Hanna Strack » Segen buddhistisch

 

Im Hebräischen : Baruch

Im Türkischen: Beraka

Als Vornamen: Barak

 

Und hier buddhistisch:

 

Blumen gießen, Ein buddhistisches Ritual

 

Wir beginnen unsere Gesprächsrunde damit, der Nachbarin etwas Angenehmes zu sagen. Das hat nichts mit Schmeichelei zu tun, sondern damit, dass jede Frau schon bestimmte wundervolle Qualitäten verkörpert – auch diejenige, die uns verletzt hat. In jeder Frau sind heilsame und unheilsame Samen vorhanden, und indem wir die heilsamen Samen begießen, nähren und stärken wir sie. Diese Möglichkeit, unserer Wertschätzung Ausdruck zu verleihen, kann uns am Anfang schwer fallen. Wir haben uns eine so kritische Wahrnehmung antrainiert, dass wir den Blick für das Schöne erst wieder mit Achtsamkeit üben müssen.

 

Sabine Jaenicke

Aus: InterSein. Zeitschrift für achtsames Leben in der Dhyana-Tradition von Thich Nhat Hanh Nr. 21 November 2002 S.33

 

 

Buddhistische Segensgebärde:

Zwei stehen einander gegenüber.

Mit Blickkontakt verneigen sie sich voreinander,

gehen aufeinander zu.

Sie umarmen einander

und atmen dreimal tief vom Herzen her.

Beide treten wieder zurück

und verneigen sich wieder voreinander.

Dies ist ein Segen im Geben und Nehmen.

Mündlich überliefert

 

Ein buddhistisches Segensritual

Segen und Segnen begegnen uns in allen Religionen, weil es ein Grundbedürfnis ist, sich gegenseitig ein gutes Wort zu sagen und anzunehmen und die Gegenwart und das Heil der Gottheit einander zuzusprechen.

 

Das folgende Segensritual, das von Kaye Hoffmann entwickelt wurde, es passt gut an das Ende eines Zusammenseins:

 

Alle Anwesenden gehen frei durch den Raum.

Immer wieder bleiben sie vor jemandem stehen,

verneigen sich und sagen oder denken sich dabei: „Ich ehre das innere Licht in dir!“

Dann gehen sie weiter und treffen eine andere Person.

Wenn es nicht zu ungewöhnlich ist, können sie dabei die Körperhaltung einnehmen,

die im Buddhismus ganz selbstverständlich ist:

die Hände vor der Brust, Handfläche an Handfläche und dabei den Oberkörper leicht verneigen.

 

Natürlich kann diesem buddhistischen Segen auch ein christlicher Inhalt gegeben werden: Alle gehen ebenso aufeinander zu, wie sie es wollen, sie können einer anderen Person die Hände auflegen und ein Segenswort sagen, wie z.B.:

„Gott segne Dich für die neuen Aufgaben, die vor Dir stehen!“

 

So kann der Schluss eines Gottesdienstes gestaltet werden.

Hanna Strack