Hanna Strack » Klaus Schäfer: Dennoch gute Hoffnung

Rezensionen von Hanna Strack:


Klaus Schäfer: Dennoch gute Hoffnung.

Erfahrungsberichte und Daten zu vorgeburtlichen Untersuchungen.

Books on Demand GmbH, Norderstedt, Karlsruhe 2010 ISBN 9783839144367, 11,90 EUR

 

Allein der Titel ist von großer Bedeutung: „Guter Hoffnung sein“ können werdende Mütter und auch Väter nur noch schwer, wenn die Pränataldiagnostik (PND) die Emotionen beherrscht. Br. Klaus Schäfer, Krankenhausseelsorger in Karlsruhe, versteht es, persönliche Erfahrungen und nüchterne Informationen zu verbinden. Nach mehreren Büchern über den Umgang mit Fehlgeburten wendet er sich hier den Problemen zu, die die Untersuchungen während der Schwangerschaft mit sich bringen. Gleich im 1. Kapitel räumt Klaus Schäfer mit falschen Vorstellungen auf. PND ist kein Heilmittel sondern ein Diagnosemittel!

Die Kapitel 2 bis 4 enthalten Erfahrungsberichte von Betroffenen, deren Kind krank geboren, tot geboren oder durch Abbruch geboren wurde. Ein Aufruf im Internet brachte eine Fülle von persönlichen Erfahrungen. Diese website (www.1ssk.de ) ruft zur Interaktion auf, sie enthält auch viel Tröstliches! Die einzelnen Berichte münden in wichtige Empfehlungen. Das 5. Kapitel enthält Informationen, gesetzliche Bestimmungen, höchstrichterliche Entscheidungen, Antworten auf Umfragen und Zeitungsberichte.

Zum Abschluss gibt Klaus Schäfer klare Empfehlungen, die allen Verantwortlichen in Politik, Kirche und Familien gelten. Angesichts der sehr widersprüchlichen Erfahrungen mit PND gibt es große Vorteile, wenn Eltern „der Natur freien Lauf lassen“. Abtreibung muss nicht automatisch die Lösung sein. Eltern haben dann keine Schuldgefühle und sie können, was besonders für Mütter wichtig ist, die ohnehin so kurze Lebenszeit des Kindes verlängern. Es ist Ausdruck der Theologie des Pallottiner-Ordens, zu dem Bruder Klaus gehört, dass die „unendliche Liebe Gottes“ mit leidet und nicht verurteilt. „Beratung und Begleitung ist im Zusammenhang von PND unabdingbar.“ Diese Aufforderung sollte in kirchlichen Werken gehört werden.