Hanna Strack » Ansprache bei der Feier der 20. Ausgabe am 19. März 2011

Ansprache von Hanna Strack:


Liebe Brigitte, die Idee für den FKK kam dir zur richtigen Zeit, als es nötig wurde, die Erkenntnisse der feminist.-theologischen Wissenschaft für die Praxisfrauen fruchtbar zu machen, an deren Anfängen Sie, Liebe Frau Moltmann-Wendel, uns allen die Augen öffneten beginnend mit den Frauen um Jesus!

 

Liebe Brigitte, Du fandest in Manfred Weber, dem Geschäftsführer des Christian Kaiser Verlages den wichtigen Unterstützer unseres Vorhabens. Manfred Weber sei noch einmal herzlich dafür bedankt!

 

Als der Kalender dann abzustürzen drohte, habe ich einen Verlag gegründet, bin bald aber nach Mecklenburg zur kirchlichen Frauenarbeit gezogen. Rosmarie Renner hat mit größter Zuverlässigkeit und persönlichem Engagement den Kalender in die Zukunft geführt. In dieser Zeit haben wir die Auflage verdreifacht, besonders das Thema ENGEL 1998 hat die Auflage hochschnellen lassen!

Dir ein ganz besonderer Dank und auch Deinem Mann Rudi, der uns mit PC-Kenntnissen unterstützte!

 

Brigitte und ich haben den Mädchenkalender initiiert, den Brasilianischen und Englischen, die nur einige Jahre erscheinen konnten, und den Norwegischen Kalender, der dank der persönlichen Übernahme durch die Pastorin Edith Haarseth im Oktober letzten Jahres seine 10. Ausgabe feiern konnte. (Edith Haarseth war kurz vor dem 19.3. verstorben, was ich erst später erfuhr.)

 

Eine besondere Erwähnung verdient die fünfmalige Ausgabe des deutsch-russischen Kalenders. Er wurde dank der Unterstützung durch die Frauenarbeit des Gustav-Adolf-Werkes durch Tamara Tatsenko in die evangelischen Gemeinden im ganzen Gebiet der ehemaligen Sowjetunion von St Petersburg aus versandt, vorher hier in Deutschland für Aussiedlerinnen gedruckt. Eleonora Kostjuk, früher Kiew und heute Augsburg, hat eine großartige Übersetzungsarbeit geleistet, ja überhaupt die Texte ausgewählt und sich mit vielen Frauen dazu verknüpft.

 

Mit dem Preis für Gottespoetinnen haben wir einige Jahre Frauen besonders ehren können.

 

Einige Jahre hat sich Irene Löffler mit ihren profunden Kenntnissen der Frauengeschichte als Mitherausgeberin und Autorin eingesetzt. Ich sage ihr hier ein herzliches Dankschön dafür!

 

Dann warst Du Gertraud Ladner plötzlich da, Brigitte konnte dich gewinnen! So ist die katholische Seite wirklich gut vertreten und mit Dir auch ein Zugewinn an katholischen Theologinnen und Mitautorinnen aus dem ganzen europäischen Raum!

 

Jetzt hat der Claudius Verlag den Kalender in seine Obhut genommen. Dafür danken wir ihm nun ganz besonders. Vielleicht war es den Mitarbeiterinnen und Geschäftsführenden nicht bewusst, wie vielfältig und oft ins Detail gehende Kleinarbeit damit verbunden ist. Umso mehr freuen wir uns über das Engagement, das Sie dem Kalender entgegenbringen!

 

Die Frauen, die wir vor 20 Jahren den theologischen Aufbruch mit dem Kalender unterstützen konnten, sind auch 20 Jahre älter geworden. Was bewegt heute die jüngeren Frauen? Was trägt, nährt und schützt sie? Welche Sprache sprechen sie, wenn sie darüber sprechen oder sprechen würden? Wessen bedürfen sie in ihrem Kern?

 

Der FrauenKirchenKalender kann eine spirituelle Gegenwelt bieten zu den Verheißungen des Alles-technich und wissenschaftlich-Machbaren, die die daran bitter Enttäuschten nicht sehen sondern wegschweigen.

 

Der Blick geht auf die nächste und übernächste Generation. Es gibt eine so genannte  Kindertheologie, die nicht für Kinder sondern von Kindern kommt, die selbst spirituell etwas zu sagen haben.

 

Deshalb schließe ich mit einem Engel-Gedichtgebet meiner Enkelin Maja Katharina:

Am Tag und in der Nacht,

immer steht ein Engel zu mir,

in der Nacht und  am Tag,

immer ist er bei mir.

Er umarmt mich,

egal wo ich bin.

 

Das wünsche ich dem FrauenKirchenKalender, dass immer ein Engel neben ihm steht und ihn umarmt!