehlgeburten, Kyrie eleison

Taufwasser eingießen, einige Sätze über das Wasser

Lied „Es kommt ein Schiff“

 

Ansprache zum Tauftext: Jes 7,9: Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht!

 

Liebe Tauf-Gemeinde!

Wir wollen es heute festlich begehen, dass die kleine M. fest geborgen ist in der Macht der Liebe Gottes und geborgen sein wird ihr Leben lang!

 

Liebe M.,

Du hast uns schon gezeigt, dass du eine feste kleine Persönlichkeit bist, und hast deine Eltern überrascht, wie du urplötzlich schnell in diese Welt eingetreten bist – besser dich hast fallen lassen in die sicheren Hände deines Vaters.

Und schon im Bauch deiner Mutter hast du gespürt, was Vertrauen ist: Deine Mutter hat dich neun Monate lang getragen im Vertrauen nicht auf die medizinische Technik und ihre Heilsversprechungen, sondern im Vertrauen auf das Wunderwerk ihres Körpers, im Vertrauen auf die Hebamme, die sie begleitet hat, und das alles eingebunden im Vertrauen auf Gottes Nähe: treu, stärkend und liebend. Und eben nicht in die Heilszusagen der medizinischen Technik.

 

Deine Eltern haben für dich den Taufspruch gewählt: Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht! oder positiv ausgedrückt: Wenn ihr glaubt, dann bleibt ihr! Glauben heißt hier nicht, an etwas zu glauben, sondern heißt eben dies: Vertrauen haben, Vertrauen wie ich es von Deiner Mutter gesagt habe.

 

Es hat mich neugierig gemacht, dieses Losungswort – wie es denn im hebräischen Urtext wohl heißen mag? Und dort begegnet uns ein herrliches Wortspiel, das etwa so geht: „Wenn ihr nicht beständig vertraut, werdet ihr keinen Bestand haben.“ Oder positiv ausgedrückt: Wenn du beständig vertraust, wirst du Bestand haben! Und noch mehr habe ich entdeckt: Das Wort für beständig und Bestand ist dasselbe, für das Gebetswort AMEN. Amen – dieses so soll es sein! Dieses Beständige, Sichere, dieses Grund-und-Boden haben!

Wir können dies in unserem Körper gut nachspüren. Setzen wir doch einmal unsere beiden Füße fest auf den Boden – dann spüren wir, dass wir festen Boden unter den Füßen haben. Beständigsein, Stand haben! wieder solch ein Wortspiel!

 

Liebe M., Du wirst einen Weg gehen durchs Leben, du wirst auf diesem Weg einen festen Boden unter den Füßen spüren, du wirst geerdet sein. Und das trägt dich – so wie Du erfahren hast, dass der Leib deiner Mutter und dass die Hände deines Vaters dich getragen haben. So hast du schon erfahren: „Wenn ich vertraue, kann ich sicher sein.“ – Auch eine mögliche Übersetzung deines Taufspruchs!

Und noch eines will ich dir sagen, etwas ganz Persönliches, das mich mein Leben lang  geprägt hat: Wenn du nicht zu den Menschen zählst, die sicher sind in ihrem Glauben, wenn Du eine Suchende bist und vielleicht bleibst, dann wird die Beständigkeit des Suchens dir Bestand geben, dann wirst du erfahren, dass Gott immer auf dich zu kommt von vorn, dich in die Arme nimmt. Das will ich dir in einem Gebetswunsch zum Abschluss sagen, den ich vor Jahren so geschrieben hatte:

 

Betritt die schwankende Brücke,

steig nicht hinab in den Abgrund,

such Halt am schmalen Geländer!

 

Hör nicht das Gelächter der Möwen,

schau nicht in die brodelnde Tiefe,

dreh dich nicht um!

 

Lass den Rucksack am Ufer!

Spür angespannt deine Sinne,

deinen Leib, deine Liebe und Leidenschaft,

dein Wissen, deine Wege und Weisheit!

Dann tritt Schritt vor Schritt!

 

Und sieh: Mit hellem Strahlen

leuchtet das Antlitz Gottes

vom anderen Ufer!

Lauf in die offenen Arme

der liebenden Gottheit!

 

Denn ihr werbender, wärmender Segen

lockt dich ans Ziel!

 

Amen – so soll es sein!

 

Biblische Begründung der Taufe:

Markusevangelium Kapitel 10: Und sie brachten Kinder zu Jesus, damit er sie anrühren möchte. Die Jünger aber schalten sie. Doch Jesus sprach: Lasst die Kinder zu mir kommen, und wehret ihnen nicht, denn ihnen gehört das Reich Gottes! Und er umarmte sie und segnete sie, indem er ihnen die Hände auflegte.

Matthäusevangelium Kapitel 28: Mit ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufest sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

 

Glaubensbekenntnis

 

Liebe N., lieber S., liebe Paten und liebe Taufzeugin, Euer Kind und Patenkind ist Euch als Gabe Gottes anvertraut. Es soll durch die Taufe zu Gott gehören. Wollt Ihr es darin unterstützen, dass es im Glaube an Jesus Christus wachsen kann, und seid Ihr bereit, es in der Verantwortung vor Gott zu erziehen, so sprecht: Ja, mit Gottes Hilfe.

O Gott,

Wie die Mutter das Kind gebar, wie das Kind aus dem Fruchtwasser hinaus drängte, so schenkst du, Gott, uns neues Leben durch das Taufwasser.

Wie die Mutter das Kind nährt, so schenkst du uns deine Kraft zu leben.

Wie der Vater das Kind auf- und annimmt, so begleitest du uns durch unser Leben.

Wie die Eltern das Kind zur Freiheit erziehen, so lässt du uns, Gott, in Freiheit leben.

Einzigartig ist dieses Kind, ein Wunder, wie es lebendig ist, für das wir dankbar sind. So taufen wir es in die Macht der Liebe hinein, dass die finsteren Mächte nicht siegen, dass es Lust zu Leben hat. Amen

 

Wir gehen in die Mitte.

Ich taufe dich, M., im Namen des Vater uns des Sohnes und des Hl Geistes.

 

Handauflegung auch durch die Paten!

Gott segne dich und behüte dich.

Gott lasse sein Angesicht leuchten über dich und sei dir gnädig.

Gott erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden! Amen

Gott segne dich mit der Kraft seiner Wahrheit,

Christus segne dich mit der Kraft seiner Liebe,

Der Heilige Geist segne dich mit der Kraft seiner Weisheit!

 

Eine Kirchenälteste überreicht die Taufkerze

Lied: „Ich war da, bei deinem ersten Schrei“

 

Fürbittgebete

Lied: Möge die Straße …

Fürbittgebete mit Liedruf: Und bis wir uns wiedersehen

Endet wieder mit „Möge die Straße“

Vater unser

 

Segen für die Hebamme.

 

Gott segne diese Familie:

Die Mutter, die mit all ihrer Kraft und Hingabe dem Kind ins Leben geholfen hat,

den Vater, der mit all seiner Liebe und Aufmerksamkeit die Familie schützt,

die Kinder, die ins Leben hinaus wachsen wollen.

Gott segne euch, dass eure Familie wie ein Garten wächst, grünt und blüht! Amen

 

Segenstanz: Schalom chaverim

 

Einladung zum Kaffee